Gedanken zur (Schief)Lage der Gebärdensprache im Recht
Artikel 8 Absatz 3 B-VG normiert: „Die Österreichische Gebärdensprache ist als eigenständige Sprache anerkannt. Das Nähere bestimmen die Gesetze.“ Eines dieser Gesetze ist die Strafprozessordnung 1975 in der im § 56 Abs 7 zu lesen ist, dass Beschuldigte das Recht eingeräumt wird, einen Dolmetscher für die Gebärdensprache beizuziehen, wenn er:sie sich in Gebärdensprache verständigen kann. Wenn die Gesetzgebung sich mit Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation auseinandersetzt, indem sie Bestimmungen zur Verwendung der Gebärdensprache im Strafverfahren in den Normbestand aufnimmt, so erscheint die Frage durchaus berechtigt, wie es um die Verwendung der Gebärdensprache bei Gericht im Jahr 2024 tatsächlich steht.
Verena Krausneker bezeichnet die Lage der österreichischen Gebärdensprache zutreffend als „sprachenpolitische Geduldsprobe,“ was sich aus meiner Sicht auch im Hinblick auf die Praxis der Strafgerichte bejahen lässt, denn es gibt nach wie vor zu wenig Gebärdensprachdolmetscher:innen an den Strafgerichten und in vielen anderen Kontexten wie der Bildung. Im Vergleich zu Deutschland, wo das Problem fehlender personeller Ressourcen offen benannt wird, schweigen die politisch Verantwortlichen in Österreich beharrlich, wenn es um die Konkretisierung von Maßnahmen zur Behebung dieses Missstandes geht. Doch weshalb ist Österreich im Vergleich zu anderen EU-Staaten so ins Hintertreffen geraten, wenn doch im Zentrum jeden Strafverfahrens nach Artikel 6 der Menschenrechtskonvention der Anspruch eines fairen Verfahrens stehen soll. Es ist davon auszugehen, dass von den ca. 450.000 Menschen in Österreich, die durch eine Hörbehinderung beeinträchtigt sind, ca. 8.000 bis 10.000 Menschen als gehörlos anzusehen sind. Das bedeutet wiederum, dass die Bestellung einer:s Dolmetschers:in für Gebärdensprache doch mit einer gewissen Regelmäßigkeit auch in Gerichtssälen vorkommen muss, zumindest aber kein Randphänomen darstellen kann.
Zu diesem Zeitpunkt steht fest: Es bedarf einer möglichst genauen Abschätzung der Bedarfslage an Dolmetscher:innen für die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) in rechtlichen Kontexten, sodass der Rechtstaat seinem Anspruch gerecht werden kann, alle Bundesbürger:innen vor dem Gesetz gleich zu behandeln (Artikel 7 B-VG).
Artikel 3 des Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, das Österreich am 23. Oktober 2008 ratifiziert hat, spricht Menschen mit einer Hörbeinträchtigung, „die volle und wirksame Teilhabe an der Gesellschaft und Einbeziehung in die Gesellschaft“ zu. Ein Versprechen, das noch in zahlreichen Kontexten unerfüllt geblieben erscheint. Eingehende Studien zum Dolmetschen in Gerichtsverhandlungen, bei der Polizei, bei Anwält:innen und bei anderen Akteur:innen der Rechtspflege stehen nach wie vor aus. Das wirft u.a. Fragen auf, ob die bereits 2008 von mehreren Interessensverbänden geäußerten Bedenken zum Qualifikationsprofil gerichtlich bestellten Dolmetscher:innen für Gebärdensprache auch miteinbezogen worden sind. Dass das vorgelegte Budget 2024 kaum Mittel zur Finanzierung der faktischen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vorsieht, ist möglicherweise nur ein weiteres Indiz dafür, dass die Gleichstellung von Menschen mit einer Hörbeinträchtigung kein vorrangiges Ziel der politisch Verantwortlichen darstellt. Ein Armutszeugnis für Österreich und aus Sicht der Angewandten Rechtslinguistik durchaus besorgniserregend.
Das Verfahrensrecht ist in Österreich nach wie vor ein hochritualisierter Bereich, der nur wenigen Forscher:innen offensteht. Das mag einerseits dem Umstand geschuldet sein, dass im sprachlichen Handeln von Gerichten und Behörden, staatliches Handeln stets auf dem Prüfstand zu stehen scheint. Andererseits sind selbstverständlich auch die Interessen aller beteiligten Personen zu schützen, weshalb Forschung in sensiblen menschenrechtlichen Kontexten an klare und nachvollziehbare Regeln gebunden sein muss. Es braucht jedenfalls mehr Studien zur und Sensibilität für die Verwendung der Österreichischen Gebärdensprache in rechtlichen Kontexten, will der Staat seinen Verpflichtungen der Sprach- und Übersetzungsgerechtigkeit aufrichtig nachkommen.
Daniel Green ist Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) und lehrt an der Wirtschaftsuniversität Wien, der Sigmund Freud Privatuniversität Wien und am Abendgymnasium Wien.
Chag Pessach sameach
Ich wünsche allen Jüd:innen am Abendgymnasium Wien ein fröhliches Pessachfest.
.אני מאחל לכל היהודים בבית הספר שלנו חג פסח שמח
Bericht über die Exkursion zum Landesgericht für Strafsachen Wien am 22. Juni 2024, 10 Uhr
Am 22. April 2024 fand im Rahmen des Wahlpflichtfachs „Sprache und Recht“ eine spannende Exkursion zum Landesgericht für Strafsachen in Wien statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) organisiert und stieß auf reges Interesse bei den Studierenden.
Mehr als 30 Studierende nahmen an der Exkursion teil, die pünktlich um 10:00 Uhr begann. Der Treffpunkt war vor dem Eingang des Gerichtsgebäudes in der Wickenburggasse 22. Die Teilnehmer:innen waren gespannt auf die bevorstehenden Einblicke in die Praxis des Strafgerichts.
Der Gerichtssaal, in dem die Verhandlungen stattfanden, war gesteckt voll. Die Studierenden verfolgten gespannt verschiedene Verfahren, darunter Fälle, die sich auf die Paragraphen 156, 107 und 105 des Strafgesetzbuchs bezogen. Die Vielfalt der Verfahren und die Möglichkeit, den Ablauf von Gerichtsverhandlungen live zu erleben, boten den Studierenden einen Einblick in die praktische Anwendung von Recht und Sprache.
Besonders großes Interesse zeigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem Wahlpflichtfach „Sprache und Recht“. Die Exkursion bot eine wertvolle Gelegenheit, theoretische Konzepte aus dem Unterricht in die Praxis zu übertragen und zu sehen, wie Sprache im Kontext des Rechtssystems tatsächlich verwendet wird.
Die Exkursion endete gegen 13:00 Uhr, nachdem die Studierenden die Möglichkeit hatten, Fragen zu stellen und sich mit dem Richter auszutauschen. Insgesamt war die Veranstaltung ein voller Erfolg und bot den Studierenden einen einzigartigen Einblick in die Welt der Strafjustiz.
Für zukünftige Veranstaltungen dieser Art können interessierte Studierende sich gerne bei der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik informieren.
Sexual Health Prevention for Queer Youth Campaign für Studierende des Abendgymnasium Wien
Am 12. April 2024 fand ein aufschlussreicher Workshop im Umfeld des Abendgymnasium Wien statt. Studierende erhielten wichtige Basisinformationen von erfahrenen Sexualpädagog*innen der Aids Hilfe Wien.
Der Workshop bot allen Teilnehmer*innen eine Gelegenheit, ihre sexuelle Gesundheitskompetenz zu stärken und ein tieferes Verständnis für die Auswirkungen von Diskriminierung zu entwickeln. Durch einen lebensweltorientierten Ansatz wurden verschiedene Themenbereiche behandelt. Die Inhalte des Workshops waren vielfältig und umfassten wichtige Aspekte wie HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen, Gender Diversity und sexuelle Orientierungen sowie sexuelle Rechte und das Konsensprinzip.
Ein zentraler Schwerpunkt des Workshops lag auf der Sensibilisierung für Diskriminierung und der Förderung von Antidiskriminierung am Schulstandort. Durch Diskussionen wurden die Teilnehmer*innen ermutigt, über Vorurteile und Stereotypen zu reflektieren und einen inklusiven Ansatz zur Förderung der Diversität am Schulstandort zu entwickeln.
Dieser Workshop fand im Rahmen der Sexual Health Prevention for Queer Youth Campaign statt und wurde daher für alle Studierenden kostenlos angeboten. Insgesamt war der Workshop also ein großer Erfolg.
Nawal Al-Ali richtet sich an die Schulgemeinschaft, alle Lehrenden, Studierenden, Absolvent:innen und Freund:innen unserer Schule und macht sich über Unterrichtssprachen Gedanken und warum sie einen Arabischunterricht am Abendgymnasium begrüßenswert findet.
“Arabisch: eine Sprache, die es sich zu lernen lohnt” von Nawal Al-Ali
Macht es heutzutage überhaupt Sinn Arabisch zu lernen? Die Antwort ist aus meiner Sicht völlig klar: Ja, definitiv! Die arabische Sprache kann für jeden von uns von Bedeutung sein. Interessierst du dich für Sprachgeschichte? Das Erlernen der arabischen Sprache eröffnet dir die Möglichkeit, einen tieferen Einblick in die reichhaltige Sprachgeschichte des Nahen Ostens und der arabischen Welt zu gewinnen. Wie und wann trafen welche Kulturen und Sprachen aufeinander? Welche arabischen Wörter finden wir heute im Deutschen, im Englischen oder in anderen Sprachen?
Oder möchtest du einfach deine Perspektive erweitern und die Welt nicht nur aus der europäischen Sichtweise betrachten? Das Erlernen verschiedener Sprachen ermöglicht es uns, Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und die Geschichte nicht nur durch die eurozentrische Linse zu betrachten. Indem wir verschiedene Perspektiven mit der Sprache auf die Sprache berücksichtigen, erhalten wir ein umfassenderes Bild und können die Welt um uns herum besser verstehen. Arabisch zu lernen, eröffnet uns die Möglichkeit, in die Perspektiven und Erfahrungen anderer Kulturen einzutauchen und unser Verständnis zu vertiefen. So eine vielfältige Sichtweise ist wichtig, um ein wirklich breites Verständnis zu entwickeln und eine offene und inklusive Denkweise zu entwickeln.
Bist du als Studierender unserer Schule von Vorurteilen und Rassismus betroffen und fühlst dich hilflos? Oder hast du dich schon einmal selbst bei so einem Vorurteil erwischt? Ähnlich wie Frauen, die sich nicht befreien können, ohne die Bedeutung des Frau-Seins in unserer Gesellschaft zu verstehen, sollten auch wir Araber:innen unsere eigene Sprachwahrnehmung reflektieren, um uns selbst besser zu verstehen. Das Erlernen der arabischen Sprache und das Verständnis der Geschichte der vielen arabischen Völker ermöglicht es, negative Muster besser zu erkennen und das eigene Bewusstsein zu schärfen. Dies ist der Anfang, um Vorurteilen zu begegnen und sich selbst zu ermächtigen. #sprache#empowerment.
Du hast keine arabischen Wurzeln und interessierst dich auch nicht für Geschichte, aber für Literatur? Dann kannst du natürlich auch Arabisch lernen. Denn mit der arabischen Sprache erhältst du ein tieferes Verständnis für Poesie und arabische Literatur. Mich hat zum Beispiel immer fasziniert, wie Gefühle auf Arabisch beschrieben werden. In den schönsten arabischen Gedichten, Romanen und Büchern entdeckte ich viele Gefühle, die ich zuvor kaum äußern konnte. Du wirst Literatur aus einem anderen Blickwinkel betrachten können, wenn du die Sprache beherrschst, in der sie geschrieben ist.
Wenn keiner der oben genannten Gründe auf dich zutrifft, aber du einfach deine Berufschancen verbessern möchtest, dann ist es sicher gut zu wissen, dass Arabisch einer der am häufigsten gesprochene Sprache ist und in mehr als 25 Länder der Erde gesprochen wird. Über 300 Millionen Menschen haben Arabisch als Muttersprache und mehr als 400 Millionen Menschen sprechen es als Zweitsprache.
Nawal Al-Ali ist Studierende am Abendgymnasium Wien im 7. Semester.
Wirtschafts- und Sozialpraktikum am Abendgymnasium Wien
Ich biete im Rahmen meines Unterrichts und in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik zwei Praktikumsmöglichkeiten an, die den Studierenden wertvolle Einblicke in unterschiedliche Bereiche ermöglichen: das Wirtschaftspraktikum und das Sozialpraktikum. Beide Praktika sind freiwillig in jedem Semester absolvierbar.
1. Wirtschaftspraktikum
Während dieses siebentägigen Praktikums haben die Studierenden die Möglichkeit, in verschiedenen Betrieben und Unternehmen praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie lernen den täglichen Arbeitsprozess kennen, erleben, wie es ist, den gestellten Anforderungen gerecht zu werden, und erhalten Einblicke in unterschiedliche Branchen. Die Auswahl der Praxisplätze ist vielfältig und reicht von Kindergärten, Kanzleien über Apotheken bis hin zum Immobiliensektor. Die Studierenden werden intensiv durch Workshops, Betriebsbesichtigungen und Trainings für Vorstellungsgespräche vorbereitet.
2. Sozialpraktikum
Das Sozialpraktikum ist eine weitere Möglichkeit für die Studierenden, wichtige Lebenserfahrungen außerhalb des Unterrichts zu sammeln und dauert ebenso 7 Tage. Während des Sozialpraktikums lernen die Studierenden die soziale Wirklichkeit kennen und erfahren mehr über verschiedene Lebenswege und Lebenskonzepte. Sie engagieren sich in Einrichtungen der Krankenpflege, Altenpflege, Obdachlosenhilfe, Familienhilfe, Jugendhilfe und Flüchtlingshilfe. Auch hier werden die Studierenden intensiv durch Workshops, Besichtigungen und Trainings für Vorstellungsgespräche vorbereitet.
Beide Praktikumsmöglichkeiten bieten den Studierenden die Chance, wichtige Kompetenzen zu entwickeln, neue Perspektiven kennenzulernen und einen kritischen Einblick in verschiedene Lebensbereiche zu gewinnen.
Für weitere Informationen zum Wirtschafts- und Sozialpraktikum wenden Sie sich bitte an mich per Email unter dg6021952@gmail.com
Exkursion ins Landesgericht für Strafsachen Wien im SoSe 2024
Im Rahmen des Wahlpflichtfaches “Sprache und Recht” organisiere ich in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) eine Exkursion zum Landesgericht für Strafsachen.
Wann: 22. April 2024, 08:30 Uhr (voraussichtliches Ende ca. 12:00 Uhr).
Wo: Wickenburggasse 22, 1080 Wien.
Treffpunkt: Wir treffen uns vor dem Eingang in der Wickenburggasse 22.
Anmeldung: Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist bis 19. April 2024 möglich.
Wir bitten Sie ausdrücklich, den Sicherheitsbestimmungen und allen anderen an Sie ergehenden Aufforderungen Folge zu leisten. Wir behalten uns vor, Teilnehmer:innen bei Zuwiderhandeln von der weiteren Teilnahme der Exkursion auszuschließen.
Auf Anweisung des Landesgerichts bitten wir Sie, keine spitzen Gegenstände, Waffen jeglicher Art, Parfumflaschen, Kameraausrüstung, Diktiergeräte, Regenschirme usw. mitzubringen.
Diese Gegenstände müssen aus Sicherheitsgründen abgenommen werden, was die Kontrolle beim Eingang naturgemäß erheblich verzögert.
Während der Verhandlung sind Mobiltelefone auszuschalten. Das Aufzeichnen von Verhandlungen mit Diktiergeräten ist untersagt, ebenso wie das Filmen oder Fotografieren.
Sollte das Verlassen des Saales während der Verhandlung unbedingt notwendig sein, erbitten wir dies möglichst leise zu tun.
Wir freuen uns auf einen spannenden Halbtag am Landesgericht für Strafsachen und hoffen, Sie für einen kritischen Einblick in die österreichische Strafrechtspflege begeistern zu können.
[ONLINE]: Freiwilliges Arabischangebot für Interessierte / برنامج اللغة العربية التطوعي للمهتمين
Ich freue mich ein neues freiwilliges Sprachangebot anzukündigen, das von Herrn Ass.-Prof. Dr. Sulaiman Al Aawaj ehrenamtlich geleistet und von den Häusern Orator und Humanitas gemeinsam organisiert wird. Dieses Angebot bietet den Studierenden die Möglichkeit, die arabische Sprache und Kultur in ihrer Freizeit zu erkunden und zu erlernen.
Wann? Jeden Freitag, 16:00 Uhr
Wo? Online auf Zoom. Für den Zoom-Link schicken Sie bitte eine Email an dg6021952@gmail.com
Warum? “Jede neue Sprache ist wie ein offenes Fenster, das einen neuen Ausblick auf die Welt eröffnet und die Lebensauffassung weitet” (Frank Harris).
Dr. Sulaiman Al Aawaj, ein engagierter und erfahrener Hochschullehrer, stellt seine Zeit zur Verfügung, um den Studierenden unserer Schule diese wertvolle Lernerfahrung zu ermöglichen. Seine Leidenschaft für die arabische Sprache und seine Bereitschaft, sein Wissen an zukünftige Generationen weiterzugeben, machen dieses Angebot zu einer einzigartigen Gelegenheit für alle, die daran interessiert sind, ihre Sprach- und Kulturkkenntnisse des Arabischen unter Anleitung eines native speakers zu erweitern.
Der freiwillige Arabischunterricht ist ein Zusatzangebot, das ich als Lehrer unterstütze. Er findet einmal pro Woche am Freitag statt. Zusätzliche Lehreinheiten sind nach Bedarf geplant. Reguläre Schulstunden sind dem Arabischunterricht stets vorzuziehen. Studierende, die in einem Regelfach anwesend sein müssten, werden – ohne Ausnahme – in den Regelunterricht geschickt.
Hier ein paar inhaltliche Einblicke von Herrn Dr. Al Aawaj:
„In den ersten beiden Einheiten werden wir uns mit dem arabischen Alphabet vertraut machen. Sie lernen die Buchstaben und deren Aussprache kennen, um ein solides Fundament für Ihr weiteres Lernen zu legen. Durch verschiedene Dialoge und Redemittelübungen werden Sie Ihr Hörverständnis verbessern und wichtige Ausdrücke und Wendungen kennenlernen, die Ihnen im täglichen Leben nützlich sein werden. Zudem erweitern Sie Ihren Wortschatz zu Themen wie Reisen, Berufen, Studienfächern und vielem mehr. Die Grammatik des Arabischen wird Schritt für Schritt erklärt, angefangen bei einfachen Konzepten wie Artikel und Nisba bis hin zu komplexeren Themen wie der Konjugation der Gegenwart und der Verneinung. Rollenspiele und Partnerübungen helfen Ihnen dabei, das Gelernte praktisch anzuwenden. Durch Leseübungen und die Erweiterung Ihres Wortschatzes zu Themen wie Familie, Hotel, Markt und Restaurant vertiefen Sie Ihr Verständnis und können sich in verschiedenen Situationen besser ausdrücken. Regelmäßige Hörverständnisübungen sowie praktische Übungen zur Anwendung des Gelernten helfen Ihnen dabei, Ihre Fähigkeiten zu festigen und zu verbessern.”
Studierende, die Interesse an diesem freiwilligen Sprachangebot haben, sind herzlich eingeladen, sich bei Daniel Green (dg6021952@gmail.com) zu melden.
Da dies ein ehrenamtliches und kostenloses Angebot ist, bittet Herr Dr. Al Aawaj Kursteilnehmer:innen, statt eines Kursbeitrags Lebensmittel an die Notschlafstelle der Vinzirast zu spenden (siehe dazu auch das Sozialprojekt der Studierenden am Abendgymnasium Wien.)
Wir freuen uns darauf, Sie beim privaten Arabisch-Unterricht willkommen zu heißen und Ihnen die Möglichkeit zu bieten, Ihre Sprachfertigkeiten zu verbessern und neue kulturelle Einblicke zu gewinnen.
Bildnachweis: Sulaiman Al Aawaj
Für ein Gespräch an unserer Schule zum Thema Arabischlernen klicken Sie.
Ramadan Kareem 2024
Ich wünsche allen Muslim:innen an unserer Schule einen besinnlichen und friedvollen Ramadan!
I wish all muslims at our school a reflective and peaceful Ramadan!
أتمنى لجميع المسلمين في مدرستنا رمضانا مباركا وسلميا!
Okulumuzdaki tüm Müslümanlara huzurlu ve barış dolu bir Ramazan diliyorum!
Силан мостахджа бо кӀийбурагӀ дуьшкан да гӀалгӀа-ахар Рамазан баккхам да барца-ахар Рамазан баккхам дии!
Želim svim muslimanima u našoj školi miran i blagoslovljen Ramazan!
Пожелба за мирен и благословен Рамазан на сите муслимани во нашето училиште!
Uroj të gjithë muslimanëve në shkollën tonë një Ramazan të qetë dhe të bekuar!
برای همه مسلمانان مدرسه ما رمضانی آرام و صلح آمیز آرزو می کنم!
برای همهٔ مسلمانان مدرسهی ما رمضانی آرام و صلح آمیز آرزو میکنم!
زه د دې مکتب کې د ټولو مسلمانو ته يوه سکوت او په امان سره د رمضان د خوشالی او خوشالی وړاندې کولۍ!
برای همهٔ مسلمانان مدرسه ما رمضانی آرام و صلح آمیز آرزو میکنم!
আমি আমাদের স্কুলের সব মুসলিমদের জন্য একটি শান্তিপূর্ণ এবং আনন্দময়কর রমজান কামনা করি!
Einladung zu historischen Führungen im Landesgericht für Strafsachen Wien 2024
Einladung ins Landesgericht für Strafsachen Wien: Historische Führungen 2024
An jedem ersten Dienstag im Monat (außer 01, 04 u. 08/24) finden auch 2024 historische Führungen im Landesgericht für Strafsachen Wien statt, wobei
neben dem Großen Schwurgerichtssaal auch die Gedenkstätte (an rund 1200 Hinrichtungen während der nationalsozialistischen Diktatur und den Mut der Widerstandskämpferinnen und -kämpfer) sowie die Namensmauer im nahen Ostarrichipark, die an über 65.000 vom NS-Regime ermordete österreichische Jüdinnen und Juden erinnert, besichtigt werden.
Treffpunkt ist jeweils um 15.00 Uhr (pünktlich) nach der Zutrittskontrolle beim Gerichtseingang 1080 Wien, Landesgerichtsstr. 11 an folgenden Dienstagen:
9.4.2024;
7.5.2024;
4.6.2024;
2.7.2024;
3.9.2024;
1.10.2024;
5.11.2024;
3.12.2024.
Anmeldungen via Haus der Geschichte Österreich: https://hdgoe.at
Nachfragen: friedrich.forsthuber@justiz.gv.at
Der Verein Justizgeschichte und Rechtsstaat möchte einer breiten Öffentlichkeit die Werte von Demokratie, Menschenrechten und Rechtsstaat durch Ausstellungen, Diskussionen, Führungen, Unterrichtsmaterialien nahe bringen.
Weitere Informationen und Unterlagen unter klicken Sie hier.
Conversation between Sara Fatihi, Enas Al Aawaj and Saaed Al Ahmad on the notion of Arabic language learning (8 March 2024)
Sarah Fatihi has returned to our school after her fascinating Arabic Workshop in November 2023. She met with Enas Al Aawaj and Saaed Al Ahmad at our school to discuss some of the benefits of being able to communicate effectively in Arabic-speaking regions. Read the transcript of the conversation. below:
Sara Fatihi, Enas Al Aawaj and Saaed Al Ahmad discussing the notion of Arabic language learning
Saaed Al Ahmad: How does learning Arabic in school provide a deeper understanding of Middle Eastern and North African cultures and societies?
Sara Fatihi: Learning Arabic grants access to a broader repertoire of media and primary sources that provide insight into Middle Eastern and North African society and culture from a different perspective and contribute to the formation of critical thinking. Moreover, learning Arabic at school can be helpful for students who want to pursue an international career.
Enas Al Aawaj: In which ways can proficiency in Arabic enhance opportunities for international business and diplomacy?
Sara Fatihi: Being fluent in Arabic can lead to successful careers in translation and interpreting, especially in a city like Vienna, which is strategically located in Europe. There is always a need to translate documents, contracts, literary texts and furthermore from Arabic into other languages and vice versa. Interpreting, especially in the field of diplomacy or social work, is in high demand. In journalism, Arabic is a key language for covering events and issues in the Middle East and North Africa. In academia, in areas such as Arabic language acquisition, there is still much work to be done.
Saaed Al Ahmad: Which role does Arabic play in global communication, given its status as one of the most widely spoken languages in the world?
Sara Fatihi: It is the mother tongue of millions of people throughout the Middle East and North Africa, regions of considerable economic, political and cultural importance. In addition, Arabic is one of the six official languages of the United Nations, making it crucial to international diplomacy and relations between countries. Through trade, tourism, and the dissemination of Arabic culture through music, film, and literature, knowledge of Arabic can facilitate cross-cultural relations and create job opportunities in a wide range of sectors globally.
Enas Al Aawaj: How does studying Arabic contribute to fostering cross-cultural understanding and promoting global peace and cooperation?
Sara Fatihi: Learning Arabic language gives individuals direct access to the culture, history and perspective of Arabic-speaking countries, facilitating empathy and mutual understanding. This can help against stereotypes and prejudices, promoting more open and respectful dialogue between different communities. In addition, knowledge of Arabic can facilitate communication and collaboration between individuals and institutions from different cultural and linguistic backgrounds. This is particularly important in areas such as diplomacy, international trade, education, and humanitarian assistance, where the ability to communicate effectively can foster peaceful conflict resolution and the promotion of global cooperation and development.
Saaed Al Ahmad: Which cultural and historical treasures can be accessed through the study of Arabic literature, poetry, and philosophy?
Sara Fatihi: Arabic literature includes a diverse spectrum of works, covering both contemporary and historical epic. Epic stories like the Arabian Nights and poetry classics like Al-Mutanabbi can be studied. Along with providing an intriguing look into Arab life and culture, these texts frequently touch on universal subjects like human nature, love, war, and the pursuit of purpose in life. In Arab culture, poetry has a long and rich history that dates back thousands of years. It is possible to study the rich poetic and metrical traditions that have inspired poets all across the world as well as the creative expression of beauty, passion, and human emotions via the works of the great Arab poets. Arab philosophy has a long and varied history that spans the pre-Islamic, medieval, and modern periods. Philosophers like Ibn Sina (Avicenna) and Ibn Rushd (Averroes) have examined a wide range of philosophical topics, including politics, religion, ethics, and metaphysics. Throughout the centuries, these intellectuals have had a significant impact on Western philosophy through translations and cross-cultural exchanges.
Enas Al Aawaj: How does learning Arabic empower individuals to engage with diverse communities, both locally and globally?
Sara Fatihi: Knowing Arabic enables direct communication with people who speak Arabic as their native language, opening doors to mutual understanding, cooperation and friendship. At the local level, knowledge of Arabic can facilitate interaction with Arab communities found in many cities around the world, enabling individuals to actively participate in the social, economic and cultural life of these communities. This fosters greater social inclusion and integration, while promoting diversity and intercultural respect. Globally, proficiency in Arabic can be a valuable tool to enter into a wide range of fields, including international business, diplomacy, journalism, humanitarian aid, and tourism. The ability to communicate in Arabic enables individuals to establish contacts and relationships with people from Arabic-speaking countries around the world, facilitating international cooperation and mutual understanding.
Saaed Al Ahmad: In which ways does proficiency in Arabic provide insight into the rich tapestry of Islamic art, architecture, and civilization?
Sara Fatihi: Understanding Arabic enables one to investigate these primary materials in person and get a deeper comprehension of the religious texts and ideas that have shaped Islamic art, architecture, and society. Arabic inscriptions accompanying many of the great works of Islamic architecture and art provide details on the works’ cultural background, significance, and history. Proficiency in Arabic allows us to completely comprehend these inscriptions and appreciate the subtle subtleties of meaning that can enhance our comprehension of artworks and structures. Finally, learning Arabic can help one better understand the rich cultural and historical traditions of Arabic-speaking nations, which are home to many of the most significant architectural and artistic creations in Islam.
Enas Al Aawaj: What are the practical benefits of being able to communicate effectively in Arabic-speaking regions for travellers and expats?
Sara Fatihi: For both tourists and expatriates, knowing how to interact effectively in Arabic-speaking regions has numerous useful advantages. Knowing Arabic facilitates daily navigation, making it easier to go shopping, take public transportation, and find accommodation. Direct contact with local culture, more genuine discussion, and a deeper comprehension of customs are other benefits. Proficiency in the local language facilitates more meaningful interpersonal connections with locals, which enhances integration and a feeling of inclusion.
Sara Fatihi, born in Trento, Italy to Amazigh-Moroccan parents. After graduating from high school, she moved to Innsbruck in 2015 where she studied linguistics and graduated in 2019 with a Thesis titled “Semitic and Romance influences in the Maltese language”. She is now finishing her Master’s degree in Cognitive Linguistics with a thesis in Arabic language Acquisition in a university context at the University of Vienna and is studying a Bachelor’s degree in Middle Eastern Studies. She currently works as a Research Assistant on the Bedouin dialects of the Chouia and Zaer Regions (Morocco) and as a librarian in the university library of the Faculty of Middle Eastern Studies.
Two reflection questions for all students, teachers, graduates and friends of our school:
- How can the knowledge and understanding gained from learning Arabic in school contribute to fostering empathy and mutual understanding between different cultures?
- Considering the rich cultural and historical treasures accessible through the study of Arabic literature, poetry, and philosophy, how can these insights contribute to a deeper appreciation of global cultural diversity and shared human experiences?
For information on the voluntary and free Arabic lessons every Wednesday evening with Dr. Sulaiman Al Aawaj click here.
Veranstaltung: Sprache und Mehrsprachigkeit – Rassismuskritische Perspektiven
Thema: Sprache und Mehrsprachigkeit: Rassismuskritische Perspektiven
Zielgruppe: Vereine und Akteur*innen der Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung, Bildungseinrichtungen, interessierte Öffentlichkeit
Termin: Donnerstag, 21. März 2024, von 13.30 bis 18.30 Uhr
Ort: 1., Lichtenfelsgasse 2, Wiener Rathaus, Volkshalle, barrierefreier Zugang
Anmeldung: bis 15. März 2024 per E-Mail an post@ma17.wien.gv.at
Die Teilnahme ist kostenlos.
Bei der Veranstaltung setzen sich zivilgesellschaftliche Initiativen und Bildungseinrichtungen mit rassistischer Diskriminierung rund um Sprache und Mehrsprachigkeit auseinander. Diese kommt in der Alltagssprache, öffentlichen Diskursen und Strukturen zum Ausdruck und behindert die gesellschaftliche Anerkennung und soziale Inklusion von mehrsprachigen Menschen in Wien.
Programm
13 Uhr: Einlass
13.30 Uhr: Begrüßung und einleitende Worte
Christoph Wiederkehr (Vizebürgermeister und amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz)
Mireille Ngosso (Abgeordnete zum Wiener Landtag und Gemeinderat)
Maya Enyangaro Schad (“Sag`s Multi”-Preisträgerin 2023)
14 Uhr: Rassismus verlernen: Bildungsarbeit für rassismuskritische Haltungen – Weltcafé mit antirassistischen Initiativen und Bildungseinrichtungen
15 Uhr: Statements der Initiativen
15.30 Uhr: Pause
16 Uhr: Podiumsdiskussion zur Frage “Was braucht das Bildungssystem, um rassismuskritisch zu sein?”
Ali Dönmez (Logopäde, DaZ-Lehrer)
Elfie Fleck (DaZ-Lehrerin, ehemalige Leiterin des Referats Migration und Schule im Bildungsministerium)
Rita Isiba (Geschäftsführerin von ZARA)
Munira Mohamud (Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus, Projektkoordinatorin Butterfly)
Magdalena Osawaru (Black Voices Volksbegehren)
17 Uhr: “Rassismuskritische Perspektiven auf Mehrsprachigkeit”
Assimina Gouma (Professorin, Pädagogische Hochschule Wien/Institut Urban Diversity Education)
17.45 Uhr: Abschließende Worte
Theodora Manolakos (Leiterin der Abteilung Integration und Diversität)
18.15 Uhr: Abschluss und Buffet
Moderation: Dunia Khalil
In Kooperation mit:
Ali Dönmez, Asylkoordination Österreich, Black Voices Volksbegehren, Bildungsdirektion/Sprachförderzentrum, Dokustelle Islamfeindlichkeit und antimuslimischer Rassismus, Initiative für ein diskriminierungsfreies Bildungswesen (IDB), Verein Projekt Integrationshaus, LEFÖ – Beratung, Bildung und Begleitung für Migrantinnen*, Peregrina: Bildung und Beratung für Migrantinnen, ZARA (Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit), VHS/lernraum.wien, Wiener Kinder- und Jugendanwaltschaft/Bildungsombudsstelle, Einrichtungen der Stadt Wien.
Weitere Informationen zu Sprachenrecht(en) und Sprachenpolitik finden Sie hier.
Presentation on Forensic Linguistics and Cyber Security by Harshita Talukdar
Date: 23 February 2024
Time: 4:10 PM
We are thrilled to host a special presentation by Harshita Talukdar (Tezpur University – Assam, India), a PhD student in the field of forensic linguistics. Ms Talukdar’s research focuses on fraudulent text messages and current issues surrounding cyber security, making her insights invaluable for anyone interested in the digital landscape.
During the presentation, Ms Talukdar will share her expertise on the following main topics:
Research on Fraudulent Text Messages:
- Objective: Gain insights into the latest trends in fraudulent text messages and understand the implications for cyber security.
Practical Steps for Cyber Security:
- Objective: Learn practical strategies and tips to protect yourself from fraudulent text messages and enhance your cyber security awareness.
This presentation is a fabulous opportunity for students to deepen their understanding of cyber security issues and equip themselves with valuable knowledge to stay safe online.
Don’t miss out on this informative session with Harshita Talukdar. Join us on 23 February at 4:10 PM CET in the designated room.
All are welcome to attend.
For more information, please contact Daniel Green.
Der Wanda-Lanzer Moot Court im Wahlfplichtfach Sprache und Recht
Der Wanda Lanzer Moot Court am Abendgymnasium Wien bietet Studierenden des Wahlpflichtfachs Sprache und Recht im 8. Semester eine dynamische Plattform, um ihre Fähigkeiten in einer simulierten Gerichtsverhandlung zu schärfen. Ursprünglich aus dem amerikanischen rechtswissenschaftlichen Bildungssystem stammend, hat sich der Moot Court zu einem globalen Phänomen entwickelt, dessen Präsenz weltweit vor allem auf den Universitäten zu spüren ist. Ursprungsgedanke dieses Projekts war: Warum soll es keine Moot Courts an Schulen geben?
Im Rahmen des Wanda Lanzer Moot Courts sollen die Teilnehmenden rechtliche Fragestellungen in Strafsachen analysieren, das Recht auf den Sachverhalts eines fiktiven Falls richtig anwenden und überzeugende Argumente vorbringen.
Studierende des Wahlpflichtfachs Sprache und Recht nehmen – in unterschiedlichen Rollen – am Moot Court teil, angefangen bei der Erstellung von Schriftsätzen, Beweisanträgen etc. bis hin zur mündlichen Verhandlung. Sie erhalten einen umfassenden fiktiven Akt des Falls, der es ihnen ermöglicht, tief in die rechtliche Recherche und Analyse einzutauchen. Ob sie nun für oder wider Angeklagte eintreten, die Studierenden haben es mit uneindeutigen Fallfakten zu tun, die eine akribische Aufmerksamkeit für Details und genaues juristisches Denken – soweit es der schulische Kontext ermöglicht – erfordern.
Der Moot Court-Wettbewerb wird von professionellen Jurist:innen begleitet, die die Fähigkeiten der Teilnehmenden genau unter die Lupe nehmen und wertvolles Feedback geben. Die mündliche Verhandlung in Strafsachen fordert die Studierenden, da es notwendig ist, schnell zu denken, auf herausfordernde Fragen zu antworten und ihre Argumente effektiv anzupassen – eine Fähigkeit, die für Jurist:innen unerlässlich ist.
Die Teilnahme am Moot Court ist ein integraler Bestandteil unseres Lehrplans im Wahlpflicht Sprache und Recht. Studierende haben die Möglichkeit, an schulinternen Wettbewerben teilzunehmen, ihre rechtlichen und sprachlichen Fähigkeiten durch Feedback und ”learning by doing” auszubauen und zu verfeinern. Das Abschlussfeedback nach der ersten Hauptverhandlung im Sommersemester 2024 erhalten die Studierenden von Frau Mag.a iur. Cornelia Eißler.
Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass die Teilnahme am Wanda Lanzer Moot Court auf dem Arbeitsmarkt für angehende Jurist:innen geschätzt wird, da sie wesentliche Fähigkeiten wie analytisches Denken, juristische Recherche, Teamarbeit, überzeugendes Schreiben, Zeitmanagement und mündliche Argumentation fördert. Absolvent:innen des Moot Court-Programms am Abendgymnasium Wien sind bestens gerüstet, um ein rechtswissenschaftliches Studium zu beginnen, ausgestattet mit Werkzeugen und Fachwissen, das bei vielen Studienanfänger:innen ohne schulische Moot-Court Erfahrung seltener ist.
Die Idee und die Umsetzung des Wanda-Lanzer Moot Courts geht auf das Haus Juris und das Engagement der Studierenden im Wahlpflichtfach Sprache und Recht zurück. Der Moot Court wurde nach Wanda Lanzer benannt, einer Pionierin im Bereich der Erwachsenenbildung. Als engagierte Verfechterin des Zugangs zu Bildung für alle und der Stärkung der Bildungsinfrastruktur spielte Lanzer eine entscheidende Rolle bei der Etablierung des heutigen Abendgymnasiums Wien. Dieses Engagement für Bildung soll sich im Moot-Court-Programm widerspiegeln, das den Studierenden die Möglichkeit bietet, wichtige juristische Fähigkeiten zu erwerben und praktische Erfahrungen im Bereich der Rechtsprechung zu sammeln. Der Name ”Wanda Lanzer” steht also symbolisch für Bildungsgerechtigkeit, Engagement und den Einsatz für eine inklusive Bildungslandschaft, die wir mit dem Moot Court weitertragen möchten.
Zwischenbericht: Studierende, Lehrende und Freund:innen des Abendgymnasiums kochen in der Vinzirast
Das Kochprojekt, das aus einer Studierendeninitiative entstanden ist und dieses Semester fortgesetzt wird, hatte einen erfolgreichen Start. Am 20. Januar 2024 versammelte sich die neue Kochgruppe zum ersten Mal und war voll ausgebucht. Unter der Leitung von Januš Chaim Varburgh wurden über 35 Menschen eine herzhafte Gemüsesuppe, Spaghetti Bolognese und eine süße Nachspeise serviert.
Die Stimmung beim Kochen war gut und die Betroffenen genossen nicht nur die Speisen in ruhiger Atmosphäre, sondern auch die Gemeinschaft beim Abendessen. Als Dankeschön erhielt die Kochgruppe und der Initiator Saaed Ahmad von der Vinzirast das Buch “Elsies Reise durch die VinziRast.”
„Elsies Reise durch die VinziRast“ ist ein Reisetagebuch von Elsie Herberstein, das die Vielfalt der VinziRast auf berührende Weise zeigt. Die Illustratorin und Autorin, Elsie Herberstein, beschreibt ihre Erfahrungen: „Mitte der 1990er Jahre lernte ich erstmals Obdachlose in Paris kennen. Diese Menschen, die ich vorher in meinem Alltag nie getroffen habe, faszinierten mich. Als meine Tante Cecily Corti 2003 die VinziRast in Wien gründete, hat es mich wieder zu ihnen hingezogen.”
Die VinziRast bietet Hilfe und Unterstützung für Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind. Wohnungsverlust kann jede:n treffen und hat weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Die VinziRast bietet verschiedene Angebote, um den Betroffenen auf dem Weg in ein eigenes Zuhause zu unterstützen.
Wir freuen uns bereits auf das nächste Treffen der Kochgruppe am 27. Februar 2024, die von Saaed Al Ahmad geleitet werden wird und darauf, weiterhin gemeinsam mit der VinziRast etwas Gutes zu bewirken und Menschen in Not unterstützen zu können.
Gruß des Bundespräsidenten
Liebe Studierende des Abendgymnasiums!
Es ist wunderbar, dass junge Menschen wie Sie nicht wegschauen, sondern hinschauen und handeln.
Sie stehen Ihren Mitmenschen nicht gleichgültig gegenüber, Sie mit packen an, und helfen da, wo helfende Hände gebraucht werden.
Ich kann Sie nur ermutigen, gehen Sie diesen Weg weiter!
Unsere Welt braucht Menschen wie Sie, die sich um andere sorgen.
Vielen vielen Dank für Ihre Zeit, Ihr Herzblut und Ihren Willen, sich in den Dienst dieser guten Sache zu stellen.
Ich wünsche Ihnen Alles Gute.
Ihr
Alexander van der Bellen
Curt Blochs Unterwasserkabarett: Rückblick und Einladung an alle Studierenden, Lehrenden, Absolvent:innen und Freund:innen des Abendgymnasiums
Am 20. Dezember 2023 besuchten uns Thilo von Debschitz und Simone Bloch im Geschichtsunterricht und erzählten uns von Curt Bloch und seinem Unterwasserkabarett.
Curt Bloch, geboren am 9. November 1908 in Dortmund als Kurt David Bloch, stammte aus einer Kaufmannsfamilie und war das älteste Kind von Paula und Siegfried Bloch. Sein Vater, Siegfried Bloch, war Bildhauer und Kaufmann, während seine Mutter, Paula Bloch, eine Feinkosthandlung führte. Die Familie lebte in der Reinoldistraße und führte ein normales Leben bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933.
Als Jude und politisch links eingestellt, sah sich Curt Bloch schon bald den Repressalien des Nazi-Regimes ausgesetzt. Trotz seines Jus-Studiums und seiner Arbeit als Referendar wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft 1933 aus dem Dienst entlassen. Angesichts der zunehmenden Bedrohung und antisemitischen Gewalttaten entschied er sich zur Flucht in die Niederlande, wo er sich in Amsterdam und später in Den Haag niederließ.
Doch auch in den Niederlanden war Curt Bloch nicht vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten sicher. Nach der deutschen Besetzung im Jahr 1940 geriet er erneut in Gefahr und musste sich gemeinsam mit seiner Mutter Paula und seiner Schwester Helene verstecken. Unterstützt durch ein Netzwerk von Widerstandskämpfern, darunter Leendert Overduin, überlebte er die schrecklichen Jahre der deutschen Besatzung.
Während seiner Zeit im Versteck begann Curt Bloch, Gedichte zu schreiben und ein kleines Magazin namens “Het Onderwater-Cabaret” zu erstellen. Diese Gedichte und Magazine waren nicht nur ein Akt des kreativen Widerstands, sondern auch ein Zeugnis seiner Hoffnung und seines Glaubens an die Menschlichkeit.
Nach dem Ende des Krieges und dem tragischen Verlust seiner Mutter und seiner Schwester Helene emigrierte Curt Bloch mit seiner Frau Ruth in die Vereinigten Staaten. Dort baute er sich eine neue Existenz als Antiquitätenhändler auf und lebte bis zu seinem Tod im Jahr 1975 in New York.
Die Geschichte von Curt Bloch ist ein bemerkenswertes Beispiel für Überlebenskampf, Widerstand und den Glauben an eine bessere Zukunft in einer Zeit der Dunkelheit und des Leids. Seine Gedichte und Magazine sind ein kostbares Erbe, das uns daran erinnert, dass auch in den dunkelsten Stunden die menschliche Kreativität und Hoffnung siegen können.
Neben allen Heften im Original und als Digitalisat sowie weiteren Werken, die ebenfalls im Untergrund entstanden sind, stellt die Ausstellung „Mein Dichten ist wie Dynamit“ Curt Blochs Het Onderwater-Cabaret des jüdischen Museum Berlin auch Helfer und Mitstreiter im Versteck vor, zeigt Zeitzeug:inneninterviews und gibt Einblicke in Blochs Schaffensprozess. Darüber hinaus bringt die Ausstellung ausgewählte Gedichte von Bloch in einer eigens von der Schauspielerin Marina Frenk inszenierten Aufführung mit Richard Gonlag und Mathias Schäfer zu Gehör und per Videoprojektion auf die Bühne. Damit ergänzt die Ausstellung gesellschaftlich vorherrschende Bilder vom Leben und Überleben im Versteck um ein detailliertes Zeugnis: um die Erfahrung Curt Blochs, zu der auch der Witz und die Produktivität gehören, mit denen er dem Nazi-Terror zu begegnen wusste. Online-Feature Das Online-Feature zur Ausstellung bietet vertiefende, multimediale Einblicke in drei ausgewählte Hefte von Het Onderwater-Cabaret. Außerdem finden Sie Hintergründe zu Curt Blochs Leben und seiner Leserschaft im Versteck sowie einen Blick hinter die Kulissen der Museumsarbeit, insbesondere die sorgsame Restaurierung der 95 Ausgaben.
Weitere Informationen zu Curt Bloch und der Ausstellung finden Sie hier.
Gespräch mit Maria Pober über Gendern und Nicht-Gendern im Schulbetrieb und in vorwissenschaftlichen Arbeiten
Dies ist ein Beitrag des Q_wir-@-AG Netzwerks am Abendgymnasium Wien und befasst sich mit der Frage des Genderns oder Nicht-Genderns im Schulbetrieb und in vorwissenschaftlichen Arbeiten.
Daniel Green: Ist Gendern ein Politikum?
Maria Pober: Ja, es ist geplant, das Gendern mit Binnen-I und anderen Genderzeichen in der Verwaltung, an Universitäten und Schulen zu verbieten.
Daniel Green: Das ist interessant. Erstaunt es Sie, dass so ein Verbot für das Gendern ausgesprochen werden könnte?
Maria Pober: Ja, denn es gibt keine Vorschreibungen seitens der Befürworter:innen des Genderns, sondern nur Empfehlungen. Die traditionelle deutsche Grammatik wurde nur geringfügig geändert, um eine inklusivere Sprache zu ermöglichen und dennoch wird von den Gegner:innen so getan, als ob die Sprache in ihren Grundfesten erschüttert worden wäre.
Daniel Green: Was bedeutet es aus Ihrer Sicht, wenn die binäre Beidnennung wieder eingeführt und das Binnen-I abgeschafft wird?
Maria Pober: Das generische Maskulinum wird als Überbegriff reinstalliert, was die heteromännliche Vormachtstellung und die Zweigeschlechterordnung in Sprache und Gesellschaft aufrechterhält.
Daniel Green: Regt das Thema Gendern Menschen nach wie vor auf? Wenn ja, warum?
Maria Pober: Menschen möchten ihre Sprache nicht wie eine Fremdsprache gebrauchen und nicht erst darüber nachdenken müssen, wie sie etwas sagen. Sie wollen sich vielmehr auf das „Was“ beim Sprechen konzentrieren. Dennoch besteht die Aufgabe von Sprache darin, möglichst präzise alles, was in der Welt ist, abzubilden.
Daniel Green: Sie haben im Vorgespräch einige Probleme beim Gendern angesprochen. Welche Probleme weist die Paarform aus Ihrer Sicht heute auf, und warum wurde das Binnen-I „erfunden“?
Maria Pober: Die Paarform widerspricht dem sprachlichen Ökonomieprinzip, indem sie das maskuline Nomen Agentis, wie z. B. Mitarbeiter in der empfohlenen Form Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wiederholt. Das Binnen-I wurde in den 80ern „erfunden“, um diesen Schönheitsfehler zu beheben, aber da es nur binäre Menschen abbildete, wird es heute durch Genderzeichen ersetzt, um die ganze Vielfalt des Menschseins zu repräsentieren.
Daniel Green: Wie sollte das Gendern oder nicht-Gendern in Gymnasien, vor allem in Hinblick auf die VWA (vorwissenschaftliche Arbeit), aus Ihrer Sicht gehandhabt werden?
Maria Pober: In Hinblick auf die präzise Versprachlichung aller Menschen und nicht nur von Frauen und Männern ist das angekündigte Genderverbot gerade im Schulbereich und besonders beim Verfassen der VWA mehr als problematisch. Denn was ist das “Ziel” dieser Arbeit? Sie soll die Schüler:innen (am Abendgymnasium: Studierende) mit den wissenschaftlichen Gepflogenheiten vertraut machen und gleichzeitig sollen diese auch angewendet werden. In diesem Rahmen sollte das wissenschaftliche und rechtliche Spektrum von Geschlechtlichkeit auch auf der Höhe der Zeit sein, und das letztlich auch sprachlich. Nur die Zweigeschlechtlichkeit abzubilden und gleichzeitig alle Anderen des menschlichen Spektrums, die nicht binär sind, zu ignorieren und so zu tun, als gäbe es sie nicht, ist nicht State of the Art. Diese Wiedereinführung der Nur-Beidnennung widerspricht ganz klar den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und seit 2008 auch den rechtlichen.
Daniel Green: Vielen Dank für das Gespräch.
Maria Pober: Ich danke.
Maria Pober ist eine Expertin im Bereich der deutschen Sprache, Gender und Linguistik. Sie absolvierte ihr Studium der Germanistik und Romanistik an der Universität Wien von 1983 bis 1986, bevor sie ihre Studienrichtung wechselte und sich auf Französisch, Philosophie und Geschichte konzentrierte. Nach ihrem Magisterabschluss im Jahr 1994, in dem sie sich mit feministischer Literaturwissenschaft befasste, setzte sie ihr Studium fort und promovierte schließlich im Bereich der Sprachwissenschaft. Dabei erforschte sie die geschlechtersymmetrische Struktur eines Genderwörterbuchs im Deutschen. Ihre akademische Laufbahn wurde durch ihre Dissertation, die mit dem Dr. Maria Schaumayer-Preis ausgezeichnet wurde, gekrönt. Von 2008 bis 2020 leitete sie das Deutsch-Kolleg der Österreichischen Orient-Gesellschaft Hammer-Purgstall und hält Lehrveranstaltungen am Institut für Germanistik/Sprachwissenschaft der Universität Wien. Seit Jahren berät sie verschiedene Institutionen und hält Vorträge sowie Workshops zu den Themen Sprache, Gender und Linguistik. Maria Pober ist ebenso Beirätin der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL).
[Projektwoche]: Interaktiver Workshop zum Thema “Flucht, Migration, Empathie und Dankbarkeit”
Wann: 31. Januar 2024, 19:45 Uhr
Wo: Raum D33 des Abendgymnasium Wien
Wir freuen uns, Sie zu einem besonderen Workshop mit dem Thema “Flucht, Migration, Empathie und Dankbarkeit” einzuladen, der am 31. Januar 2024 um 19:45 Uhr im Raum D33 des Abendgymnasium Wien stattfinden wird.
Der Workshop wird unter der Leitung von Anas Alaawaj durchgeführt.
Ziel des Workshops ist es, ein tieferes Verständnis für die Lebensgeschichten und die Situation von Menschen, die von Flucht und Vertreibung betroffen sind, zu entwickeln. Dieser Workshop wird in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik veranstaltet.
Im Rahmen des Workshops werden verschiedene Aspekte von Flucht und Vertreibung diskutiert, einschließlich persönlicher Erfahrungen von Geflüchteten und emotionalen Herausforderungen beim “Ankommen und Weiterleben.” Die Bedeutung von Empathie und interkulturellem Verständnis für eine offene und inklusive Gesellschaft steht hierbei im Mittelpunkt.
Darüber hinaus werden die wachsenden Probleme des Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in Österreich beleuchtet, um ein umfassendes Verständnis für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu fördern.
Im Workshop werden auch Personen zu Wort kommen, die ihre Dankbarkeit für alle Menschen auszudrücken, die dazu beitragen, dass geflüchtete Menschen ein Leben in Würde und Sicherheit führen können.
Wir laden alle Studierenden, Lehrenden, Absolvent:innen und Freund:innen der Schule herzlich ein, an diesem Workshop teilzunehmen.
Gespräch zwischen Zakeera Docrat und Daniel Green über das Wahlpflichtfach “Sprache und Recht”
Das Wahlpflichtfach “Sprache und Recht”, das nun seit mehreren Jahren unter maßgeblicher Beteiligung der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) am Abendgymnasium Wien angeboten wird, soll jungen Menschen kritische Perspektiven auf das Recht und die Rechtssprache ermöglichen. Im folgenden Gespräch zwischen der forensischen Linguistin Dr. Zakeera Docrat (Südafrika) und Daniel Green wird darüber gesprochen, was Legal Language Learning ist und warum wir es brauchen.
Q1: As a forensic linguist, you’ve worked extensively with legal language. What’s your perspective on the (ir)relevance of legal language learning in secondary education?
Legal language learning and teaching has for the mainstream, been part of tertiary education. The programmes that have introduced legal language learning in secondary education have the potential to contribute to the development of the discipline of forensic and legal linguistics. Additionally, students at secondary education level will have the benefit of being introduced to the basic concepts and fundamentals relating to legal language. It has the potential of equipping students with the foundation to legal language learning at universities. In my opinion, it is highly relevant.
Q2: Abendgymnasium Wien, a secondary school for adults, offers a Language and Law Programme, which is based on insights from legal linguistics and forensic linguistics. From your experience, how crucial is such a programme in nurturing legal literacy among young learners?
In my opinion it would go beyond nurturing legal literacy but also equips students with the ability to grapple with real life problems that may directly or indirectly affect them; and the solutions that are being proposed by senior and early career scholars.
Q3: Could you highlight some potential benefits that students gain from being exposed to legal language and concepts at a secondary school level?
You are essentially equipping a student with the ability to comprehend the daily challenges facing our communities in which our students exist. It fosters a model where students are able to become independent thinkers at secondary school level and equips them with the knowledge they require for the tertiary education programme. We need to understand that the world is continually changing and our teaching and learning methods need to adapt and accommodate the changes to ensure the students are well-grounded, informed thinkers who can contribute positively to improving the lives of others.
Q4: What do you think would be the repercussions if the school were to discontinue its Language and Law Programme in adult secondary education?
Potential students of forensic and legal linguistics will not be provided with an opportunity to engage with the fundamental principles of the discipline. It will be a missed opportunity to ensure the students are legally and linguistically aware of the issues facing their communities.
Q5: In your opinion, what kind of skills or knowledge do students typically acquire through programmes that integrate legal language into the curriculum?
Critical thinking. New methodological approaches to understanding legal challenges and solutions through a linguistics lens. Understanding the complexities of using a single language in multilingual contexts. The relationship between language and culture; and how this affects legal processes and basic communicative challenges that result in legal disputes. The importance of language in the criminal system as well as in broader courtroom communication and discourse.
Q6: How might the absence of a formal legal language programme impact students’ understanding of legal matters or their legal literacy skills in their later academic or professional lives?
From an academic perspective, students who enter the forensic and legal linguistics stream at postgraduate level may have undergraduate competencies and understandings from either the linguistics or legal domains. Seldomly, students at postgraduate level are legally and linguistically equipped to delve into forensic and legal linguistics. With a secondary education programme, the foundation will assist students academically.
Q7: Which advice or recommendations would you give to policymakers or educators in Austria regarding the continuation or enhancement of legal language education in secondary schools, given its potential discontinuation?
What is needed is a holistic and informed policy. A policy that is best suited for secondary schools. The policy needs to be informed by learners who have passed through the course, to build on the strengths and address the shortcomings of such as course. Legal linguistic scholars in Austria, who have working knowledge of the real life issues that legal linguists seek to address, must inform course content and structure. The continuation of such a course at secondary school level could serve as a model that could be emulated in other countries.
Türkisch-Matura adé?
In seinem Gastkommentar vom 29. November 2023 weist Paul Schwarzenbacher in der Presse auf das absehbare Auslaufen des Türkischunterrichts als Maturafach in Wien hin. Das Abendgymnasium Wien bietet seit dem Jahr 2004 als einzige Schule in Österreich Türkisch als zweite lebende Fremdsprache als Bestandteil der Reifeprüfung an. Die Ursprünge dieser Initiative lagen in der Amtszeit des ehemaligen Direktors des Abendgymnasiums, Oskar Achs. Nur wenige Personen am Schulstandort freuen sich über das Ende des Türkischunterrichts.
Das Ministerium argumentiert mit dem Auslaufen der Schulversuche, von dem auch der Türkischunterricht am Abendgymnasium Wien betroffen sein wird. Obwohl eine breite Mehrheit an der Schule das Fortbestehen des Bildungsangebots befürwortet, ist eine Kehrtwende des Ministeriums wohl eher nicht zu erwarten. Doch was sind Schulversuche, welchem Zweck dienen sie und wie hängt das mit dem Türkischunterricht zusammen?
Schulversuche bieten im Wesentlichen die Möglichkeit zur Umsetzung alternativer Unterrichtskonzepte. Mit dem Bildungsreformgesetz von 2017 sollte durch Erweiterung der Schulautonomie die Anzahl der Schulversuche reduziert und die unkomplizierte Umsetzung alternativer Unterrichtskonzepte ermöglicht werden. Zehn Jahre später, also 2027, sollten die bestehenden Schulversuche entweder in das Regelschulwesen integriert oder eingestellt werden. Neue Schulversuche waren in der beschriebenen Form nicht vorgesehen und sollten nur unter sehr strengen Voraussetzungen zugelassen werden.
Das Ministerium hat den Schulen, die auf Basis der laufenden Schulversuche langfristige Entwicklungen erreicht haben und bestehende Angebote verbessern oder erweitern möchten, beharrlich klare Antworten verwehrt. Es fehlt also einerseits an klaren Direktiven des Ministeriums wann, wie und ob überhaupt eine Überführung von Schulversuchen in das Regelschulwesen vorgesehen sein wird. Derzeit bestehen viele Fragen, insbesondere zu laufenden bilingualen und inklusiven Schulversuchen und den erforderlichen Maßnahmen für eine Integration in das Regelschulwesen. Dies kann Schulleiter:innen belasten, da sie am Schulstandort ungerechtfertigt als Gesetzesvollstrecker:innen wahrgenommen werden könnten, was diese– aus meiner Sicht verständlicherweise – nicht immer nachvollziehen können. Andererseits ist aber auch richtig, dass wir uns als Schulgemeinschaft nicht stark genug gegen die Erodierung des Türkischunterrichts gewehrt und hingenommen haben, dass Türkisch nicht mehr an unserer Schule unterrichtet werden soll. Zugleich stärken und bewerben wir am Schulstandort die ehemaligen Kolonialsprachen, z.B. Spanisch, was mit dem zeitgleichen Auslaufen des Türkischunterrichts eine schiefe Optik ergibt.
Der Türkischunterricht am Abendgymnasium Wien wird enden; das scheint festzustehen. Die Frage, wer dafür verantwortlich ist, bleibt ungeklärt. Es wird wohl keine Eröffnung neuer Module geben, sondern eine vollständige Einstellung des Türkischunterrichts bis 2027. Ja, das Ende des Türkischunterrichts ist vor allem eins: sehr bedauerlich. Er war ein wertvoller Bestandteil des Bildungsangebots am Schulstandort, der nicht nur die Sprachkompetenzen erweiterte, sondern auch Brücken zwischen Kulturen und Menschen baute. Er ermöglichte es auch Studierenden, die Türkisch als Erstsprache sprechen, eine Verbundenheit zu ihren Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig die Vielfalt der Welt(en) um sie herum zu erkunden.
Der Verlust einer Sprache an einer Schule ist immer ein Rückschlag für die Förderung der Mehrsprachigkeit, die aus meiner Sicht weder in der Politik noch in den Lehrplänen angemessen berücksichtigt wird. Angesichts der jüngsten Entwicklungen in der österreichischen Bildungslandschaft wird die voraussichtlich dieses Jahr erscheinende Bestandsaufnahme zur „Sprachenpolitik in Österreich“ (herausgegeben von Rudolf de Cillia, Eva Vetter, Martin Reisigl) mit großer Spannung erwartet.
1. Studierendentagung „Sprache und Recht“ am Abendgymnasium Wien
Am 21. Dezember 2023 laden Studierende des Wahlpflichtfaches „Sprache und Recht“ zur ersten Nachwuchstagung im Jahr 2023 ein. Sie findet ab 18:00 Uhr im Raum B21 des Abendgymnasiums Wien in der Brünner Straße 72 statt und bietet eine Plattform für die Diskussion aktueller Themen, Fragen und Entwicklungen im Bereich Sprache und Recht.
Die Teilnehmenden werden die Möglichkeit haben, ihre Projektarbeiten vorzustellen, Ideen auszutauschen und sich über relevante Aspekte zu vernetzen.
Die Tagung soll ein inspirierendes Forum für die Auseinandersetzung mit sprachlichen und rechtlichen Themen sein, wobei ein Schwerpunkt auf die Erkundung neuer Perspektiven liegt. Ziel ist eine Atmosphäre der Wissbegierde und wohlwollender Feedbackkultur.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an dieser ersten Nachwuchstagung “Sprache und Recht” teilzunehmen und einen bereichernden Abend des Wissensaustauschs und der Diskussion zu erleben.
Programmablauf
17:55 Uhr – 18:00 Uhr
Begrüßung
18:00 Uhr – 18:15 Uhr
Titel: Rechtliche Konsequenzen aufgrund unklarer Sprache in Bauverträgen und Bauvorhaben
Referentin: Victoria Grasser
Diskussion: 18:15 Uhr – 18:20 Uhr
18:20 Uhr – 18:35 Uhr
Titel: Rechtslinguistische Analyse von Einsatzprotokollen im Rettungswesen: Untersuchung der juristischen Sprache und Terminologie in Einsatzprotokollen und -dokumenten des Rettungswesens
Referentin: Jacqueline Köstner
Diskussion: 18:35 Uhr – 18:50 Uhr
18:50 Uhr – 19:05 Uhr
Titel: Legitimationsdiskurse zur Ablehnung verschiedener Fördermaßnahmen der Bildungsdirektionen für Kinder mit neurologischen Erkrankungen und Entwicklungsstörungen
Referentin: Sarah Gattermayer
Diskussion: 19:05 Uhr – 19:20 Uhr
19:20 Uhr – 19:35 Uhr
Titel: Die Rolle der Sprache in der Mediation
Referentin: Anica Artner
Diskussion: 19:35 Uhr – 19:50 Uhr
20:00 Uhr – 20:15 Uhr
Titel: Menschenrechtsverletzungen bei Sport-Großveranstaltungen am Beispiel der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking und der FIFA Fußball Weltmeisterschaft 2022 in Katar
Referentin: Mia Fleischmann
Diskussion: 20:15 Uhr – 20:30 Uhr
20:30 Uhr – 20:45 Uhr
Titel: Rechte der Toten und diskursive Konstitution
Referentin: Anna Rosa Strohmayer
Diskussion: 20:45 Uhr – 21:00 Uhr
21:00 Uhr – 21:15 Uhr
Titel: Kinderrechte und Adultismus: Die Partizipation von Kindern im Spannungsfeld von Schule und Familie
Referentin: Maris Egharevba
Diskussion: 21:15 Uhr – 21:30 Uhr
21:30 Uhr – 21:35 Uhr
Verabschiedung
Raumänderungen vorbehalten.
*Bitte bedenken Sie, dass aufgrund von Erkrankung einzelne Teilnehmer:innen ausfallen könnten.
Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) durchgeführt.
Sozialprojekt: Gemeinsames Kochen für obdachlose Menschen
Ab Jänner 2024 starten wir mit einer weiteren Runde unseres Sozialprojekts, bei dem Studierende und Lehrende unserer Schule einmal im Monat gemeinsam für obdachlose Menschen in der Notschlafstelle der VinziRast kochen.
Die VinziRast-Notschlafstelle bietet täglich bis zu 60 obdachlosen Menschen Schutz, ein warmes Abendessen sowie, falls nötig, Kleidung. Unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Aufenthaltsstatus sind alle Menschen herzlich willkommen. Voraussetzung für den Aufenthalt ist ein respektvolles Verhalten gegenüber anderen Gästen. Die Notschlafstelle wird ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen betreut, die darauf bedacht sind, den Gästen eine sichere und geborgene Atmosphäre zu bieten. Auch alle Lehrenden, Studierende und Freund:innen des Abendgymnasiums sind ehrenamtlich tätig.
Wie wir vorgehen:
Kochteams: Jedes Team besteht aus mindestens zwei Personen.
Einsatzleitung und Vorbereitung: Die Einsatzleitung erhält freitags Informationen über die verfügbaren Lebensmittel und die erwartete Gästezahl für den Kochtag. Einsatzleitungen können sowohl von Lehrenden als auch Studierenden übernommen werden.
Kochen: Das Kochteam trifft sich samstags um 16:30 Uhr in der Notschlafstelle, um die vorhandenen Lebensmittel zu überprüfen und ein leckeres Essen zuzubereiten. Dabei wird auf gesunde, einfache und nahrhafte Mahlzeiten Wert gelegt.
Essensausgabe: Die Essensausgabe erfolgt gegen Vorlage eines Bons und erfolgt ausschließlich für diejenigen, die einen Notschlafstellen-Platz haben.
Aufräumen und Nachhaltigkeit: Wir legen großen Wert auf Ordnung und Sauberkeit. Die Küche wird während und nach dem Kochen ordentlich gehalten, und übrig gebliebenes Essen wird nach 21:00 Uhr entweder unter den Hausbewohner*innen verteilt oder für den nächsten Tag aufbewahrt.
Machen Sie mit!
Sie möchten sich engagieren und einen Unterschied machen? Melden Sie sich an, um Teil unseres Kochteams zu werden und helfen Sie uns dabei, obdachlosen Menschen eine warme Mahlzeit zu schenken.
Wann? Jeden letzten Samstag im Monat ab 20. Jänner 2024.
Wo? In der Notschlafstelle der VinziRast, Wilhelmstraße 10, A-1120 Wien.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung kontaktieren Sie uns bitte unter kochenindervinzirast@gmail.com.
Projektleitung: Saaed Al Ahmad (für die Studierenden), Daniel Green (für die Lehrenden)
[Presentation]: (Why) Forensic Linguistics matters for the Lawyer of the Future
Students enrolled in our elective course ”Language and Law” / ”Sprache und Recht” are especially invited to join and gain insights into legal linguistics and forensic linguistics from an established authority in these fields. This opportunity provides a firsthand account from an expert, offering a wide range of knowledge about the relationship between language and law. Don’t miss out on this chance to dive deeper into this fascinating topic, particularly if you are considering a university degree in law, linguistics, legal linguistics/forensic linguistics.
When: 27 November 2023, 2pm Central European Time
Where: Sigmund Freud University Vienna, Freudplatz 3, 1020 Wien
Why: Language and Law matters.
Dr Zakeera Docrat is a forensic and legal linguist, author and researcher. Dr Docrat is presently a National Institute for the Humanities and Social Sciences (NIHSS) post-doctoral research fellow in forensic linguistics (language and law) at the University of the Western Cape (UWC). Dr Docrat has held two previous post-doctoral research fellowships with the National Research Foundation at Rhodes University under the auspices of the NRF SARChI Chair in the Intellectualisation of African Languages, Multilingualism and Education as well as with the Andrew W Mellon Foundation at UWC. Dr Docrat holds the following degrees: BA, BA Honours (cum laude), LLB, MA (cum laude) and a PhD; and was awarded full academic colours. In June 2021, Dr Docrat published her first book titled: A handbook on Legal Languages and the quest for linguistic equality in South Africa and beyond. She has published widely in accredited national and international journals and books. She has penned opinion pieces in several press forums. She has presented at international and national conferences. She has been interviewed on national media. Her research has been referred to and referenced in judgments emanating from South African courts. Her research is currently before the United Nations Human Rights Committee. She is a member of the International Association of Forensic and Legal Linguists (IAFLL), the African Languages Association of Southern Africa (ALASA) and Vice-Chairperson of the Indigenous Languages Action Forum (ILAF). She is an international advisory board member for the International Journal for the Semiotics of Law. Dr Docrat was one of the Mail & Guardian 200 Young South Africans (Justice and Law category) and received numerous awards, including most outstanding Master’s Thesis (African Languages Association of South Africa); the Women in Science Award – Albertina Sisulu Doctoral Fellowship (Department of Science and Technology), recognising her outstanding academic and research ability; Phenomenal Heroic Woman in Science Award (Sunday World and Department of Science and Innovation); the ALASA emerging researcher award; and the Quote This Woman+ media voice of the year award (Social Development and Communications Category).
Arabic Workshop at Abendgymnasium Wien / Wednesday, 22 November 2023, 7:45pm
Our first Arabic Workshop at Abendgymnasium Wien
We are thrilled to announce that our first Arabic Workshop is set to take place on Wednesday, 22 November 2023, at 7:45 pm. This evening promises to be a captivating exploration into the cultural treasures embedded in the Arabic language.
When: 22 November 2023 at 7:45pm
Where: Room D33
Join us at Abendgymnasium Wien for a lively experience where you’ll unravel the historical and artistic dimensions of Arabic. Our journey begins at 7:45 pm in D33, offering you the chance to dive into the linguistic and cultural beauty that make Arabic a language of profound beauty and significance.
Be prepared for an engaging presentation, interactive sessions, and immersive activities that will transport you into the heart of a rich and diverse civilization. From ancient poetry to modern literary masterpieces, our workshop will showcase the evolution of the language and its impact on literature, philosophy, and the arts.
Immerse yourself in the aesthetics of Arabic culture, from calligraphy to traditional music, and gain a deeper understanding of the cultural heritage and traditions that have shaped Arabic-speaking communities.
Don’t miss this opportunity to broaden your perspective and deepen your appreciation for the interconnectedness of language and culture. Mark your calendars for Wednesday, 22 November 2023, at 7:45 pm, and embark on a cultural exploration with us.
We look forward to welcoming you to this enriching experience at Abendgymnasium Wien.
About our presenter
Sara Fatihi, born in Trento, Italy to Amazigh-Moroccan parents. After graduating from high school, she moved to Innsbruck in 2015 where she studied linguistics and graduated in 2019 with a Thesis titled “Semitic and Romance influences in the Maltese language”. She is now finishing her Master’s degree in Cognitive Linguistics with a thesis in Arabic language Acquisition in a university context at the University of Vienna and is studying a Bachelor’s degree in Middle Eastern Studies. She currently works as a Research Assistant on the Bedouin dialects of the Chouia and Zaer Regions (Morocco) and as a librarian in the university library of the Faculty of Middle Eastern Studies.
Warum wir Türkisch an unserer Schule brauchen und warum Mehrsprachigkeit generell ein Gewinn ist
Der Türkischunterricht an unserer Schule steht vor einer ungewissen Zukunft, da der Schulversuch, der diesen ermöglicht hat, bald sein Ende finden wird. Es sieht momentan nicht danach aus, als bestünde seitens der Politik Interesse, den Türkischunterricht zu erhalten. Der Türkischunterricht hat jedoch eine große Bedeutung für unsere Schule, die weit über die Grenzen des Klassenzimmers hinausreicht.
Das Türkische ist eine Sprache, die von rund 90 Millionen Menschen weltweit gesprochen wird. Sie ist Teil unserer Schulkultur, genauso wie die Vielfalt der Menschen mit Wurzeln in Regionen, in denen Türkisch gesprochen wird. Das Bekenntnis zur Mehrsprachigkeit ist nicht nur ein bloßes Lippenbekenntnis, sondern eine gelebte Realität an unserer Schule.
In Österreich ist der Alltag geprägt von sprachlicher Diversität. Viele unserer Studierenden sind in zweisprachigen Haushalten aufgewachsen. Unser Ziel ist es, die Sprachkompetenzen der Studierenden in ihrer Erst-, Zweit- oder Alltagssprache zu stärken.
Im Unterricht geht es nicht nur um das Festigen der Alltagssprache, sondern auch um den Aufbau bildungssprachlicher Kompetenzen. Lese- und Schreibfertigkeiten sollen in so vielen Sprachen wie möglich vermittelt werden. So trägt nicht nur der Türkischunterricht, sondern auch alle anderen Sprachen, die unterrichtet werden, zu einer mehrsprachigen Identitätsentwicklung bei.
Keine Sprache ist an unserer Schule unerwünscht, solange sie respektvoll gesprochen wird. Jede Sprache bereichert unseren Horizont, jede Sprache fördert das Verständnis und die Akzeptanz für andere Kulturen.
Der Türkischunterricht ist ein wertvoller Bestandteil unseres Bildungsangebots, der nicht nur die Sprachkompetenzen erweitert, sondern auch Brücken zwischen Kulturen baut. Er ermöglicht es auch Studierenden, die Türkisch als Erstsprache sprechen, eine Verbundenheit zu ihren Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig die Vielfalt der Welt um sie herum zu erkunden. Auch Studierende, die Türkisch nicht als Erstsprache sprechen, können viel beim Erlernen der Sprache lernen. Der Verlust jeder Sprache an einer Schule ist sohin ein Schlag gegen das Bekenntnis zur Mehrsprachigkeit als Ausdruck echter Toleranz.
Ich appelliere daher an die politisch Verantwortlichen, die Erhaltung des Türkischunterrichts an unserer Schule zu gewährleisten, damit diese wichtige sprachliche und kulturelle Ressource auch weiterhin Bestand haben kann.
[Vortrag und Diskussion]: Maria Pober: Redefining the Hypernym Mensch:in in German
Maria Pober: Redefining the Hypernym Mensch:in in German
Mittwoch, 15. November 2023, 19:00 Uhr, FB Germanistik, Nederlandistik und Skandinavistik
Maria Pober präsentiert ihr neues Buch “Redefining the Hypernym Mensch:in in German. Gender, Sexuality, and Personhood”, gefolgt von einer Diskussion mit Daniel Green.
Programm
Begrüßung
Katharina Krčal | Leiterin der Fachbereichsbibliothek Germanistik, Nederlandistik und Skandinavistik, Universität Wien
Daniel Green | Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft Rechtslinguistik (ÖGRL)
Buchpräsentation und Diskussion
Maria Pober | Lehrbeauftragte im Fachbereich Sprachwissenschaft/ Institut für Germanistik, Universität Wien
Zum Buch
Maria Pobers 2023 erschienenes Buch Redefining the Hypernym Mensch:in in German. Gender, Sexuality, and Personhood untersucht die Versprachlichung und Lexikalisierung von Überbegriffen wie „der Mensch“, „die Person“ und „das Wesen“ und seiner Synonyme.
Sie gelten gemeinhin als genderinklusiv, also für alle menschlichen Wesen – selbst in der Feministischen Linguistik und Genderlinguistik. Ob dem wirklich so ist, wird einer kritischen Untersuchung sowohl in grammatischer als auch in semantischer Hinsicht unterzogen.
In der Spannung zwischen traditionellen Regeln und progressivem Sprachgebrauch wird in diesem Buch die maskuline Heteronormativität von Überbegriffen analysiert sowie für die Einführung einer genderinklusiven Lexikalisierung und Sprachpraxis plädiert.
Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung und Speicherung von Fotos, Video- sowie Audioaufzeichnungen, die im Rahmen der Veranstaltung entstehen, bis auf Widerruf zu (Datenschutzerklärung).
Unsere Schule als Ort der Akzeptanz und des Respekts
Der Nah-Ost-Konflikt
Der neu entbrannte Nah-Ost-Konflikt beschäftigt derzeit wohl fast jeden. Ob es nun Hass ist, der aufkommt durch die rohe Gewalt mit der dieser Krieg geführt wird, Angst um Verwandte oder Bekannte, die sich in jenen Gebieten befinden und was der Krieg nun für Europa bedeuten könnte oder vielleicht die Hoffnung, dass dieser nun endlich das Ende des ewigen Konflikts bedeuten könnte, alle Emotionen sind verständlich und nachvollziehbar.
Nun kommt es aber immer wieder zu antisemitischen Vorfällen an unserer Schule die absolut nicht mehr nachvollziehbar sein dürfen.
Sprüche wie „Free Palestine + Fuck Israel“ sind Dinge, die wir nie akzeptieren dürfen. Es gibt in diesem Abendgymnasium wahrscheinlich sogar mehr Schüler:innen als in anderen Schulen, die bereits Erfahrungen mit Rassismus, Vorurteilen, Anfeindungen und Fremdenfeindlichkeit machen mussten. Wie kann es dann sein, dass gerade wir es sind, die solche Sprüche auf unseren Wänden dulden? Warum gerade jene Menschen, die genau wissen müssten wie es sich anfühlt sich ständig mit unbegründetem Hass konfrontiert zu fühlen.
Dieser Krieg entstand aus einer Serie an Ungerechtigkeiten gegenüber Jüd:innen und Palästinser:innen und der Konflikt kann nun schon seit Jahrzehnten von den klügsten Köpfen nicht gelöst werden und gerade deshalb ist es töricht nun nach einfach Lösungen zu suchen, die diesen unbegründeten Hass auf beiden Seiten im Mikrokosmos wohl nur weiterhin anheizen werden.
Man stelle sich vor ein: jüdische:r Schüler:in sieht diese Sprüche kurz nach einem Telefonat mit Verwandten in Israel, der gerade um das Überleben seiner Liebsten bangt. Inwieweit hat diese:r Schüler:in und seine Verwandten irgendetwas mit der langen Unterdrückung der Palästinenser:innen zu tun?
Unsere Schule soll ein Ort sein, an dem wir gemeinsam ein Zeichen setzen können gegen jeglichen Hass und animalische Gewalt. Ein Ort an dem keine Entführungen von Minderjährigen verherrlicht werden genauso wie keine Unterdrückung eines Volkes. Deshalb wird es nun Zeit, dass wir nach dem ersten Schock, den dieser Krieg uns allen gegeben hat zur Tat zu schreiten und gegen Antisemitismus genauso wie gegen Fremdenfeindlichkeit vorgehen.
Studierende:r N.N. hat Verwandte in Israel und will nicht genannt werden.
Remembrance Sunday on 12 Nov 2023, 11:50am
I am delighted to extend an exclusive invitation to all members of our school community to join His Britannic Majesty’s Ambassador to Austria, Lindsay Skoll CMG, for a significant event on Sunday, 12th November 2023. Ambassador Skoll cordially invites members of the community to partake in a Remembrance Sunday Service and subsequent refreshments at her residence, creating a meaningful opportunity for us to come together and honour the memory of those who have served.
Event details:
Remembrance Sunday Service at Christ Church Vienna:
- Time: 11:50 am
- Location: Christ Church Vienna
Following the service, we will proceed to the British Ambassador’s Residence for a gathering that will allow us to share our reflections and gratitude:
Refreshments at the British Ambassador’s Residence:
- Time: 12:45 pm – 2:30 pm
- Location: British Ambassador’s Residence
Please Note: Attendance to this event is exclusively possible through prior registration. To ensure your place at this commemorative occasion, kindly register your attendance by Monday, 6th November, by following this registration link: Click Here to Register
Upon successful registration, you will receive a confirmation email from BritishEmbassy.ViennaEvents@fcdo.gov.uk. This email will contain a personalised QR code, which you will need to present at the event’s entrance, in addition to a valid photo ID.
This Remembrance Sunday Service offers a special opportunity to unite as a community and pay our respects to those who have made sacrifices in war. People of all faiths and none are welcome.
If you have any inquiries or require further information, please do not hesitate to contact me via email.
Inaugural Workshop of the “Emerging Scholars Initiative” at StuTS
On behalf of the Executive Board of the Austrian Association for Legal Linguistics I am excited to invite all students of our school to the Inaugural Workshop of the ”Emerging Scholars Initiative”, an event co-hosted by the English-German conference ”74. Studentische Tagung Sprachwissenschaft” (StuTS) that promises to be an illuminating experience for those interested in the fascinating realms of legal linguistics and forensic linguistics.
When: Saturday, October 28, 2023, 2:00 PM
Where: Online on Zoom
The Emerging Scholars Initiative is a platform designed to empower students who are keen to explore the fields of legal linguistics and forensic linguistics. Legal linguistics and forensic linguistics may play an important role in the justice systems of the future, and this workshop is your gateway to uncovering the depth and relevance of these disciplines.
What to expect:
- Learn from experts in the field as they unravel the connections between language and the law.
- Gain valuable knowledge about how linguistic analysis is applied in legal cases and investigations.
- Engage in discussions with your peers and mentors.
- Share your thoughts, ask questions, and dive right into the complexities of legal and forensic linguistics.
- Connect with like-minded individuals who share your passion for these fields.
- Build relationships that can potentially shape your academic and professional journey.
- Get a taste of what it’s like to work in the field with hands-on activities and practical demonstrations.
This workshop is open to all students who are curious about legal linguistics and forensic linguistics, regardless of your current area of study. It’s an excellent opportunity to explore a field that combines various academic disciplines.
Please mark your calendars for this engaging event on Saturday, October 28, 2023, at 2:00 PM.
15. Durchgang von Sags Multi
Hier ist in aller Kürze, worum es bei Sags Multi geht:
- Der 15. Durchgang von SAG’S MULTI, dem mehrsprachigen Redewettbewerb des ORF, hat begonnen.
- Dieser Durchgang ist ein Grund zum Feiern und bietet jungen Menschen mehr Raum für ihre Ideen und Sprachen.
- Das Leitthema für das Schuljahr 2023/24 lautet “Mitbestimmen, mitgestalten – Meine Stimme, mein Tun”.
- Studierende können teilnehmen und in ihren Reden zwischen Deutsch und einer weiteren Sprache wechseln.
- Die Themenpalette ist vielfältig und reicht von Menschenrechten bis zu Technologie und Digitalisierung.
- Der ORF überträgt die Finalrunde im Livestream und begleitet den gesamten Wettbewerb.
- SAG’S MULTI fördert die Vielfalt der Sprachen und Ideen in Österreich.
- Seit 2009 wurden bereits 89 verschiedene Sprachen beim Redewettbewerb vertreten.
- Der Ablauf des Wettbewerbs beinhaltet die Anmeldung über Lehrpersonen, die Vorrunde mit kurzen Videos, die Auswahl der Reden für die Hauptrunde durch eine Fachjury, und die Finalrunde im Frühjahr 2024 vor Jury und Publikum.
Themen und Keywords: Mitbestimmen, mitgestalten – Meine Stimme, mein Tun
- Wir – unser(e) Leben, unsere Vielfalt, unsere Zukunft
- Menschenleben – Menschenrechte – Menschenpflichten
- Europa – die Zukunft braucht uns alle
- Wenn ich Superkräfte hätte, dann …
- Meine Sprachen, meine Stärke, meine Welt
- Safer Spaces – Was gibt mir Sicherheit?
- Technologie und Digitalisierung – meine Welt von morgen
- The 15th round of SAG’S MULTI, the multilingual speech competition of ORF, has started.
- This round is a reason to celebrate and provides young people with more space for their ideas and languages.
- The theme for the 2023/24 school year is “Participate, Shape – My Voice, My Action.”
- Students can participate and switch between German and another language in their speeches.
- The range of topics is diverse, covering issues from human rights to technology and digitalization.
- ORF broadcasts the final round via livestream and accompanies the entire competition.
- SAG’S MULTI promotes the diversity of languages and ideas in Austria.
- Since 2009, 89 different languages have been represented in the speech competition.
- The competition’s process includes registration through teachers, the preliminary round with short videos, the selection of speeches for the main round by a professional jury, and the final round in spring 2024 in front of a jury and the audience.
Topics and keywords: Participate, Shape – My Voice, My Action
- We – Our Life, Our Diversity, Our Future
- Human Lives – Human Rights – Human Responsibilities
- Europe – The Future Needs Us All
- If I Had Superpowers, Then…
- My Languages, My Strength, My World
- Safer Spaces – What Gives Me Security?
- Technology and Digitalization – My World of Tomorrow
Abendgymnasiale Kulinarik für den Frieden
Abendgymnasium Wien, eine multikulturelle, mehrsprachige Schule, in der Vielfalt unsere Stärke ist. Unsere Gemeinschaft umfasst Menschen of all walks of life, von denen jeder seine*ihre einzigartigen Erfahrungen und Perspektiven in unsere Klassenzimmer einbringt. In unserer vielfältigen Schulgemeinschaft erkennen wir eine Fülle von Möglichkeiten, voneinander zu lernen. Eine der schönsten Möglichkeiten, dies zu tun, ist die universelle Sprache des Essens. Wir glauben, dass die Liebe zum Essen alle Grenzen überwindet und ein wunderbares Medium für kulturellen Austausch ist. Essen ernährt uns nicht nur, sondern bringt uns auch zusammen. Wir laden alle Studierenden und Lehrkräfte ein, an einer spannenden kulinarischen Reise teilzunehmen. Teilen Sie Ihre Lieblingsrezepte mit uns unter dg6021952@gmail.com und lassen Sie uns gemeinsam dieses kulinarische Abenteuer beginnen. Alle eingereichten Rezepte werden sorgfältig gesammelt und zusammen mit ihren jeweiligen Autor:innen veröffentlicht. Egal, ob Ihr Gericht halal, koscher, vegetarisch, vegan ist oder spezifischen diätetischen Anforderungen entspricht, wir werden sicherstellen, dass es in unsere kulinarische Erkundung einbezogen wird. Dies ist Ihre Gelegenheit, Teil von etwas Besonderem zu sein – schließen Sie sich unserer Initiative an, um das erste kulinarische Kochbuch des Abendgymnasiums zu erstellen. Lassen Sie uns unsere vielfältigen Hintergründe feiern, indem wir uns über die Freude am Kochen und Teilen vereinen und unsere Schule zu einem noch gastfreundlicheren und bereichernden Ort machen. Lassen Sie uns unsere vielfältigen Küchenerfahrungen in ein Meisterwerk verwandeln, das das Herz und die Seele des Abendgymnasiums Wien repräsentiert. Gemeinsam werden wir ein kulinarisches Meisterwerk schaffen, das so vielfältig und einzigartig ist wie unsere Schulgemeinschaft. Guten Appetit!
Angriff der Hamas auf Israel: wie damit umgehen? / Hamas attack on Israel: How to deal with it?
Angriff der Hamas auf Israel: wie damit umgehen?
Vor weniger als zwei Wochen haben wir an unserer Schule einen Vortrag mit Joachim Reppmann organisiert, bei dem wir uns ausführlich damit auseinandergesetzt haben, wie wir alle zu Botschafter:innen des Friedens werden können. Nun stehen wir zutiefst schockiert angesichts der erschütternden Gräueltaten der Hamas-Terroristen, die seit den frühen Morgenstunden des 7. Oktober 2023 einen verheerenden und brutalen Vernichtungskrieg gegen Israel führen, bei dem bisher mehr als tausend Menschen getötet und über 150 Menschen als Geiseln genommen wurden. In dieser Situation ist mir wichtig zu betonen, dass es keine Solidarität mit Terroristen geben kann. Wir haben an unserer Schule eine große Meinungsäußerungsfreiheit, die es zu erhalten gilt. Dennoch: Versuche, die oben genannten Terrorakte zu relativieren oder gar zu rechtfertigen, sind absolut inakzeptabel. Alle Meinungen werden gehört. Es gibt beispielsweise Menschen die behaupten, dass die Angriffe der Hamas-Terroristen schlichtweg das Ergebnis einer seit Jahren bestehenden Blockade des Gazastreifens seien, nur ein Resultat von Landraub, Provokationen und militärischen Einsätzen seitens des Staats Israel. Auch wird behauptet, dass der Staat Israel sich selbst nur als Opfer darstelle und dass uneingeschränkte Solidarität Israel dazu ermutigen könnte, Kriegsverbrechen zu begehen. Es ist wichtig zu betonen, dass es nicht um Staaten, sondern um Menschen geht. Keine Sache dieser Welt rechtfertigt den Mord an unschuldigen Mitmenschen gleich welcher Religion oder Staatsangehörigkeit sie sind.
Was ich mir für unsere Schulgemeinschaft wünsche ist, dass Israelis und Palästinenser:innen sich auf ihre eigene Menschlichkeit besinnen und sich geschwisterlich die Hände reichen.
Denken wir also an alle Menschen im Nahen Osten.
Denken wir an alle, die Angst um ihre Lieben haben.
Denken wir an alle, die nun Macht über Leben und Tod haben, auf dass sie für sich und andere stets das Leben wählen mögen.
Denken wir an alle, die den Krieg gewählt haben, dass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen.
Arbeiten wir gemeinsam am Frieden, auch wenn das für manche von uns heißt schmerzvoll zu vergeben.
Ich möchte Sie zuletzt auf die verfügbare psychosoziale Unterstützung für Juden und Jüdinnen in Österreich aufmerksam machen. Angesichts der aktuellen Situation in Israel bietet die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Wien die Möglichkeit, im psychosozialen Gesundheitszentrum ESRA Unterstützung zu finden. Sie erreichen ESRA unter der Nummer +43 1 214 90 14, wo kostenfreie und anonyme Entlastungsgespräche sowie Beratungsdienste angeboten werden. In besonders belastenden Situationen, wie dem Verlust eines Angehörigen oder der Gefangenschaft von Familienmitgliedern, bietet ESRA auch Hausbesuche an.
אני מעוניין להפנות אתכם לאופציות לתמיכה פסיכוסוציאלית שזמינות ליהודים וליהודיות באוסטריה. בהתחשב במציאות הנוכחית בישראל, הקהילה היהודית בווינה מציעה אפשרות לקבלת תמיכה במרכז הבריאות הפסיכוסוציאלית “עשרה” (ESRA). תוכלו ליצור קשר עם ESRA במספר +43 1 214 90 14, שבו מוצעות שיחות הקלה חינם ואנונימיות, כמו גם שירותי ייעוץ. במצבים מיוחדים שמאמיצים, כמו אובדן אדם יקר או המעצר של בני משפחה, ESRA מציעה גם ביקורים בבתים.
Ihr
Daniel Greenhttps://www.youtube.com/embed/5WAwF9sFz-w?feature=oembed&wmode=opaque
Hamas attack on Israel: How to deal with it?
Less than two weeks ago, we organised a guest lecture at our school with Joachim Reppmann, during which we thoroughly explored how we can all become ambassadors of peace. Now, we stand deeply shocked in the face of the horrifying atrocities committed by Hamas terrorists, who have been conducting a devastating and brutal campaign against Israel since the early hours of October 7, 2023, resulting in the deaths of more than a thousand people and the abduction of over 150 individuals as hostages. In this situation, it is crucial for me to emphasise that there can be no solidarity with terrorists. We have a great freedom of expression at our school, which must be preserved. Nevertheless, attempts to relativise or even justify the aforementioned acts of terror are absolutely unacceptable. All opinions are heard. For instance, there are those who claim that the attacks by Hamas terrorists are simply the result of a long-standing blockade of the Gaza Strip, a consequence of land seizures, provocations, and military actions by the State of Israel. It is also asserted that the State of Israel portrays itself solely as a victim and that unconditional solidarity could encourage Israel to commit war crimes. It is important to stress that this is not about states but about human beings. No cause in the world justifies the murder of innocent human beings, regardless of their religion or nationality.
What I wish for our school community is for Israelis and Palestinians to remember their common humanity and extend their hands to each other as brothers and sisters.
So, let us think of all the people in the Middle East.
Let us think of all those who fear for their loved ones.
Let us think of all those who now have the power over life and death, that they may always choose life for themselves and others.
Let us think of all those who have chosen war, that they may turn their swords into plowshares.
Let us work together for peace, even if it means painful forgiveness for some of us.
Finally, I would like to draw your attention to the available psychosocial support for Jewish individuals in Austria. Given the current situation in Israel, the Vienna Jewish Community (IKG) offers the opportunity to find support at the psychosocial health center ESRA. You can reach ESRA at +43 1 214 90 14, where free and anonymous counseling sessions and advisory services are provided. In particularly distressing situations, such as the loss of a family member or the captivity of family members, ESRA also offers home visits.
Peace for Palestinians & Israelis? Timeless Spirit of the ‘Keokuk Peace Letter Project’, 1931—2031
Join us on Friday, September 29th, 2023, at 4:10 PM CET for an enlightening presentation that will take you on a historical journey towards peace in the Middle East.
Title: Peace for Palestinians & Israelis? Timeless Spirit of the ‘Keokuk Peace Letter Project’, 1931—2031
This project explores the enduring quest for peace and understanding between Palestinians and Israelis over the course of a century. By drawing parallels between past and contemporary challenges, it offers a treasure trove of historical lessons and insights that are invaluable for students of history.
Here’s what you can expect to learn:
1 Explore the vital role that historical context plays in shaping and influencing current events and peace efforts.
2 Discover the numerous attempts made to promote peace between diverse groups, shedding light on the challenges and successes of these endeavors.
3 Uncover the warning signs that have historically led to conflicts, providing valuable lessons for our understanding of contemporary politics and international relations.
4 Learn about the significance of diplomatic channels in resolving conflicts and how citizen-led initiatives like peace letters can foster dialogue.
5 Gain insights into the global nature of conflicts and peace efforts by exploring the involvement of individuals from different locations.
6 Dive into discussions about the intricate nature of the Israeli-Palestinian conflict, touching upon historical, political, cultural, and social factors at play.
7 Understand the importance of persistence in peacebuilding efforts and the challenges faced by those dedicated to resolving long-standing conflicts.
8 Explore the role of indigenous traditions, such as the sacred pipe in Native American culture, in promoting peace and diplomacy.
This presentation promises to be a thought-provoking journey through history, encouraging critical thinking about the past, present, and the future of peace and understanding. Let us not forget the great family of humankind to which we all belong.
Don’t miss out on this event.
Mark your calendars for Friday, September 29th, at 4:10 PM CET, and join us for an exploration of the timeless spirit of peace.
For further reading on the Keokuk Peace Letter Project click here.
Gedenkdienst – eine Alternative zu Heer und Zivildienst
“Seit 1992 ermöglicht der Verein GEDENKDIENST engagierten Menschen einen Gedenkdienst im Ausland. Während des einjährigen Diensts arbeiten Gedenkdienstleistende an Gedenkstätten, an Forschungszentren und pädagogischen Einrichtungen, die sich mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust auseinandersetzen bzw. an Betreuungseinrichtungen für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik. Seit 2016 können Männer und Frauen zu gleichen Rechten und Bedingungen einen von der Republik Österreich mitfinanzierten Gedenkdienst im Ausland leisten. Für wehrpflichtige Männer wird Gedenkdienst als Alternative zum regulären Zivildienst anerkannt. Auch wenn Gedenkdienstleistende eine monatliche Förderung erhalten, möchten wir betonen, dass diese nicht alle Kosten deckt. Je nach Einsatzstelle können monatliche Mehrkosten von 200-700 Euro dazukommen. Hier sei jedoch erwähnt, dass Gedenkdienstleistende Familienbeihilfe beziehen können, wenn sie bereits davor anspruchsberechtigt waren. Für weitere Informationen und Fragen steht das Vereinsbüro gerne zur Verfügung.”
- Der Gedenkdienst wird jährlich für das folgende Jahr vergeben, es gibt keine Wartelisten.
- Die Bewerbungsfrist für den Jahrgang 2024/25 wird Ende November/Anfang Dezember 2023 sein.
- Um sich zu bewerben, muss der elektronische Bewerbungsbogen ausgefüllt und per E-Mail zusammen mit einem Motivationsschreiben (ca. eine A4-Seite) als PDF-Datei an das Vereinsbüro gesendet werden.
- Das Auswahlseminar für den Jahrgang 2024/25 wird voraussichtlich am letzten Dezemberwochenende vor Weihnachten 2023 (15.-17. Dezember) in Kierling (Klosterneuburg) stattfinden.
- Es wird eine Seminarpauschale in Höhe von 75 € pro Person erhoben, sofern das Seminar physisch stattfinden kann. Diese kann entfallen, falls zusätzliche Förderungen vorhanden sind, oder in Einzelfällen aufgrund triftiger Gründe.
- Es wird empfohlen, sich für die Interessent*innen-Infomails anzumelden, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
- Die finanzielle Förderung während des Gedenkdienstes wird vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) bereitgestellt.
- Die monatliche Förderung deckt nicht alle Kosten des Gedenkdienstes, und je nach Einsatzstelle können zusätzliche monatliche Mehrkosten von 200-700 Euro entstehen.
- Gedenkdienstleistende können während ihres Dienstes Familienbeihilfe beziehen, wenn sie bereits vorher anspruchsberechtigt waren.
- Das Vereinsbüro steht für weitere Informationen und Fragen zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie hier.
“Von der Schule zur Polizei”
Nach der Pause der vergangenen Jahre lädt die Wiener Polizei nun unter dem Motto „Von der Schule zur Polizei“ wieder in die Polizeischule ein.
Das Programm:
- Informationen und Tipps rund um Bewerbungsmodalitäten, Ausbildung, Beruf und Weiterentwicklungsmöglichkeiten
- Vorstellung der „Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst“ (DSN)
- Special Guest Instagram-Creator „Officer NIXON“ (Polizist in Wien)
Datum der Veranstaltung:
27.06.2023, 13:00 Uhr -15:00 Uhr
Örtlichkeit:
1030 Wien, Marokkanergasse 4
Anmeldungen bis 26.06.2023 an die @Mail: LPD-W-Recruiting@polizei.gv.at (aufgrund der Haussicherheit erforderlich).
[Interactive Workshop]: Navigating Boundaries: Exploring the Tension Between Free Speech and Hate Speech
Navigating Boundaries: Exploring the Tension Between Free Speech and Hate Speech
We are excited to announce an upcoming workshop that aims to delve into the thought-provoking and timely topic of the tension between free speech and hate speech. This workshop is open to all and comes to you free of charge as part of our commitment to fostering an inclusive and intellectually stimulating environment.
Date: 22 June 2023
Time: 7.45pm
Location: D34, Abendgymnasium Wien
In a society that values freedom of expression, it becomes crucial to explore the boundaries and implications of free speech, especially in relation to hate speech. During this interactive workshop, we will engage in insightful discussions, examine real-life examples, and explore various perspectives surrounding this complex issue. The workshop will provide a safe and inclusive space for open dialogue, where diverse viewpoints are respected and constructive conversations are encouraged.
Whether you are a student, teacher, graduate, or simply a friend of Abendgymnasium Wien, we warmly invite you to join us and be part of this enlightening experience. No prior knowledge or expertise is required—just an open mind and a willingness to engage in respectful conversations.
Please RSVP by 17 June 2023 to secure your spot, as seating is limited. To register, simply reply to dg6021952@gmail.com with your name and contact information.
We look forward to welcoming you to this workshop and creating a meaningful dialogue that expands our understanding of the balance between free speech and hate speech.
„Von Liebe (k)eine Spur“ – Renate Scherr (née Wagner) *25.5.1927 Ɨ 21.3.2021 Kind/Jugendliche/Zeitzeugin /”No Trace of Love” – Renate Scherr (formerly Wagner) *May 25, 1927 † March 21, 2021, Child/Adolescent/Eyewitness
Szenischer Vortrag im Wahlpflichtfach “Sprache und Recht” von und mit Yvonne Zahn, Regisseurin, Jan Walter, Schauspieler und Eva Maria Scherr, Bewahrende/Mahnende
Wann: 25.5.2023, 19:45 Uhr
Wo: Raum A22, Abendgymnasium Wien
Die Kindheits- und Jugenderlebnisse von Renate Scherr sind die Basis für diesen Vortrag. Er führt uns in die 1930er und 1940er Jahre. Mitten hinein in eine Zeit, in der das Unrecht zum Recht erhoben wurde, Hass und Gewalt „den Anderen“ gegenüber als Tugenden galten und das fühlende Individuum auf dem Altar der agitierten Massen geschlachtet wurde. Eine Zeitreise, die uns unsanft im Hier und Heute landen lässt.
Scenic Presentation in the Elective Course “Language and Law” by and with Yvonne Zahn, Director, Jan Walter, Actor, Eva Maria Scherr, Preserver/Admonisher
The childhood and youth experiences of Renate Scherr serve as the foundation for this presentation. It takes us back to the 1930s and 1940s, immersing us in a time when injustice was elevated to law, and hate and violence towards “the Others” were considered virtues, sacrificing the individual’s emotions on the altar of agitated masses. This journey through time abruptly brings us back to the here and now.
We are excited to announce a thought-provoking scenic presentation that delves into the profound themes of history, justice, and the human experience.
Yvonne Zahn, Director
Jan Walter, Actor,
Moderation:
Eva Scherr, daughter
In this presentation, we will be taken back to the tumultuous era of the 1930s and 1940s, a period defined by the rise of injustice, the normalisation of hatred, and the brutal suppression of individuality. Drawing inspiration from Renate Scherr’s personal experiences, the performers will guide us through this dark chapter of history, inviting us to reflect on the dangers of complacency and the consequences of societal indifference.
We will witness the struggles faced by those who lived through that era and be reminded of the importance of safeguarding our values, protecting human dignity, and actively opposing discrimination in all its forms.
Join us on this emotional journey as we navigate the past to gain a deeper understanding of the present. Witness the power of language and the arts in illuminating history and encouraging critical thinking. This captivating performance will leave you inspired, moved, and equipped to make a positive difference in the world.
Please note that due to the nature of the content, this presentation is recommended for mature audiences. Parental discretion is advised.
Don’t miss this extraordinary event that merges art, history, and social consciousness. Mark your calendars and prepare to be transported into the past as we explore the profound lessons it holds for our present and future.
Renate Scherr (née Wagner) was born on May 25, 1927, in Klagenfurt as an illegitimate child. Abandoned by her biological mother, she was raised by her father and stepmother. Her childhood and youth were marked by unimaginable poverty and violence, with fear and hunger as constant companions. At the age of 14, she was thrown out of the house by her stepmother and had to fulfill the so-called mandatory year of service on a farm in a neighboring village, where she faced harsh working conditions and the advances of her employer. She frequently changed jobs in the hope of improvement, but that hope went unfulfilled. Her father was deemed “politically unreliable” (according to Nazi terminology). Due to her frequent job changes, she herself came under the scrutiny of the Nazis. Labeled as “socially deprived,” she was sent to a disciplinary home in Germany run by nuns. Here, she faced heavy labor and physical abuse on a daily basis. She made several unsuccessful attempts to escape. At the end of the war, she was expelled from the convent and sent back to her “homeland.” Her now divorced father had moved to Styria. Once again, her stepmother threw her out of the house. In her despair and hopelessness, she jumped off a train. Severely injured, she was taken to the hospital and eventually recovered enough to follow her father to Styria. However, he slammed the door in her face. To earn some money, she collected coal. It was here that she would meet her first husband. She married and gave birth to her first son in 1949, followed by a second son in 1950. Although the war had ended, the times were still challenging, with rationed food being a reality. While out for a walk, she finally met her great love, Norbert Scherr, whom she married in 1952. The love between the two was accompanied by great sacrifices. They faced hostility, had to frequently change their place of residence, and were harassed. Their economic livelihood was also at risk. Renate fell seriously ill but managed to recover. When the harassment became unbearable, the couple decided to move to Vienna with their younger son to start a new life there. In 1961, their dream became a reality. Renate immediately found work, which she enthusiastically embraced. In 1963, their daughter was born, and their happiness seemed complete. They faced years of hard work, personal tragedies, and severe illnesses. Renate always found her way back to life, thanks in part to her iron will and unwavering optimism. She entered her “retirement” at the age of 70. During the following years, she devoted herself to her beloved animals and plants, taking great pride in their well-maintained splendor. She would compete with her husband in solving crossword puzzles and took great delight in knowing more than he did. Her peaceful retirement received its first blow when she suffered a complex ankle fracture at the age of 79. A few years later, she experienced another fall, resulting in a double upper-arm fracture. She never complained and, with her characteristic resilience and determination, managed to get back on her feet. In 2013, her husband passed away. The pain was immense, and the void in her life remained. Nevertheless, she managed to regain her independence with an iron will. In 2017, she joyfully celebrated her 90th birthday with many guests from family and friends. Her last years were marked by loss. Her beloved cats passed away, her eyesight progressively declined, and various illnesses necessitated repeated hospital stays. However, she still retained her sense of humor. It was only in 2020 that Renate’s joy in life was dampened. Illness, old age, and the social restrictions imposed by the COVID-19 pandemic weighed heavily upon her. After suffering a stroke in January 2021, she was unable to recover. She peacefully passed away on March 21, 2021.
Renate Scherr (née Wagner) est née le 25 mai 1927 à Klagenfurt en tant qu’enfant illégitime. Abandonnée par sa mère biologique, elle a été élevée par son père et sa belle-mère. Son enfance et sa jeunesse ont été marquées par une pauvreté et une violence inimaginables, la peur et la faim comme compagnons constants. À l’âge de 14 ans, elle a été chassée de la maison par sa belle-mère et a dû accomplir l’année de service obligatoire dans une ferme d’un village voisin, où elle a fait face à des conditions de travail difficiles et aux avances de son employeur. Elle a souvent changé d’emploi dans l’espoir d’amélioration, mais cet espoir est resté insatisfait. Son père a été jugé “politiquement peu fiable” (selon la terminologie nazie). En raison de ses changements fréquents d’emploi, elle-même a été scrutée par les nazis. Étiquetée comme “socialement défavorisée”, elle a été envoyée dans un foyer disciplinaire en Allemagne dirigé par des religieuses. Ici, elle a été confrontée à un travail pénible et à des abus physiques quotidiens. Elle a fait plusieurs tentatives infructueuses d’évasion. À la fin de la guerre, elle a été expulsée du couvent et renvoyée dans sa “patrie”. Son père, désormais divorcé, avait déménagé en Styrie. Une fois de plus, sa belle-mère l’a chassée de la maison. Dans son désespoir et son désespoir, elle s’est jetée d’un train. Grièvement blessée, elle a été conduite à l’hôpital et s’est finalement suffisamment rétablie pour suivre son père en Styrie. Cependant, il lui a fermé la porte. Pour gagner de l’argent, elle a ramassé du charbon. C’est là qu’elle rencontrerait son premier mari. Elle s’est mariée et a donné naissance à son premier fils en 1949, suivi d’un deuxième fils en 1950. Bien que la guerre soit terminée, les temps étaient toujours difficiles, la nourriture rationnée étant une réalité. En se promenant, elle a enfin rencontré son grand amour, Norbert Scherr, qu’elle a épousé en 1952. L’amour entre les deux était accompagné de grands sacrifices. Ils ont fait face à l’hostilité, ont dû changer fréquemment de lieu de résidence et ont été harcelés. Leur gagne-pain était également en danger. Renate est tombée gravement malade mais a réussi à se rétablir. Lorsque le harcèlement est devenu insupportable, le couple a décidé de déménager à Vienne avec leur fils cadet pour y commencer une nouvelle vie. En 1961, leur rêve est devenu réalité. Renate a immédiatement trouvé du travail, qu’elle a embrassé avec enthousiasme. En 1963, leur fille est née, et leur bonheur semblait complet. Ils ont affronté des années de travail acharné, de tragédies personnelles et de maladies graves. Renate a toujours trouvé son chemin de retour à la vie, grâce en partie à sa volonté de fer et à son optimisme inébranlable. Elle a pris sa “retraite” à l’âge de 70 ans. Au cours des années suivantes, elle s’est consacrée à ses animaux et à ses plantes bien-aimés, prenant grand soin de leur splendeur bien entretenue. Elle rivalisait avec son mari pour résoudre des mots croisés et prenait un grand plaisir à en savoir plus que lui. Sa paisible retraite a reçu son premier coup lorsqu’elle a subi une fracture complexe de la cheville à l’âge de 79 ans. Quelques années plus tard, elle a fait une autre chute, entraînant une double fracture des bras. Elle ne s’est jamais plainte et, avec sa résilience et sa détermination caractéristiques, elle a réussi à se relever. En 2013, son mari est décédé. La douleur était immense, et le vide dans sa vie est resté. Néanmoins, elle a réussi à retrouver son indépendance avec une volonté de fer. En 2017, elle a célébré avec joie son 90e anniversaire avec de nombreux invités de la famille et des amis. Ses dernières années ont été marquées par la perte. Ses chats bien-aimés sont décédés, sa vue a progressivement diminué, et diverses maladies ont nécessité des séjours hospitaliers répétés. Cependant, elle a conservé son sens de l’humour. Ce n’est qu’en 2020 que la joie de vivre de Renate a été assombrie. La maladie, la vieillesse et les restrictions sociales imposées par la pandémie de COVID-19 pesaient lourdement sur elle. Après avoir subi un AVC en janvier 2021, elle n’a pas pu se rétablir. Elle est décédée paisiblement le 21 mars 2021.
Renate Scherr (antes Wagner) nació el 25 de mayo de 1927 en Klagenfurt como hija ilegítima. Abandonada por su madre biológica, fue criada por su padre y madrastra. Su infancia y juventud estuvieron marcadas por una pobreza y violencia inimaginables, con el miedo y el hambre como compañeros constantes. A los 14 años, su madrastra la echó de la casa y tuvo que cumplir el llamado año de servicio obligatorio en una granja en un pueblo vecino, donde enfrentó duras condiciones de trabajo y los avances de su empleador. Cambió de trabajo con frecuencia esperando mejoras, pero esa esperanza quedó sin cumplirse. Su padre fue considerado “políticamente no confiable” (según la terminología nazi). Debido a sus frecuentes cambios de trabajo, ella misma cayó bajo el escrutinio de los nazis. Etiquetada como “socialmente desfavorecida”, fue enviada a un hogar disciplinario en Alemania dirigido por monjas. Aquí, enfrentó trabajo duro y abuso físico a diario. Hizo varios intentos fallidos de escapar. Al final de la guerra, fue expulsada del convento y enviada de regreso a su “patria”. Su padre, ahora divorciado, se había mudado a Estiria. Una vez más, su madrastra la echó de la casa. En su desesperación y falta de esperanza, se lanzó de un tren. Con graves heridas, la llevaron al hospital y finalmente se recuperó lo suficiente como para seguir a su padre a Estiria. Sin embargo, él le cerró la puerta en la cara. Para ganar algo de dinero, recogía carbón. Fue aquí donde conoció a su primer esposo. Se casó y tuvo a su primer hijo en 1949, seguido de un segundo hijo en 1950. Aunque la guerra había terminado, los tiempos seguían siendo desafiantes, con la comida racionada siendo una realidad. Mientras paseaba, finalmente conoció a su gran amor, Norbert Scherr, con quien se casó en 1952. El amor entre los dos estuvo acompañado de grandes sacrificios. Enfrentaron hostilidad, tuvieron que cambiar frecuentemente de residencia y fueron acosados. Su sustento económico también estaba en riesgo. Renate enfermó gravemente pero logró recuperarse. Cuando el acoso se volvió insoportable, la pareja decidió mudarse a Viena con su hijo menor para comenzar una nueva vida allí. En 1961, su sueño se hizo realidad. Renate encontró trabajo de inmediato, lo cual abrazó con entusiasmo. En 1963, nació su hija y su felicidad parecía completa. Enfrentaron años de trabajo duro, tragedias personales y enfermedades graves. Renate siempre encontró su camino de regreso a la vida, gracias en parte a su voluntad férrea y optimismo inquebrantable. Entró en su “jubilación” a los 70 años. Durante los años siguientes, se dedicó a sus queridos animales y plantas, sintiendo un gran orgullo por su esplendor bien mantenido. Competía con su esposo resolviendo crucigramas y se alegraba al saber más que él. Su apacible jubilación sufrió su primer golpe cuando sufrió una fractura compleja de tobillo a los 79 años. Unos años después, sufrió otra caída que resultó en una doble fractura de brazos. Nunca se quejó y, con su característica resistencia y determinación, logró recuperarse. En 2013, su esposo falleció. El dolor fue inmenso y el vacío en su vida permaneció. Sin embargo, logró recobrar su independencia con una voluntad de hierro. En 2017, celebró con alegría su 90 cumpleaños con muchos invitados de la familia y amigos. Sus últimos años estuvieron marcados por la pérdida. Sus queridos gatos fallecieron, su vista disminuyó progresivamente y varias enfermedades requirieron estadías hospitalarias repetidas. Sin embargo, aún conservaba su sentido del humor. Fue solo en 2020 que la alegría de Renate por la vida se vio empañada. La enfermedad, la vejez y las restricciones sociales impuestas por la pandemia de COVID-19 pesaron mucho sobre ella. Después de sufrir un derrame cerebral en enero de 2021, no pudo recuperarse. Falleció pacíficamente el 21 de marzo de 2021.
Renate Scherr (geboren als Wagner) werd geboren op 25 mei 1927 in Klagenfurt als een onwettig kind. Verlaten door haar biologische moeder, werd ze opgevoed door haar vader en stiefmoeder. Haar kindertijd en jeugd werden getekend door onvoorstelbare armoede en geweld, met angst en honger als constante metgezellen. Op 14-jarige leeftijd werd ze uit het huis gezet door haar stiefmoeder en moest ze het zogenaamde verplichte jaar van dienstverlening vervullen op een boerderij in een naburig dorp, waar ze te maken kreeg met zware werkomstandigheden en avances van haar werkgever. Ze wisselde vaak van baan in de hoop op verbetering, maar die hoop werd niet vervuld. Haar vader werd “politiek onbetrouwbaar” genoemd (volgens nazi-terminologie). Door haar frequente baanwisselingen kwam ze zelf onder het toezicht van de nazi’s. Ze werd bestempeld als “sociaal achtergesteld” en naar een tuchthuis in Duitsland gestuurd dat werd geleid door nonnen. Hier werd ze dagelijks geconfronteerd met zwaar werk en fysiek misbruik. Ze deed verschillende onsuccesvolle pogingen om te ontsnappen. Aan het einde van de oorlog werd ze uit het klooster gezet en teruggestuurd naar haar “geboorteland”. Haar inmiddels gescheiden vader was verhuisd naar Stiermarken. Haar stiefmoeder zette haar opnieuw het huis uit. In haar wanhoop sprong ze uit een trein. Zwaar gewond werd ze naar het ziekenhuis gebracht en herstelde uiteindelijk voldoende om haar vader naar Stiermarken te volgen. Maar hij smeet de deur in haar gezicht. Om wat geld te verdienen, verzamelde ze steenkool. Hier ontmoette ze haar eerste echtgenoot. Ze trouwde en kreeg haar eerste zoon in 1949, gevolgd door een tweede zoon in 1950. Hoewel de oorlog was afgelopen, waren de tijden nog steeds uitdagend, met een rantsoenering van voedsel als realiteit. Tijdens een wandeling ontmoette ze eindelijk haar grote liefde, Norbert Scherr, met wie ze in 1952 trouwde. De liefde tussen de twee ging gepaard met grote offers. Ze werden geconfronteerd met vijandigheid, moesten vaak van woonplaats veranderen en werden lastiggevallen. Ook hun economische levensonderhoud stond op het spel. Renate werd ernstig ziek maar wist te herstellen. Toen het pesten ondraaglijk werd, besloot het stel met hun jongere zoon naar Wenen te verhuizen om daar een nieuw leven te beginnen. In 1961 werd hun droom werkelijkheid. Renate vond meteen werk, dat ze enthousiast omarmde. In 1963 werd hun dochter geboren en leek hun geluk compleet. Ze doorstonden jaren van hard werken, persoonlijke tragedies en ernstige ziektes. Renate vond altijd haar weg terug naar het leven, mede dankzij haar ijzeren wil en onwrikbaar optimisme. Ze ging met pensioen op 70-jarige leeftijd. In de jaren daarna wijdde ze zich aan haar geliefde dieren en planten, en was trots op hun goed onderhouden pracht. Ze wedijverde met haar man in het oplossen van kruiswoordpuzzels en genoot ervan meer te weten dan hij. Haar vreedzame pensioen kreeg zijn eerste klap toen ze op 79-jarige leeftijd een complexe enkelbreuk opliep. Een paar jaar later viel ze opnieuw, wat resulteerde in een dubbele bovenarmbreuk. Ze klaagde nooit en slaagde er met haar kenmerkende veerkracht en vastberadenheid in om weer op de been te komen. In 2013 overleed haar man. Het verdriet was immens en de leegte in haar leven bleef. Toch slaagde ze erin haar onafhankelijkheid te herwinnen met een ijzeren wil. In 2017 vierde ze vreugdevol haar 90ste verjaardag met veel gasten uit familie en vrienden. Haar laatste jaren stonden in het teken van verlies. Haar geliefde katten overleden, haar gezichtsvermogen ging gestaag achteruit en verschillende ziektes dwongen haar tot herhaalde ziekenhuisopnames. Toch behield ze haar gevoel voor humor. Pas in 2020 werd Renate’s levensvreugde getemperd. Ziekte, ouderdom en de sociale beperkingen opgelegd door de COVID-19-pandemie drukten zwaar op haar. Na een beroerte in januari 2021 kon ze niet meer herstellen. Ze stierf vredig op 21 maart 2021.
Bilder 1, 2, 3 (privat)
Bild 4: Renate Scherr © Tom Linecker 2017
Holocaust-Gedenktag Jom haSchoa im Gedenken an 80 Jahre Warschauer Ghettoaufstand
Abendgymnasium Wien is a school built on tolerance and respect, where we believe in the importance of standing up against antisemitism. As some of us commemorate the Holocaust Remembrance Day, Jom haSchoa, which marks the anniversary of the Warsaw Ghetto Uprising in April 1943, we reflect not only on the victims of the Shoa but also on the heroes who stood up against the Nazi plan to exterminate all Jews.
Today, we see a thriving Jewish life in Israel and around the world, evidence that the Nazis failed in their goal. However, the rising tide of aggressive antisemitism, coming from all sides of society, poses a threat to Jewish life worldwide, also in Austria.
We have a responsibility to speak out and stand up against antisemitism in all its forms, whether it be from the left, right, religiously motivated, or from the center of society. We must not remain silent, whether it is expressed by students, teachers or anyone else.
Therefore, we call upon everyone to join us in a March of Life in Vienna tomorrow, to raise our voices in public for Remembrance, Reconciliation and against antisemitism.
- Remembering: Through the study of history, we aim to give Holocaust survivors a voice, and ensure that their experiences are never forgotten.
- Reconciliation: We believe in healing and restoration between the descendants of the perpetrators and the victims of the Shoa.
- Taking a stand: We are committed to standing up for Israel and against modern antisemitism, sending a clear message that it has no place in our school, community, or society.
We invite you to join us in our commitment to tolerance and respect, as we stand up against antisemitism and honour the memory of those affected directly or indirectly by the Shoa.
Sozialprojekt: Lehrer:innen und Studierende kochen gemeinsam in der Notschlafstelle der Vinzirast
Jeden Samstag kochen Studierende und Lehrende unterschiedlicher Herkunft und Bekenntnisses gemeinsam in der Notschlafstelle der Vinzirast. An jedem Abend – 365 Tage im Jahr – werden in der VinziRast-Notschlafstelle bis zu 60 obdachlose Menschen aufgenommen. Sie erhalten ein Bett, ein warmes Abendessen, bei Bedarf Kleidung und bevor sie die Einrichtung am Morgen wieder verlassen ein Frühstück. Die Notschlafstelle steht allen obdachlosen Menschen offen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Aufenthaltsstatus. Einzige Voraussetzung für die Aufnahme ist, dass sich die Gäste friedlich und rücksichtsvoll verhalten. Die Gäste können auch ihre Hunde mitbringen. Betreut wird die Notschlafstelle ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. Es ist uns wichtig, unseren Gästen ohne Urteil zu begegnen und eine Atmosphäre der Geborgenheit, Sicherheit und Ruhe zu vermitteln (VinziRast-Notschlafstelle: VinziRast).Und so machen wir das:Jedes Kochteam besteht aus mindestens 2 Personen.Schritt 1: Die Einsatzleitung erhält am Freitag einen Anruf des Zivildieners der Vinzirast, um mitzuteilen,
- welche Lebensmittel verfügbar sind
- welche Lebensmittel verkocht werden sollen
- wie viele Gäste zu erwarten sind
Schritt 2: Das Kochteam trifft am Samstag in der Notschlafstelle der Vinzirast, Wilhelmstraße 10, A-1120 Wien, um 16:30 Uhr ein.Unmittelbar nach dem Eintreffen
- entnehmt ihr Schlüssel aus dem Kästchen vor der Eingangstüre mittels Code (dieser wird mündlich weitergegeben und ist streng vertraulich zu behandeln)
- öffnet den Kühlschrank und überprüft, ob noch (brauchbare) Überreste vom Vortrag oder allfällige Lebensmittelspenden zur Verfügung stehen
- überprüft den Geschirrspüler und dreht ihn auf, da er eine lange Aufwärmphase benötigt
- schaltet den Teewärmbehälter ein (wichtig: es gibt am Abend keinen Kaffee)
- begebt Euch in den Keller und holt euch eine sinnvolle Menge an Lebensmittel, die ihr im Rahmen des Abends verkochen wollt.
- Falls ihr unerwartet etwas einkaufen müsst: Das Geld dafür bekommt ihr von der VinziRast retour, indem ihr die Rechnung mit Namen, Datum des Kochdienstes und IBAN in das Postkästchen mit der Bezeichnung “Büro” im Stiegenhaus werft. Bitte keinesfalls mehr als 40 Euro ausgeben.
Schritt 3: Es wird gekocht.Die Wahl der Speisen, die ihr zubereiten wollt, bleibt gänzlich Euch überlassen. Bisher haben wir die Erfahrung gemacht, dass es sich auszahlt, nach keep it short and simple vorzugehen.Die wesentlichen Voraussetzungen für das Essen sind:
- gesund
- einfach
- nahrhaft
- eine vegetarian option
Meist wird ein Hauptgericht (mit und ohne Fleisch), Suppe und/oder Salat und eine Nachspeise zubereitet.Schritt 4: Vorbereitung der EssensausgabeAuf der Anrichte platzieren:
- Teller, Besteck
- Brot und Gebäck – im Brotkorb mit Zange bitte
- Salat – wenn es gibt
- Dessert (einfach ist beispielsweise Yogurt mit Bananenscheiben)
Im Speiseraum:
- Karaffen mit Wasser auf die Tische im Speiseraum platzieren.
- Gläser nehmen die Gäste selbst vom Regal).
- Salz und Pfeffer auf die Tische links an der Wand, meist steht auch das Obst dort.
Schritt 5: Essensausgabe
- Gäste müssen für das Essen einen Bon abgeben.
- Kein Essen ohne Bon.
- Hausfremde und Menschen ohne Notschlafstellen-Platz dürfen nicht essen.
- Die gesammelten Bons gebt ihr am Ende beim Nachtdienst ab.
- Nachschlag jederzeit möglich.
Schritt 6: Aufräumen zwischendurch und danach
- Küche während und nach des Kochens und Ausgebens ordentlich halten.
- Industriegeschirrspüler wäscht in zwei Minuten und kann dann sofort ausgeräumt werden.
- Alles Geschirr muss kurz vorgespült werden, damit keine festen Bestandteile in den Geschirrspüler kommen.
- Bitte achtet darauf, dass der graue Filter richtig eingesetzt ist; zwei Teile: ein größeres und das Staberl.
- Große Töpfe bitte unter die Anrichte links, auch die großen Schüsseln. Alles andere, kleinere Töpfe, Pfannen etc. in den Geschirrschrank.
- Zwischen 20:45 und 21:00 Uhr kommt ein mitarbeitender Bewohner oder Gast und macht die Endreinigung der Küche und des Speiseraums.
- Übrig gebliebenes Essen erhalten nach 21:00 Uhr die Hausbewohner:innen oder wird für den nächsten Tag kaltgestellt.
Vielsprachiges Gedächtnis der Migration: Schüler/innen interviewen Großeltern
In dem Projekt führen Schüler/innen der 9. bis 12. Schulstufe lebensgeschichtliche Interviews mit Vertreter/innen der Großelterngeneration in deren Herkunftssprachen oder auf Deutsch – nach Wahl der Interviewten.
Eingangs wird den Schüler/innen die Problematik der sozialen Repräsentativität historischer Quellen vermittelt: inwieweit die Quellen der Vielfalt der Gesellschaft gerecht werden. Die Schüler/innen werden in die Methode der Oral History (der auf mündlichen Erzählungen beruhenden Geschichtsforschung) eingeführt. Sie entwickeln die Fragen und führen die Audio-Interviews in Kleingruppen selbständig durch. Sie setzen sich produktiv mit der eigenen Mehrsprachigkeit auseinander und trainieren Praktiken des Übersetzens.
In der Zusammenarbeit mit acht Schulen in Wien und Niederösterreich entstehen Tonaufzeichnung von rund 70 lebensgeschichtlichen Interviews mit Migrant/innen in mindestens 15 bis 20 Sprachen – als Beitrag zu einem österreichischen „Archiv der Migration“. Mit vollständiger Übersetzung werden die Interviews in der Österreichischen Mediathek archiviert und in einer Webausstellung präsentiert.
Georg Traska leitet das Projekt als Mitarbeiter des IKT (Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften). Es wird gefördert vom BMBWF (Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung – https://www.bmbwf.gv.at/) im Rahmen des Programms Sparkling Science 2.0
Legal Literacy Workshop: Diskriminierungsschutz und Bewerbungsverfahren
Ein lebensnaher Workshop über die wesentlichen Grundlagen des österreichischen Gleichbehandlungsrechts mit besonderem Fokus auf Diskriminierungsschutz und Bewerbungsverfahren. In diesem werden wir uns u.a. kritisch mit Fragen wie den nachstehenden beschäftigen:
- Warum brauchen wir ein funktionierendes Gleichbehandlungsrecht und was ist Diskriminierungsschutz?
- Was sind die gesetzlichen Grundlagen der Gleichbehandlung in Österreich?
- Welche Fragen sind im Bewerbungsverfahren unzulässig?
- Was kann ich tun, wenn mich mein:e Arbeitgeber:in dennoch nach Schwangerschaft, Nachwuchs, Familienstand, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Weltanschauung, Alter, sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität fragt?
- Was kann ich tun, wenn ich im Bewerbungsverfahren oder während eines Arbeitsverhältnisses diskriminiert werde?
- Wie kann ich mein Recht auf Gleichbehandlung und Gleichstellung durchsetzen und welche Organisationen können mich dabei unterstützen?
Wann: Freitag, 01.07.2022, 19:00 – 21:00 Uhr
Wo: Online (Der Zoom Link wird nach Anmeldung bekannt gegeben).
Warum: „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
Kosten: keine
An- und Abmeldung: persönlich bei daniel.green@oegrl.com
Workshopleitung: Daniel Green (Abendgymnasium Wien)
Symposium „Diktatur und Widerstand“: Mittwoch, 29. Juni 2022 bis Freitag, 1. Juli 2022
Daniel Green unterrichtet am Abendgymnasium Wien und setzt sich für Demokratie, Menschenrechte und Rechtstaat ein. Mit diesem Beitrag macht er auf das Symposium im Gedenken an die Widerstandskämpfer:innen und Opfer des NS-Regimes zum 80. Jahrestag der Hinrichtung der ersten „Politischen“ im LG Wien am 30. Juni 1942 aufmerksam.
Anlässlich des 80. Jahrestags der Hinrichtung der ersten Widerstandskämpfer:innen gegen das NS-Regime findet das Symposium Diktatur und Widerstand von 29. Juni bis 1. Juli 2022 an vier Standorten in Wien statt. Das Symposium wird vom Verein „Justizgeschichte und Rechtsstaat“, dem Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte sowie dem Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien im Gedenken an die Opfer und Widerstandskämpfer:innen samt einem Appell für Erinnerungskultur und politische Bildung organisiert.
Neben einer Würdigung des hohen Einsatzes aller Widerstandskämpfer:innen, deren erste Hingerichtete im Landesgericht am 30. Juni 1942 zehn Eisenbahner aus St. Veit a.d. Glan waren, werden während des Symposiums Themen wie Dokumentation des Widerstands, Gedenkstätten, Transitional Justice und Politische Bildung wissenschaftlich beleuchtet und diskutiert. Abgerundet werden die Vorträge durch Lesungen und musikalischen Beiträge sowie die Abendveranstaltung am 30. Juni. Im Rahmen des Symposiums wird am 29. Juni nachmittags auch die vom Verein „Justizgeschichte und Rechtsstaat“ kuratierte Ausstellung „Demokratie – Menschenrechte – Rechtsstaat“ am Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte eröffnet.
Für die Teilnahme am Symposium ist eine Anmeldung obligatorisch.
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne unter friedrich.forsthuber@justiz.gv.at und andreas.sauermoser@univie.ac.at zur Verfügung.
Das Programm der Tagung finden Sie im Downloadbereich.
Hier können Sie den Livestream der Podiumsdiskussion „Politische Bildung – Grundlage demokratischer Rechtsstaaten in der Europäischen Union“ nachsehen.
Datum: 29. Juni 2022 (Ganztägig) bis Freitag, 1. Juli 2022 (Ganztägig)Ort: Haus der Europäischen Union, Landesgericht für Strafsachen Wien (Großer Schwurgerichtssaal) sowie Juridicum der Universität Wien (Dachgeschoss)
Mittwoch, 29. Juni 2022 Haus der Europäischen Union
10:30 – 12:30 PODIUMSDISKUSSION
Politische Bildung – Grundlage demokratischer Rechtsstaaten in der Europäischen Union
Moderation: Mag. Friedrich Forsthuber Obmann des Vereins „Justizgeschichte und Rechtsstaat”
DDr. Wolfgang Bogensberger
Stellvertretender Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich
Mati Randow
Schulsprecher GRG6 Rahlgasse
Rebekka Dober
Gründerin von Youth Empowerment Participation – Stimme der Jugend (YEP)
Dr.in Monika Sommer
Direktorin des Hauses der Geschichte Österreichs (hdgö)
Mag.a Sabine Mader
Hochschullehrende an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich
Univ.-Ass. Mag. Daniel Green, LL.M.
Department für Fremdsprachliche Wirtschaftskommunikation, Wirtschaftsuniversität Wien
Professor am Abendgymnasium Wien, Fach: Sprache und Recht
13:30 – 15:00 AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Eröffnung der Ausstellung „Demokratie – Menschenrechte – Rechtsstaat“
Eröffnung: Univ.-Prof. Dr. Michael Lysander Fremuth
Wissenschaftlicher Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte
Professor am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien
Justizgeschichte und Rechtsstaat: Zur Bedeutung von Geschichte und politischer Bildung sowie des Gedenkens
Mag. Friedrich Forsthuber Obmann des Vereins Justizgeschichte und Rechtsstaat
Ort des Gedenkens: Die Namensmauern im Ostarrichi Park sowie die Gedenktafel für alle Opfer des NS-Regimes
Mag.a Hannah M. Lessing Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Programm
Donnerstag, 30. Juni 2022 Großer Schwurgerichtssaal des Landesgerichtes für Strafsachen Wien
10:00 GEDENKEN
Kranzniederlegung in der „Gedenkstätte“
Im ehemaligen Hinrichtungsraum im Erdgeschoss des Landesgerichtes für Strafsachen Wien wird der ersten im LG Wien vor 80 Jahren – am 30. Juni 1942 – hingerichteten „Politischen“ (zehn Eisenbahner aus St. Veit an der Glan und der Südsteiermark) sowie der übrigen rund 600 hier geköpften Widerstandskämpfer:innen gegen das nationalsozialistische Regime im Rahmen einer Kranzniederlegung gedacht.
11:00 BEGRÜSSUNG
Dr. Alexander Van der Bellen (Videobotschaft)
Bundespräsident der Republik Österreich
Dr.in Alma Zadić, LL.M.
Bundesministerin für Justiz der Republik Österreich
Mag. Friedrich Forsthuber
Präsident des Landesgerichtes für Strafsachen Wien
Musikalische Begleitung des Gedenktags: Chor des KSŠŠD (Klub slowenischer Studentinnen und Studenten in Wien/ klub slovenskih študentk in študentov na Dunaju)
11:45 PANEL I
Dokumentation des Widerstands
Lesungen aus den Büchern „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“ (Lisl Rizy und Willi Weinert) sowie „Josef Landgraf, Die weiße Rose von Wien“ (Ilse Schneider)
Prof.in Käthe Sasso
Widerstandskämpferin und Zeitzeugin
Ana Grilc
ehemalige Obfrau des Klubs slowenischer Studentinnen und Studenten Wien (KSŠŠD)
Dr. Winfried R. Garscha
Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der NS-Opfer-Verbände und Widerstandskämpfer/innen Österreichs
Dr. Gerhard Baumgartner
Wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW)
Dr. Stefan Benedik
Kurator und Leiter des Teams „Public History“ am Haus der Geschichte Österreich (hdgö)
13:30 MITTAGSPAUSE
14:30 PANEL II
Gedenkstätten
„Gedenkstätte“ (ehemaliger Hinrichtungsraum) im Landesgericht für Strafsachen Wien
Mag. Mathias Lichtenwagner, Politikwissenschaftler
Gruppe 40 – Nationale Gedenkstätte, Gräber von Widerstandskämpfer:innen am Wiener Zentralfriedhof
Dr. Wilhelm Weinert, Historiker
Gedenktafel im Donaupark – ehemaliger Militärschießplatz Kagran
Mag. Thomas Geldmacher, Historiker und Politikwissenschaftler
15:15 PANEL III
Transitional Justice – Gerechtigkeit in Übergangszeiten
Transitional Justice – Entwicklung und aktuelle Herausforderungen
Dr.in Claudia Fenz, Richterin an internationalen Tribunalen, zuletzt am ECCC in Kambodscha
Das Recht auf Wahrheit bei Aufarbeitung der Verbrechen von Diktaturen und Kriegen
Univ.-Ass. Mag. Andreas Sauermoser, Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien
NS-Kriegsverbrecherprozesse vor Volksgerichten und Geschworenengerichten in Österreich
Mag.a Dr.in Claudia Kuretsidis-Haider, Wissenschaftliche Ko-Leiterin der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
16:15 PAUSE
17:00 – 19:30 ABENDVERANSTALTUNG
Opfer und Widerstand aus vielen Nationen
Historischer Überblick und Moderation: Dr.in Ursula Schwarz
Historikerin am Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
Kurze Videobotschaften bzw Beiträge von Botschafter:innen der Länder, deren Staatsangehörige als Widerstandskämpfer:innen von der NS-Justiz verurteilt und am Landgericht Wien enthauptet wurden.
„De Zaak Jacob D.“ (Strafsache Jakob D.)
Koproduktion Theater na de Dam und Bostheater Amsterdam
Jakob Dirkmaat wurde vom Sondergericht zum Tod verurteilt und hier am 2. Juni 1943 enthauptet. Seine Enkelin Frances Sanders hat dessen Schicksal recherchiert und die szenische Theaterlesung initiiert.
Freitag, 1. Juni 2022 Juridicum der Universität Wien
Dachgeschoss
09:30 BEGRÜSSUNG
Univ.-Prof. Dr. Ronald Maier
Vizerektor für Digitalisierung und Wissenstransfer an der Universität Wien
ao. Univ.-Prof. Dr. Martin Polaschek
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung der Republik Österreich
Univ.-Prof. Dr. Michael Lysander Fremuth
Wissenschaftlicher Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte
Professor am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien
10:00 VORTRAG
Universität und Widerstand? – Opposition am Beispiel der Völkerkunde
Dr. Mag. Peter Rohrbacher
Senior Researcher am Institut für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
10:30 VORTRAG
Verbot der Todesstrafe aus menschenrechtlicher Perspektive
Univ.-Prof. Dr. Michael Lysander Fremuth
Wissenschaftlicher Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Grund- und Menschenrechte
Professor am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien
10:45 KAFFEEPAUSE
11:30 PANEL V
Verurteilt und hingerichtet – Dunkle Seiten österreichischer Justizgeschichte
Univ.-Prof.in Dr.in Ilse Reiter-Zatloukal
Vorständin des Instituts für Rechts- und Verfassungsgeschichte der Universität Wien
Dr.in Ursula Schwarz
Historikerin am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Mag.a Dr.in Brigitte Rigele
Leiterin des Wiener Stadt- und Landesarchivs
12:30 – 13:30 PUBLIKUMSDISKUSSION
Vertrauen in Politik und Rechtsstaat
Moderation: Mag. Friedrich Forsthuber
Präsident des Landesgerichtes für Strafsachen Wien
Inputs:
Univ.-Prof. Dr. Clemens Jabloner
Vizekanzler und Justizminister a.D.
Dr. Michael Häupl
Landeshauptmann und Bürgermeister der Stadt Wien a.D.
Mag. Hermann Dikowitsch
Leiter der Abteilung Kunst und Kultur Niederösterreich
Sprache, Recht und Klimaschutz am 3.5.2022, 18 Uhr
Am 3.5.2022 besuchen Studierende des Wahlpflichtfachs Sprache und Recht am Wiener Juridicum eine Podiumsdiskussion zum Thema ”Sprache, Recht und Klimaschutz”. Es geht um die Querschnittsmaterien der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes; Themen die auch im Wahlpflichtfach Nachhaltigkeit ausführlich behandelt werden und die eine kritische Betrachtung verdienen. Denn: Sprache spielt im Umweltrecht eine tragende Rolle. Der Klimawandeldiskurs zeigt deutliche Schnittmengen mit Umwelt-, Risiko- und Technikdiskursen, mit denen sich wissenschaftliche Disziplinen unterschiedlicher Schwerpunktsetzung beschäftigen. Medienwissenschaften, Politikwissenschaften, Sprachwissenschaften, Rechtswissenschaften und die Soziologie perspektivieren die Querschnittsmaterien des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit teils sehr unterschiedlich. In der Podiumsdiskussion beschäftigen sich die Diskutant*innen mit den Ausprägungen des klimaschutzrechtlichen Diskurses unter Beachtung neuerer Entwicklungen in Österreich. Was sind die aktuellen Herausforderungen für die Gesetzgebung im Hinblick auf die gegenläufigen Interessen der Akteure? Kann der diskursive Raum zwischen Überschreitung und Einschränkung durch den rechtspolitischen Gestaltungsspielraum der Gesetzgebung gefüllt werden? Wie werden die Konzepte der Angemessenheit und Verhältnismäßigkeit von umweltrechtlichen Maßnahmen wie beispielsweise Umweltzonen diskursiv hergestellt?
Street Party on the occasion of HM Queen Elizabeth’s Platinum Jubilee / 70. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II.
HM Queen Elizabeth’s Platinum Jubilee
Daniel Green unterrichtet am Abendgymnasium Wien und setzt sich leidenschaftlich für die Völkerverständigung zwischen Menschen aus dem UK und Österreich ein. In diesem Beitrag macht er auf die einmalige Gelegenheit aufmerksam, die britische Community Wiens persönlich kennenzulernen und zur Stellung der Queen und dem Thema der konstitutionellen Monarchie ins Gespräch zu kommen.
Anlässlich des 70. Thronjubiläums von HM Queen Elizabeth II findet in Wien eine internationale Street Party statt. Es sind alle Studierenden, Lehrenden und Absolvent:innen des Abendgymnasiums ungeachtet ihrer Staatszugehörigkeit herzlich eingeladen, am Samstag, den 28. Mai 2022, zwischen 10.30 Uhr und 18.00 Uhr gegenüber der britischen Botschaft, Jaurèsgasse 12, A-1030 Wien, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.
Die wesentlichen Informationen zum Event auf einen Blick:
- Die britische Community Wiens organisiert eine Street Party anlässlich des Thronjubiläums von HM Queen Elizabeth II.
- Alle sind willkommen.
- Alle Spenden, die während des Events gesammelt werden, kommen wohltätigen Zwecken zu.
- There will be food, drinks, music, a live band, and a unique array of 2000 brand-new English children’s books, plus a flea market.
Das Event wird in Kooperation mit der britischen Botschaft (Her Majesty’s Ambassador to Austria and UK Permanent Representative bei der UNO in Wien) organisiert und ist aus seiner Sicht eine einmalige Möglichkeit, britisches Leben und Kultur in Wien hautnah kennenzulernen.
Rückfragen zum Event jederzeit an die Studierendenvertretung oder an Daniel Green.
Voranmeldung bis 20. Mai 2022 erbeten unter: dg6021952@gmail.com
PROGRAMME
10:30 Opening with Scottish Pipes
HM Ambassador Lindsay Skoll
Revd Canon Patrick Curran
10:40 70 Years of British Pop Music
11:00 Christ Church Quintet
12:00 African Percussion Group
12:20 Wilson von Kessler (guitar & vocal)
12:40 Traditional Scottish tunes (Anna Binder)
13:00 Welcome to Austro-British Society group
13:10 Christ Church Quintet
13:30 Carole Alston
14:00 70 Years of British Pop Music
Afternoon: Whisky stall, Pimms, Cream Teas
16:00 Hat competition awards
17:00 Silent Auction: last bids
18:00 Closing
Buchtipp zum wissenschaftlichen Arbeiten auf Englisch (VWA)
Englisch und die vorwissenschaftliche Arbeit
In der Wissenschaft ist die englische Sprache nicht mehr wegzudenken, denn das Englische ist die Sprache der globalen Wissenschaftskommunikation schlechthin. Dies kann und darf man kritisieren. Englisch ist nicht besser, auch nicht schlechter als andere Sprachen; Englisch ist einfach überall, und das vor allem in der Wissenschaft.
Mautner (2019: 12) schreibt beispielsweise an Studierende und angehende Studierende verschiedener Fachdisziplinen:
“Wenn Sie noch studieren, wird die Sozialisation in Ihrem Fach vermutlich bedeuten, dass Sie lernen werden, dieses Fach nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer Sprache zu betreiben; auf Englisch zu lesen, in Seminaren zu argumentieren und Ihre Gedanken schriftlich niederzulegen. Wenn Sie bereits Wissenschaftler/in sind, haben Sie die Konsequenzen der Anglisierung der Wissenschaft längst kennengelernt – manchmal wohl auch auf eher schmerzliche Weise. Denn für Sie lautet die harsche Alternative, sich diesen Konventionen entweder anzupassen oder in den weltweit gelesenen journals und Verlagen nicht präsent zu sein. Wer sich für für Letzteres entscheidet und Englisch als Publikationssprache ablehnt, hat in der Scientific Community sicher keine schlechtere, aber zwangsläufig eine leisere Stimme.”
Es lohnt sich also, die eigene VWA auf Englisch zu schreiben, denn auch wenn Sie sich später für Deutsch als Publikationssprache entscheiden, wird von Ihnen erwartet, Ihre Ergebnisse und Ihre Gedanken auf Englisch darzulegen, falls die Situation es erfordert. Denn auf einer Konferenz oder in einem Businessmeeting auf dem Deutschen zu beharren, obwohl die Mehrzahl der Teilnehmer:innen Englisch spricht, wäre ein prototypisches Beispiel von Germanozentrismus. Ja, der englischen Sprache wird international oft der Vorzug gegeben – nicht nur in der Wissenschaft – und manche finden das unfair. Auch diese Stimmen sollen gehört werden.
Für mich ist das Englische eine Sprache des Brückenbauens zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Darum geht es im Sprachenlernen wir bauen Brücken zu anderen Menschen, und in der Wissenschaft bringen wir gemeinsam mit dem Englischen als Ausdrucksmittel, unsere Gesellschaft voran.
Ich habe bisher gerne Vorwissenschaftliche Arbeiten (VWA) in englischer Sprache betreut, da aus meiner Sicht einfach zu wenig auf Englisch geschrieben wird. Im Studium kommt dann für manche Studierende der Schock, dass in manchen Fächern “wirklich alles auf Englisch” ist und die Teilhabe scheitert an der Spracheinstellung: “das ist auf Englisch zu schwer”. Nein, Sie schaffen das, Sie müssen nur früh genug damit beginnen.
Ich würde mich freuen, wenn mehr VWAs auf Englisch geschrieben werden, sodass Sie aufgrund Ihrer Erfahrungswerte auf die Universität entsprechend vorbereitet sind.
Literaturvorschläge
Mautner, Gerlinde. 2019. Wissenschaftliches Englisch: stilsicher schreiben in Studium und Wissenschaft. (3. aktualisierte Auflage). München: UKW.
Umkämpfte Ukraine und was wir daraus lernen könnten
Zwischen Wien und Kiew liegen ca. 1 300 Kilometer. Im Vergleich dazu sind es nach London 100 Kilometer mehr (also 1 500km). Am 24. Februar hat das Militär der Russischen Föderation die Ukraine überfallen und seitdem ist Krieg. In Österreich ist man an Schulen wie auch in anderen Konflikten teilweise sehr vorsichtig, Stellung zu beziehen. Teilweise wird das was in Kiew und anderen Städten geschieht noch als Ukraine-Krise bezeichnet.
Kommentar von Daniel Green
Nein, es ist keine Krise mehr, es ist Krieg. Putins Krieg.
Der Staat der Russischen Föderation (nicht: “die Russen”) ist unter Missachtung ihrer völkerrechtlichen Verpflichtungen in der Ukraine einmarschiert. Es wäre möglich gewesen, eine ehrenvolle Einigung zwischen den Konfliktparteien zu erzielen, doch Putin wollte keinen Frieden, Putin wollte Krieg.
Seitdem gehen Bilder um die Welt von Menschen, denen man eine Waffe in die Hand drückt, um ihre Heimat gegen die Aggressoren zu verteidigen, von Menschen, die kaum ausgebildet für den Häuserkampf eingesetzt werden sollen. Menschen fliehen und kommen am Wiener Hauptbahnhof an. Menschen, die von den beiden Staaten als wehrfähiger Männer konstruiert werden, wird aufgetragen loszumarschieren, anzugreifen oder zu verteidigen, je nachdem auf welcher Seite sie stehen. Sind Menschen, die nicht bereit sind auf andere zu schießen “Verräter”? Wie mit russischen und ukrainischen Staatsbürger:innen umgehen, die nicht dazu bereit sind, der alten Lüge Glauben zu schenken, dass es “süß und ehrenvoll” sei “fürs Vaterlands zu fallen”? Nein, Deserteur:innen sind keine Verbrecher, sie folgen ihrem Gewissen oder wollen ihre Lieben in Sicherheit bringen. Welche:r Soldat:in kann über eine:n Deserteur:in richten. Auch ich würde aus weltanschaulichen Gründen den Dienst an der Waffe verweigern, denn die Welt hat genug Befehlsempfänger:innen.
Auch wenn es kein Militär auf dieser Welt wahrhaben will: Krieg ist ein Verbrechen gleich wer ihn führt.
There is nothing honorable in warfare. War is a dirty, disgusting business.
Yes, we need to be ready;
- ready to engage in sincere negotiations;
- ready to care for the wounded if negotiations fail;
- ready to make peace now that the horrors of war are upon our siblings in the east.
Es gibt keinen Krieg, der nicht auf dem internationalen Parkett der Diplomatie geregelt werden könnte. Es ist noch nicht zu spät zu einer menschlichen Einigung zu gelangen. Jede:r soll im eigenen Wirkungsbereich tun, was getan werden kann, um Menschen, die den Gräueln des Krieges entkommen wollen, ein Leben in Frieden und Sicherheit zu gewährleisten.
Everyone can do their bit and so must we.
Es geht auch darum unmissverständlich zu signalisieren, dass die internationale Gemeinschaft auch im Kriegsfall das Prinzip menschlicher Solidarität hochhalten muss – unabhängig davon wie dieser Krieg ausgeht. Es geht nicht um Ukrainer:innen, es geht nicht um Russ:innen, es geht um Menschen. Cain, where is your brother Abel?
Es geht nicht immer darum, auf welcher „Seite“ man als Einzelperson steht. Ich kann den zahlreichen Menschenrechtsverletzungen innerhalb der russischen Föderation (z.B. die willkürliche Verhängung von Haft, die Folter, das gezielte Töten von Regimegegnern, die stetig unter mehr Beschuss geratene Pressefreiheit uvm.) gar nichts abgewinnen und es ist gut und richtig, dass der Westen die Werte der Freiheit, Demokratie, Achtung der Menschenrechte und der Rechtstaatlichkeit verteidigt. Was in der derzeitigen Lage für beide “Seiten” fatal wäre, ist die martialische Rhetorik des „wir“ gegen „sie“, denn um die Krise zu überwinden braucht es diplomatisches Fingerspitzengefühl und nicht noch mehr Kriegsrhetorik.
Oft ist „wir gegen sie“ nicht immer so klar abgrenzbar, wie sich Machtpolitiker:innen und Kriegstreiber:innen das gerne wünschen. Wie müssen sich Menschen in der gegenwärtigen Situation fühlen, die Angehörige beider Konfliktparteien zu ihrer Familie zählen, immerhin war die Ukraine bis 1991 eine der Unionsrepubliken der UdSSR. Ist es nicht selten eine Frage auf welcher Seite der Grenze man geboren ist, die bestimmt, wer auf wen schießen muss? Das macht die Betrachtung des Völkergewohnheitsrechts und der völkerrechtlichen Verträgen so spannend – auch aus rechtslinguistischer Sicht –, denn Völkerrecht ist verkürzt gesprochen nichts anderes als hartgewordene Außenpolitik. Oft sind völkerrechtliche Verträge das, auf was sich einigen konnte und musste, weil es eben keine andere Lösung gab. Oft – nicht immer – sind völkerrechtliche Verträge das Ergebnis gegenseitigen Gesicht Wahrens. Wenn das der Preis für den Frieden ist, sollten wir ihn bereit sein zu bezahlen.
Was ich mir für unsere Schulgemeinschaft wünsche ist, dass Russ:innen und Ukrainer:innen sich auf ihre eigene Menschlichkeit besinnen und sich geschwisterlich die Hände reichen.
Denken wir also an alle Menschen in der Ukraine und in Russland.
Denken wir an alle, die Angst um ihre Lieben haben.
Denken wir an alle, die nun Macht über Leben und Tod haben, auf dass sie für sich und andere stets das Leben wählen mögen.
Denken wir an alle, die den Krieg gewählt haben, dass sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen.
Denken wir an alle, die geflohen sind, dass sie Schutz und Zuflucht auch in unserer Mitte finden mögen.
Arbeiten wir gemeinsam am Frieden, auch wenn das für manche von uns heißt schmerzvoll zu vergeben.
27. Jänner 2022: International Holocaust Remembrance Day
Heute ist der Internationale Holocaust Gedenktag, den wir auch ausgiebig im Unterricht besprochen haben. Die meisten Studierenden waren sich einig: es genügt nicht auf Antisemitismus nur hinzuweisen, wir müssen als Schulgemeinschaft jeder Art von Menschenfeindlichkeit mit aller Kraft entgegentreten. Das United States Holocaust Memorial Museum hat beeindruckende Materialen zur Verfügung gestellt. Diese sind u.a. hier abrufbar.
“Eighty years since the Holocaust began, violent antisemitism remains a threat. The lessons of this history have never been more relevant and are the focus of this solemn event marking International Holocaust Remembrance Day—designated by the United Nations to be January 27, the anniversary of the liberation of Auschwitz-Birkenau. Survivors reflect on and honor the lives of Europe’s Jews—who were targeted for annihilation—other victims of Nazi persecution, and individuals who chose to help.” – United States Holocaust Memorial Museum
Hebrew at Adult Secondary School?
Daniel Green ist Englischlehrer und Rechtslinguist am Abendgymnasium Wien. Er macht sich in diesem Beitrag über Unterrichtssprachen Gedanken, und überlegt, warum auch Hebräisch eine spannende Sprache für das Abendgymnasium wäre.
To some, there seem to be plenty of reasons why not. Too old, too difficult, not enough speakers, too religious, and if Hebrew is to be offered, we should also learn/teach Arabic, some say. As for linguistic diversity, I agree, why not teach both languages? The many similarities between Modern Hebrew and spoken Arabic (for instance: shared words; words that sound similar, e.g. numbers; common grammatical concepts; similar alphabets etc.) would show how language learning can be bridge-building between humans and cultures.
The more, the merrier.
Modern Hebrew has a fascinating history, dating back to Ancient Hebrew, which was one of the languages of the Canaanite branch of the Semitic language family. From the 3rd century BCE onwards, Ancient Hebrew was largely supplanted as Jewish vernacular by an Aramaic dialect. However, the language was still in use as the code of liturgy and literature. Hang on, what has Modern Hebrew got to do with all of this? Well, what we know as Modern Hebrew today is not only the official language of the state of Israel; it was actually dead as a spoken language and was revived as such in the course of the 19th and 20th centuries. The Shoa, the systematic murder of more than six million people categorised as Jews by the Nazi regime, also had an impact on the number of Hebrew users.
Maybe the time has come for Modern Hebrew to be learned/taught at Abendgymnasium Wien. Languages are keys to the world and students‘ interest in Modern Hebrew is, at least in my humble view, an excellent argument as to why Hebrew should be offered along with the other more established ones (e.g. English, French, Spanish, Russian, Italian etc.).
VWA-Werkstatt am Abendgymnasium Wien
Das Abendgymnasium Wien kooperiert mit der Universität Wien in mehreren Bereichen wie etwa in der Praxisforschung, der Schulentwicklung und im Rahmen der Betreuung von Vorwissenschaftlichen Arbeiten (VWA). Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit, geschätzte Studierende, auf die VWA-Werkstatt richten, die in Kooperation mit Herrn Ass.-Prof. Dr. Hannes Schweiger an unserer Schule angeboten wird. Die der VWA-Werkstatt zugrundeliegende Idee ist, dass Sie zusätzliche Unterstützung bei Ihrer VWA bekommen.
Studierende der Universität Wien arbeiten in Gruppen zu dritt oder viert zusammen. Jede Gruppe arbeitet mit VWA-Kandidat*innen des Abendgymnasiums zusammen.
Folgender Zeitplan ist dabei vorgesehen:
- Kontaktaufnahme durch die Uni-Studierenden mit Betreuer*innen am Abendgymnasium: Vorstellen und Terminfindung für erstes Treffen (bis 31.10.)
- Erstes Treffen mit Betreuer*innen und Studierenden des Abendgymnasiums: Ermittlung des Status quo: Wo stehen Sie als Studierende in Ihrem Arbeitsprozess? Was sind die nächsten geplanten Schritte? Was brauchen Sie?
- Weitere(r) Treffen bzw. Austausch mit Betreuer*innen und Studierenden des Abendgymnasiums (Mitte November bis 20. Jänner)
“Ich bin zu spät dran, was nun?” Bitte wenden Sie sich vertrauensvoll an mich, denn ich helfe gerne weiter.Wichtig ist, dass die Uni-Studierenden die VWA nicht für Sie schreiben (Eigenständigkeit!). Die Rolle der Studierenden ist jene von Schreibberater*innen, die Sie in den unterschiedlichen Phasen der VWA mit ihrer Erfahrung und Expertise im wissenschaftlichen Arbeiten unterstützen. In jeder Gruppe gibt es zumindest eine Person, die selbst eine VWA verfasst hat.Bitte beachten Sie bei der Vereinbarung von Treffen zum Austausch die Einhaltung der Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie. In meinem Fall biete ich ausschließlich online Gespräche an, um den sozialen Kontakt auf ein Minimum zur beschränken und eine Übertragung zu verhindern.Das Schulgespräch (SCHUG26) zur VWA können Sie sich hier anhören.Weitere Informationen zur VWA-Werkstatt finden Sie hier.
Legal Literacy Workshop: Arbeitsrecht und Schulbesuch für Berufstätige
Ein lebensnaher Workshop über die wesentlichen Grundlagen des österreichischen Arbeitsrechts mit besonderem Fokus auf die Vereinbarkeit des Schulbesuchs mit den Pflichten berufstätiger Studierender. In diesem werden wir uns u.a. kritisch mit Fragen wie den nachstehenden beschäftigen:
- Warum brauchen wir ein funktionierendes Arbeitsrecht (vor allem auch in Zeiten der COVID-19 Pandemie)?
- Was kann ich tun, wenn mich der*die Arbeitgeber*in nicht am Unterricht teilnehmen lassen will?
- Kann ich mit einer Hörbehinderung arbeiten gehen und das Abendgymnasium Wien besuchen?
- Muss ich jede Überstunde leisten?
- Was ist Kurzarbeit?
- Kann mein*e Chef*in mir vorschreiben, mich impfen zu lassen? Was ist, wenn ich mich weigere?
- Was versteht man unter dem Generalkollektivvertrag zu Corona-Maßnahmen?
- Wie soll ich mich verhalten, wenn ich aufgrund gesundheitsbehördlicher Maßnahmen nicht arbeiten darf?
- Wie gehe ich richtig in Krankenstand und was ist eigentlich ein Entgeltfortzahlungsanspruch?
- Wo liegt der Unterschied zwischen einer Kündigung und einer Entlassung?
- Muss ich einen Schaden am Arbeitsplatz bzw. im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit wieder gut machen?
- Brauche ich wirklich immer einen Arbeitsvertrag oder ist ein Dienstzettel schon ausreichend?
Der Workshop ist als interaktives Erleben geplant. Jede Frage ist uns willkommen.
Wann: Montag, 20.12.2021, 18:00 – 21:00 Uhr
Wo: Online (Der Zoom Link wird nach Anmeldung bekannt gegeben).
Warum: „Wer nichts weiß, muss alles glauben“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
Kosten: keine
An- und Abmeldung: persönlich bei daniel.green@abendgymnasium.at
Workshopleitung: Daniel Green(Abendgymnasium Wien)
Freiwilligenarbeit am Jüdischen Friedhof in Wien-Währing
Der Verein “Rettet den Jüdischen Friedhof Währing” organisiert regelmäßige Treffen im Rahmen derer der jüdische Friedhof in Wien-Währing von Freiwilligen gepflegt wird. Lehrende, Studierende, Absolvent*innen und Freund*innen des Abendgymnasiums sind herzlich eingeladen, mitanzupacken.
Freiwillige erhalten dabei
- die Gelegenheit, das kulturhistorisch einmalige Areal aus einer ganz anderen Perspektive zu erleben;
- die Gelegenheit, gärtnerisch tätig zu werden und zu lernen mit diversen Gartengeräten umzugehen;
- die Gelegenheit zu lernen, wie man Pflanzenwuchs und Laub rund um die Grabsteine beseitigt.
Die nächsten Möglichkeiten zur Freiwilligenarbeit werden noch bekannt gegeben.
Schulinterne Voranmeldung bei daniel.leisser@abendgymnasium.at.
Bedingungen zur Freiwilligenarbeit
- Das Betreten des Areals ist freiwillig und erfolgt auf eigene Gefahr.
- Mit der Anmeldung stimmen Sie dem Ausschluss jedweder Haftung gegenüber dem Verein “Rettet den jüdischen Friedhof Währing” zu.
- Männer werden ersucht, eine Kopfbedeckung zu tragen.*
- Tragen Sie bitte festes Schuhwerk und der Arbeit angepasste Kleidung (das Unterholz besteht auch aus Brennnesseln oder dornenbehafteten Brombeerranken).
- Bei starkem Wind oder Unwetter muss– abhängig von der jeweiligen Situation vor Ort – die Arbeit aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden.
*Klicken Sie hier um zu einem interessanten Artikel von Tanja Kröni zu gelangen, in dem sie “Kopfbedeckung: Schleier oder Baseballkappe” diskutiert.
Weitere Informationen zum Verein “Rettet den jüdischen Friedhof Währing” finden Sie hier.
Gedenkveranstaltung anlässlich der Novemberpogrome 1938 am Abendgymnasium Wien
Programm
1 Eröffnung durch Dir. Klaus BRANDL
2 Gedenkrede von Rabbiner Zeev-Wolf RUBINS
3 Gedenkrede von Winfried R. GARSCHA und Ernst WOLRAB des KZ-Verbandes/VdA
4 Gedenkrede von Mike WALTNER (Church of England)
5 Gedenkrede von Hager ABOUWARDA (Muslimische Jugend Österreich)
6 Gedenkrede des Floridsdorfer Jugendbezirksrats Paul STICH
7 Zwei Minuten Stille für die Opfer der Novemberpogrome
8 Abschiedsworte von Isabella KAISER und Daniel LEISSER
Grußworte des Bundespräsidenten
Liebe Studierende des Abendgymnasiums Wien!
Ich hab’ gehört, dass Sie Ihren Schulhof mit neu gepflanzten Bäumen verschönern und begrünen wollen.
Diese hohe Maß an Eigeninitative finde ich schätzens- und bemerkenswert.
Ich bin mir sicher, dass die Bäume gut gedeihen und noch vielen Studierendengenerationen nach Ihnen Freude bereiten werden.
Schön finde ich auch unter welche Werte Sie die Bäume gestellt haben; Humanität, Menschenrechte, Demokratie und Nachhaltigkeit.
Diese Werte sind unumstößliche Grundpfeiler für uns als Gesellschaft.
Ich wünsche Ihnen, dass dieses schöne Projekt viele Nachahmer findet.
Alexander Van der Bellen
“Bäume im Schulhof”: Mein ganz persönlicher Rückblick
Anfang Jänner 2021 trat Jana MANDL an Studierende und uns Lehrende heran und fragte, ob es denn möglich wäre, Bäume und Sträucher im Schulhof zu pflanzen und den Bereich um den mittlerweile doch leidend aussehenden Lehrer*innenparkplatz zu verschönern. Es fanden sich rasch Studierende, die diese Idee toll fanden, und so trat am 12. Jänner die Projektgruppe zum Schulprojekt “Bäume im Schulhof” erstmals zusammen. Mehr als 20 Sitzungen und Besprechungen folgten. Es war viel unklar. Wo sollen die Bäume hin? Welche Bäume und/oder Sträucher sollen überhaupt gepflanzt werden. Dürfen die Studierenden das überhaupt und wie sieht es konkret mit den rechtlichen Bestimmungen aus? Wer zahlt dafür? Welche Widmungen sollen die Bäume tragen? Was will unsere Schulgemeinschaft damit eigentlich bewirken? 10 Monate nach der ersten Sitzung der Projektgruppe stehen zwei Bäume (Kugelahorn) im Schulhof. Sie tragen Widmungen wie Humanität, Demokratie, Menschenrechte und Nachhaltigkeit aber auch andere Werte, die den Studierenden wichtig sind wie Respekt und Antirassismus.
Viele Stimmen innerhalb und außerhalb unser Schulgemeinschaft haben ihre Wertschätzung für die Eigeninitative der beteiligten Studierenden zum Ausdruck gebracht.
Bundespräsident Alexander VAN DER BELLEN hat sich mit den folgenden Worten an unsere Studierenden gewandt: Ich hab‘ gehört, dass Sie Ihren Schulhof mit neu gepflanzten Bäumen verschönern und begrünen wollen. Diese hohe Maß an Eigeninitative finde ich schätzens- und bemerkenswert. Ich bin mir sicher, dass die Bäume gut gedeihen und noch vielen Studierendengenerationen nach Ihnen Freude bereiten werden. Schön finde ich auch unter welche Werte Sie die Bäume gestellt haben; Humanität, Menschenrechte, Demokratie und Nachhaltigkeit. Diese Werte sind unumstößliche Grundpfeiler für uns als Gesellschaft. Ich wünsche Ihnen, dass dieses Projekt viele Nachahmer findet.
Der Bezirksvorsteher von Floridsdorf Georg PAPAI grüßte das Team des Baumprojekts recht herzlich und hob die große Eigeninitative der Studierenden hervor. Er verlieh seiner großen Freude Ausdruck, jungen Menschen zu einem gesellschaftspolitisch so wichtigem Projekt gratulieren zu können. Er findet, dass die Studierenden des Abendgymnasiums damit einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten.
Der Obmann des Vereins für Justizgeschichte und Rechtstaat Friedrich FORSTHUBER gratuliert den Studierenden zu ihrem wertvollen Projekt und wies auf die Bedeutung des modernen Rechtsstaats, der Bürgerpartizipation und der politischen Bildung für den demokratischen Rechtsstaat hin. Er rief die Studierenden auf aktiv für den demokratischen Rechtstaat einzutreten und u.a. weitere Bäume für Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und der Minderheitenrechte zu pflanzen. Ich kann ihm hier nur zustimmen, denn dort, wo das Recht aufhört, beginnt die Willkür.
Der Stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) Paul SCHWARZENBACHER wies darauf hin, dass dieses Projekt dem Ziel der Wiener Kinder- und Jugendstrategie entspricht, nämlich dass jedes Kind und jede*r Jugendliche einmal im Jahr in Wien einen Baum pflanzen darf. Es wird damit auch ein Beitrag zu den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen geleistet. Er wünscht der Schulgemeinschaft, dass die Bäume ein Symbol für eine nachhaltige Stadt seien, in der Frieden und Gerechtigkeit fortdauern mögen.
Patricia RAXENDORFER, Schülerin der HLW Sozialmanagement in der Kalvarienberggasse findet die Themen Humanität, Menschenrechte, Demokratie und Nachhaltigkeit echt wichtig. Sie schreibt: Man sollte Menschen als Menschen sehen und nicht als Kategorien, deswegen sind Menschenrechte auch so wichtig, weil sie allen Menschen zugutekommen. Demokratie heißt, dass Menschen mitbestimmen können, welche Entscheidungen in einem Land getroffen werden. Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir in die Zukunft schauen und unsere Umwelt schützen müssen, denn es gibt nur diesen einen Planeten auf dem wir leben können. Deswegen ist es wichtig, dass wir jetzt schon auf unsere Umwelt achten und alles für ihre Erhaltung tun und ihre Zerstörung verhindern. Dieses Baumprojekt ist dazu ein wertvoller Beitrag, da jeder einzelne Baum der gepflanzt wird in Wien dem Klima und der Umwelt hilft.
Prof. Juliet SCHILLING, Professorin für Englisch und Geografie am Abendgymnasium Wien und Mutter zweier wunderbarer Söhne bedankt sich herzlich bei den Studierenden, dass sie so eifrig am Baumpflanzprojekt teilnehmen, nicht nur um das Schulgelände zu verschönern, sondern auch um einen Beitrag zur Pflege unserer Umwelt zu leisten. Als Geografin, aber v.a. als Mama ist mir nachhaltiges Agieren gerade sehr wichtig und ich freue mich, dass auch jungen Menschen unsere Umwelt und Natur am Herzen liegt.
Die Mitglieder der Band EUPHONIQUES grüßen alle Studierenden des Abendgymnasiums und das Team des Baumprojekts. Sie finden es echt super, dass Studierende auf Menschenrechte stehen. Und: Dem Baum schreibt man Sicherheit und Geborgenheit zu, deswegen vielen Dank, an die Studierenden, dass sie sich Gedanken zu Demokratie machen. So wie die Wurzeln eines Baumes in den Boden ragen, so liegt der Ursprung einer Demokratie bei den Bürger*innen, und so wie die Blätter unter anderem Licht zur Bildung der Photosynthese brauchen, so brauchen wir unsere Stimmen. So wie die Krone eines Baumes gepflegt wird, so gilt es auch mit der Demokratie umzugehen.
Prof. Luke GREEN, Podcaster (Yellow of the Egg) und Lehrender am Hernalser Gymnasium Geblergasse, grüßt die Studierenden and congratulates them on their initiative with the tree project. He adds that it’s a wonderful and important thing to be doing, to be standing up for these values – humanity, democracy, human rights and sustainability. These represent the foundation of a society where we can all truly live in peace with one another. In his work on the podcast, he has had the opportunity to learn more about many other people and other cultures beyond his own. By being open to learning about each other and by embracing diversity, we can allow for empathy and for mutual respect, which are essential in order to uphold these values of humanity, democracy and human rights. And as for sustainability, realistically we only have this one planet, and we have to share it. While we all really do have our own homes individually too, one thing that connects us all is that we all share this one home, this one planet. And so, in order to be able to respect each other, we have to respect our planet, our shared home. Which is why it’s so important that we have initiatives such as these. He wishes the students good luck moving forward, and congratulates them on making this happen.
Heline AHMAD von der asylkoordination Wien gratuliert den Studierenden zu ihrem Projekt und leistete mit ihrem Antirassismus-Workshop im Anschluss an den Festakt selbst einen wertvollen Beitrag. In diesem Workshop näherten die Studierenden sich auf drei Ebenen den Phänomenen Rassismus und Diskriminierung. Auf der ersten Ebene – der Identität/Vielfalt – schlüpften die Studierenden in zufällig ausgewählte Identitäten und mussten sich damit Fragen des realen Lebens stellen, was schnell zu hitzigen Debatten führte. Auf der zweiten Ebene – der Wahrnehmung – konnten die Studierenden durch das alt bekannte Spiel Stille-Post sehen, wie subjektiv Geschichten aufgenommen werden und dass dadurch das Weitererzählen maßgeblich beeinflusst wird. Auf der dritten Ebene – die der Vorurteile – beschrieben die Studierenden ihnen bekannte Gruppen und können im Anschluß so erkennen, dass manche Menschen eher Vorurteilen und somit Diskriminierungen und Rassismus ausgesetzt sind als andere. All are welcome in this place.
Ich möchte zuletzt auch noch meine ganz persönlichen Dankesworte an die Schulsprecherin Jana MANDL und an meine vielgeschätzte Kollegin Prof. Isabella KAISER richten. Zuerst möchte ich den Studierenden für das gesamte Projektteam recht herzlich gratulieren. Was ihr und eure Kolleg*innen in den vergangenen Monaten geleistet habt, die Herausforderungen, die ihr bewältigt habt und die Durchsetzungskraft, die ihr bewiesen habt, das alles geht weit über das im Schullalltag Abverlangte hinaus. Euer beherztes Eintreten für Werte wie Humanität, Demokratie, Menschenrechte und Nachhaltigkeit und alle anderen damit verbunden Werte hat nun in den zwei gepflanzten Bäumen Gestalt angenommen. Ich bin sehr stolz, mich als euer Lehrer bezeichnen zu dürfen, denn es ist eine Ehre, Menschen unterrichten zu dürfen, die proaktiv Verantwortung für unsere Schulgemeinschaft übernehmen. Ich darf alle recht herzlich auf die Universität Wien einladen, um angehenden Lehrer*innen eure Eindrücke als Studierende des Abendgymnasiums Wien mit auf den Weg zu geben.
Last but certainly not least möchte ich mich bei dir bedanken, Prof. Isabella KAISER. Isabella, du hast mit deiner Expertise, deiner Geduld und deiner Weitsicht nicht nur die Studierenden sondern auch mich durch die manchmal steilen Gebirgszüge dieses Schulprojektes geleitet. Du hast trotz deiner sehr intensiven Verpflichtungen als Bezirksrätin und Gewerkschafterin immer Zeit für die Studierenden und auch für mich gefunden, wenn es um Planung, Vorbereitung und vor allem um die praktische Durchführung ging. Du hast alle motiviert, wenn es einmal nicht so glatt lief und hast uns wieder zurück auf den Weg gebracht. Wir zwei haben gemeinsam die Studierenden begleitet, aber – und das muss auch gesagt werden – du warst auch während des Projekts immer für mich da, weshalb ich an dieser Stelle einfach Danke sagen möchte. Danke, dass du an unserer Schule bist und danke, dass du bist, wie du bist.
Diese zwei Bäume werden aber nicht die einzigen bleiben, denn weitere werden folgen. Es stehen auch noch andere Projekte an, für deren Umsetzung wie immer Studierende und Lehrende gesucht werden:
- die Gedenkveranstaltung für die Opfer der Novemberpogrome 1938, die am 9. November 2021 stattfindet;
- die Neugestaltung der den Schulhof umgebenden Mauer in den Farben der Regenbogenfahne;
- die Präsentation des urban gardening projects im Schulhof;
- die Planung und Durchführung des Workshops der Aids Hilfe Wien zur Sexualgesundheit;
- die Planung und Durchführung der Workshopreihe der asylkoordination Wien;
- die Einrichtung eines Raums der Stille für alle Weltanschauungen im Demokratie-Verfassungsbogen;
- die Organisation des 1. Wirtschafts- und Sozialpraktikums unter Miteinbeziehung aller interessierten Akteure der Sozialpartnerschaft.
Rückfragen, Kritik und Anregungen aller Art jederzeit an: daniel.green@abendgymnasium.at
Bäume für Humanität, Demokratie, Menschenrechte und Nachhaltigkeit
Programm des Festakts
16.30 Uhr – 17.15 Uhr
Eröffnung durch Dir. Klaus BRANDL
Grußworte des Bundespräsidenten Alexander VAN DER BELLEN
Grußworte des Bezirksvorstehers von Floridsdorf Georg PAPAI
Grußworte des Obmanns des Vereines Justizgeschichte und Rechtsstaat Friedrich FORSTHUBER
Impuls der Schulsprecherin Jana MANDL
Joint Speech von BzR Prof. Isabella KAISER und Prof. Daniel GREENDiese Informationen sind vor mehr als einem Jahr veröffentlicht worden und beziehen sich auf ein vergangenes Semester.
Sprache, Recht und (Un)Verständlichkeit
Am 18. Oktober 2021 veranstaltet die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) um 19:00 Uhr einen e-Talk zur Beziehung zwischen Sprache, Recht und (Un)verständlichkeit. Alle Schulangehörigen sind herzlichst eingeladen. Studierenden des Wahlpflichtfaches Sprache und Recht wird der Besuch aufgrund der inhaltlichen Ausrichtung empfohlen.
Hier gehts zum e-Talk (auch zum Nachhören).
e-Talk: Sprache, Recht & (Un)VerständlichkeitVerständlichkeit ist ein zentraler Pfeiler des Rechtsstaates. Nur wer die Sprache im Recht versteht, kann auch danach handeln. Rechtsanwendende und Rechtsunterworfene sind im Alltag gleichermaßen auf eine verständliche Rechtssprache angewiesen. Doch wann sind Bescheide, Anträge, Urteile, Schriftsätze, Rechtsbelehrungen und andere Textsorten verständlich? Was genau macht Verständlichkeit im Rechtsverkehr aus? Welche Rolle kommt der Gesetzgebung, der Vertragsgestaltung und der Unternehmenskommunikation zu? Die Werke Die Datenschutzerklärung: Compliance in klarer und einfacher Sprache (Knotzer/Leisser) und Recht verständlich formuliert. Klartext statt Amtsdeutsch (Dunkl) befassen sich u.a. mit der Herausforderung der (Un)Verständlichkeit in rechtlichen Kontexten aus praktischer Perspektive. Wie lassen sich komplexe rechtliche Inhalte in einer klaren und einfachen Sprache vermitteln? Welche Werkzeuge könnten beim Verfassen oder Überarbeiten von Rechtstexten für Praktiker*innen hilfreich sein? Dieser e-Talk verspricht kein allumfassendes „Rezept für Verständlichkeit“, aber einen spannenden Einblick in die gegenwärtigen Probleme der Sprachverwendung im Recht. Die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) wurde im Mai 2017 in Wien gegründet und beschäftigt sich im Rahmen der Partizipationsforschung mit den zeitgenössischen Herausforderungen der Rechtssprache.
Teatime Talk: Sprachenrecht in Österreich
Am 31. Juli 2021 findet ein Teatime Talk zum Thema „Gesetzliches und Übergesetzliches Sprachenrecht in Österreich“ statt. Die Veranstaltung wird von der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) organisiert. Studierenden und angehenden Studierenden des Faches Sprache und Recht wird die Teilnahme empfohlen, um einen Einblick in aktuelle Probleme des Sprachenrechts zu gewinnen.
Gesetzliches und Übergesetzliches Sprachenrecht in Österreich
Kann es ein über das gesetzte Recht hinausgehendes Sprachenrecht geben? Der Begründer der Reinen Rechtslehre Hans Kelsen bringt die spannungsgeladene Beziehung zwischen Rechtspositivismus und Naturrechtslehre 1927 auf den Punkt. Er schreibt:
„Die Frage, die auf das Naturrecht zielt, ist die ewige Frage, was hinter dem positiven Recht steckt. Und wer die Antwort sucht, der findet, fürchte ich, nicht die absolute Wahrheit einer Metaphysik noch die absolute Gerechtigkeit eines Naturrechts. Wer den Schleier hebt und sein Auge nicht schließt, dem starrt das Gorgonenhaupt der Macht entgegen.“
Naturrecht und positives Recht, absolute Wahrheit und absolute Gerechtigkeit gefolgt vom Gorgonenhaupt der Macht – das sind komplexe und fordernde Konzepte, die im Kontext der Sprachenfrage in Österreich relevant sind und Spannungsfelder erzeugen. Wovon ist eigentlich die Rede, wenn der Begriff des Sprachenrechts fällt, und wer soll auf Basis welcher Legitimation Sprachnormen aufstellen dürfen? Es zeigen sich Bruchlinien in den Auffassungen der verschiedenen Standpunkte. Die grundlegende Unterscheidung zwischen rechtspositivistischem und naturrechtlichem Denken liegt – je nach Perspektive – in der Annahme oder Ablehnung von transpositivem Recht, also einem Recht, das aus einer bestimmten als legitim betrachteten Geltungsquelle heraus gelten soll, eben unabhängig davon, ob es in einem Rechtssetzungsverfahren von Menschen erzeugt worden ist. Kann übergesetzliches Sprachenrecht überhaupt erkennbar sein, und ist es justiziabel? Gibt es ein subjektives Recht auf die „Muttersprache“? Dieser Kurzvortrag verspricht keine einfachen Lösungen aber spannende Diskussionen zu den Schnittstellen von Angewandter Rechtslinguistik und Rechtsphilosophie.
Wann: 31. Juli 2021, 18.00 Uhr
Wo: Zoom
Anmeldung per Email: daniel.green@oegrl.com / daniel.green@abendgymnasium.at
Humanitas-Vortragsreihe der Studierenden im Wintersemester 2021/22
Im Wintersemester 2021/22 organisiere ich mit meinen vielgeschätzten Studierenden zum ersten Mal die Humanitas-Vortragsreihe. Im Rahmen der Humanitas-Vortragsreihe halten Studierende des Abendgymnasiums Impulsvorträge im Umfang von ca. 20 Minuten in denen das Konzept der Humanität in all seinen Facetten im Mittelpunkt steht. Die Ausführungen bieten der Schulgemeinschaft die Möglichkeit sich mit allen Ecken und Kanten des Menschseins auseinanderzusetzen und allgemein menschliche, soziale und kulturelle Herausforderungen in Vergangenheit und Gegenwart zu diskutieren. Im Anschluss an den jeweiligen Vortrag findet eine eingehende Befassung mit den gebotenen Inhalten statt, die zur Selbstreflexion anregen soll. Es gilt also nicht zu überzeugen, sondern voneinander zu lernen. Alle Mitglieder der Schulgemeinschaft sind herzlich zu allen Vorträgen eingeladen. Sollten die Vorträge als Präsenzveranstaltungen nicht möglich sein, wird die Vortragsreihe online abgehalten.
Diversity Workshop am Abendgymnasium Wien (9. Juni 2021)
Diversity Workshop: Queer History
Im Juni 2021 wird zum ersten Mal die Regenbogenfahne vor dem Abendgymnasium Wien gehisst. In einem fächerübergreifenden Workshop zum Thema Queer History befassen wir uns daher gemeinsam mit der bewegten Geschichte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Pansexuellen, Trans-, Inter- und queeren Personen in Österreich (Ö), Deutschland (D) und dem Vereinigten Königreich (UK).
Dabei stellen wir uns u.a. folgende Fragen:
- Was heißt lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell, trans-, inter- und queer?
- Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zeigen sich zwischen Österreich, Deutschland und dem Vereinigten Königreich im Vergleich?
- Wo ist der Unterschied zwischen sexueller Orientierung, Geschlechtsidentitäten und Geschlechterrollen?
- Warum war die jüngere Queer History in Europa auch eine Geschichte der Verfolgung?
- Wie steht bzw. stand das Strafrecht zu gleichgeschlechtlichen Handlungen in Vergangenheit und Gegenwart?
- Was ist Heteronormativität und wie kann sich Homophobie im Alltag zeigen?
- Was heißt sexuelle und geschlechtliche Vielfalt heute?
- Wie kann man Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung konkret entgegentreten?
- Wie könnte eine Gesellschaft profitieren, die Diskriminierung aktiv entgegenwirkt?
Wann: Mittwoch, 09.06.2021, 10:05
Wo: Präsenz – Raum: D34
Warum: „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein; sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Johann Wolfgang von Goethe)
Kosten: keine
An- und Abmeldung: persönlich bei daniel.leisser@abendgymnasium.at
Nachruf: Renate Scherr (1927-2021)
Im Oktober 2019 besuchte Renate Scherr den Geschichteunterricht am Abendgymnasium Wien, um Studierenden unserer Schule ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen aus der Zeit des Nationalsozialismus mit auf den Weg zu geben. Ihre Verfolgungsgeschichte wird uns in diesem Semester auch wieder im Geschichteunterricht beschäftigen. Renate Scherr ist am 21. März 2021 verstorben.
“Nachruf
Renate Scherr
Renate Scherr (née Wagner) kam am 25. Mai 1927 in Klagenfurt als uneheliches Kind zur Welt. Von ihrer leiblichen Mutter verlassen wuchs sie bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter auf. Ihre Kindheit und Jugend waren geprägt von heute unvorstellbarer Armut und Gewalt. Angst und Hunger waren ihre ständigen Begleiter.
Mit 14 Jahren wurde sie von ihrer Stiefmutter aus dem Haus geworfen und musste das sogenannte Pflichtjahr bei einem Bauern im Nachbardorf antreten, wo sie schwersten Arbeitsbedingungen sowie den Nachstellungen ihres Dienstherren ausgesetzt war. Immer wieder wechselte sie den Arbeitsplatz in der Hoffnung auf Verbesserung. Eine Hoffnung, die sich nicht erfüllte.
Ihr Vater war „politisch unzuverlässig“ (Nazidiktion). Sie selbst geriet spätestens durch ihre häufigen Arbeitswechsel ins Visier der Nazis. Als „sozial verwahrlost“ wurde sie in ein von Nonnen geführtes Erziehungsheim in Deutschland verbracht. Auch hier standen Schwerstarbeit und Schläge an der Tagesordnung. Es folgten mehrere erfolglose Ausbruchsversuche. Zu Kriegsende warf man sie aus dem Kloster und schickte sie zurück in ihre „Heimat“. Ihr mittlerweile geschiedener Vater war in die Steiermark übersiedelt. Ihre Stiefmutter warf sie einmal mehr aus dem Haus.
In ihrer Verzweiflung und Perspektivlosigkeit sprang sie vom Zug. Schwer verletzt kam sie ins Krankenhaus und erholte sich wieder soweit, dass sie ihrem Vater in die Steiermark folgen konnte. Dieser schlug ihr die Tür vor der Nase zu.
Um ein bisschen Geld zu verdienen, ging sie Kohlen klauben. Hier sollte sie auch ihren ersten Mann kennenlernen. Sie heiratete und gebar 1949 ihren ersten Sohn, der zweite sollte 1950 folgen. Der Krieg war zwar zu Ende, die Zeiten waren trotzdem entbehrungsreich. Lebensmittel waren rationiert.
Beim Spazierengehen traf sie schließlich ihre große Liebe, Norbert Scherr, den sie 1952 auch heiratete. Die Liebe dieser beiden war mit großen Opfern verbunden. Sie wurden angefeindet, mussten deshalb öfter den Wohnort wechseln, wurden schikaniert. Auch ihre wirtschaftliche Existenz war gefährdet. Renate erkrankte schwer, sollte sich aber wieder erholen.
Als die Schikanen ein unerträgliches Maß erreicht hatten, entschloss sich das Paar, mit dem jüngeren Sohn nach Wien zu übersiedeln, um hier ein neues Leben zu beginnen.
1961 war es dann so weit. Renate fand sofort Arbeit, in die sie sich mit Begeisterung stürzte. 1963 kam ihre Tochter zur Welt. Das Glück schien perfekt.
Es folgten arbeitsreiche Jahre, Schicksalsschläge, schwere Erkrankungen. Renate fand immer wieder zurück ins Leben. Nicht zuletzt durch ihren eisernen Willen und unverbrüchlichen Optimismus.
Ihren „Ruhestand“ trat sie erst mit 70 Jahren an. Die folgenden Jahre widmete sie ihren geliebten Tieren und Pflanzen, auf deren gepflegte Pracht sie sehr stolz war. Sie maß sich mit ihrem Mann beim Lösen von Kreuzworträtseln und freute sich diebisch, wenn sie mehr wusste als er.
Ihr ruhiger Lebensabend sollte den ersten Dämpfer bekommen, als sie sich mit 79 Jahren einen komplizierten Knöchelbruch zuzog. Wenige Jahre darauf der nächste Sturz, doppelter Oberarmbruch. Sie klagte nicht und mit der ihr eigenen Zähigkeit und Willensstärke kam sie wieder auf die Beine.
2013 starb ihr Mann. Der Schmerz war groß, die Leerstelle in ihrem Leben blieb. Dennoch schaffte sie es, wieder mit eisernem Willen, ein einigermaßen unabhängiges Leben zu führen. So feierte sie 2017 noch mit großer Freude und mit vielen Gästen aus Familie und Freundeskreis ihren 90. Geburtstag.
Ihre letzten Lebensjahre waren von Verlust gezeichnet. Ihre geliebten Katzen starben, ihre Sehkraft ließ immer stärker nach, diverse Erkrankungen machten wiederholt Krankenhausaufenthalte nötig. Trotzdem hatte sie noch immer ihren Humor behalten.
Erst 2020 sollte Renates Lebensfreude dämpfen. Krankheit und Alter und die Corona-bedingten sozialen Einschränkungen lasteten nun schwer auf ihr.
Von dem Schlaganfall, den sie im Jänner 2021 erlitt, sollte sie sich nicht mehr erholen. Sie starb friedlich am 21. März 2021.
Mit Renate Scherr verlieren wir einen mutigen und humorvollen Menschen, eine eloquente Zeitzeugin, die ihre Erfahrungen gerne mit den jüngeren Generationen teilte. Ihr Optimismus und ihre Lebensfreude, ihr Kampfgeist sowie ihre Offenheit, die sie sich trotz ihres schweren Schicksals immer behielt, beeindrucken.
She will be missed!
Eva M Scherr
(Tochter von R. Scherr)”
Projektmanagement-Workshop zum Schulprojekt “Bäume im Schulhof”
Am 30.06.2021 findet ein Projektmanagement-Workshop anlässlich des Projekts “Bäume im Schulhof” statt. In diesem werden wir uns gemeinsam den praktischen Fragen der Planung und Umsetzung unseres Schulprojektes widmen. Alle Lehrenden, Studierenden, Absolvent*innen und Freund*innen des Abendgymnasiums sind herzlich willkommen mitzuwirken.
Wann: Mittwoch, 30.06.2021, 18:00 Uhr
Wo: Präsenz – Raum: D33
Projektleitung: Sulaf Bilal
Workshopleitung: Daniel Green & Isabella Kaiser
Keine An- und Abmeldung erforderlich.
Beitrag der Studierendenvertretung zum Schulprojekt: „Bäume im Schulhof“
Heutzutage befinden wir uns in einer Welt, in der wir alles von überall wissen können, aufgrund unserer modernen Technologie. Doch oft fühlen wir uns überrumpelt von all den Problemen, die auf dieser Welt herrschen. Lösungen scheinen oft kompliziert und fern unseres Handlungsspielraums zu sein. Die Umweltkrise ist eines dieser hochkomplexen Probleme mit der sich unsere Generation konfrontiert sieht. Somit müssen wir uns nicht nur mit unserer eigenen Lebensrealität befassen, sondern uns auch tagtäglich mit einer Menge an Zukunftssorgen im Allgemeinen auseinandersetzen. Das versetzt uns Jugendliche in eine Hoffnungslosigkeit, da wir scheinbar nichts daran ändern können.
Aber wir, eure neue Studierendenvertretung sagen: Doch das können wir! Wie? Durch kleine Handlungen mit Eigenverantwortung in dem Raum in dem wir uns befinden. Wir müssen selbst mit unseren eigenen Händen zur Tat schreiten und tun was in unserer Macht steht. Uns Studierenden sollte mehr Raum gegeben werden, selbst unsere Zukunft zu gestalten; selbst Probleme zu lösen, sodass wir wieder Hoffnung und Vertrauen schöpfen können.
In diesem Kontext möchte ich der Schulgemeinschaft unser erstes Projekt vorstellen:
Wir wollen Obst- und Nussbäume und auch Beerensträucher im Schulhof pflanzen. Sie sollen uns einerseits daran erinnern, woher unser Essen kommt. Nämlich NICHT aus dem Supermarkt, sondern von der Natur. Wir möchten wieder Leben in unseren Schulhof und auch in unsere Schulgemeinschaft bringen, damit jedes Stadtkind wieder an die Wichtigkeit und Schönheit unserer Natur erinnert wird. Wir alle sollen in den Genuss kommen, uns selbst eine gesunde und nachhaltige Jause direkt vom Baum pflücken zu können.
Aber mehr noch…
Jedem Baum soll eine bestimmte Bedeutung gewidmet werden. Es sollen Bäume der Aufklärung zu unserem Rechtssystem gepflanzt werden welche mit Tafeln ausgestattet werden sollen. Zum Thema Menschenrechte, Umweltrechte und Tierrechte. Unsere Rechte sind unsere Pflichten und unser Rahmen, aber kaum jemand bringt uns diese bei. Wie sollen wir sie dann nützen?
Ich möchte, dass unsere SchülerInnen darüber aufgeklärt werden.
Wir wollen dieses Projekt zum Anlass nehmen, um aufzeigen, wie wichtig es für uns Studierende ist, über die eigenen Rechte und Pflichten aufgeklärt zu werden. Wir möchten, dass wir uns alle damit auseinandersetzen, dass wir alle uns Gedanken dazu machen und selbst für unsere Mitmenschen und Umwelt Verantwortung tragen. Es soll ein Raum geschaffen werden, indem man nicht nur den Hunger im Bauch, sondern auch den eigenen Wissenshunger stillen kann.
Wir wollen einen Schulhof schaffen, in dem wir uns alle noch wohler fühlen, in dem wir geschützt sind vor der prallen Sonne im Sommer. Denn in der Gartenatmosphäre fällt das das Lernen doch viel leichter. Da kann einem die eine oder andere Frucht, Beere oder Nuss schon einmal sehr viel Motivation zum Weiterlernen geben. Wir stellen uns vor, wie sich im Schatten unseres neuen Schulgartens Freundschaften bilden; einfach dadurch, dass wir alle miteinander vor unserem Lieblingsbaum, oder Lieblingsstrauch ins Gespräch kommen.
So ein großes Projekt ist nicht allein umzusetzen. Dazu brauchen wir ein Team. Ein Team von engagierten Leuten, die sagen „Ja, auch ich will meinen Beitrag leisten!“ Es gibt viele kleine und große Aufgaben, für die wir viele helfende Hände brauchen, z.B. die Bepflanzung selbst oder die Ausarbeitung der Texte für die Baum- und Strauchtafeln. Ihr könnt uns auch jederzeit eure Ideen und Anregungen zuschicken. Oder auch einfach nur ein kurze schriftliche Unterstützungserklärung.
Somit können wir dem SGA überzeugend mitteilen, dass dieses Projekt auch erwünscht ist und die Studierenden dies gut heißen.
„Ich,__________, erkläre hiermit meine allgemeine Unterstützung für das Projekt „Bäume im Schulhof“ und möchte, dass dieses umgesetzt wird.“
Ich darf alle Studierenden aufrufen, die das Projekt unterstützen möchten, sich jederzeit bei uns zu melden! Wir freuen uns über jede einzelne Rückmeldung, die wir bekommen.
Ihr könnt uns unter folgender Emailadresse jederzeit erreichen:
mandl.jana@hotmail.com
Wir würden uns sehr über eure Teilnahme freuen und auf den Anblick der ersten neugierigen Geister, welche die Bäume und ihr Wissen betrachten lieben lernen.
Jana Mandl Sulaf Bilal
Was Flucht und Exil mit Kindern macht
Symposium am 5.Mai 2021, von 14:00 bis 18:00 Uhr
Am 5. Mai 2021 besuchen wir in einer fächerübergreifenden Online-Exkursion ein Symposium zum Thema “Was Flucht und Exil mit Kindern macht”. Wir danken Ruth Wodak herzlich für die Einladung und freuen uns dabei sein zu dürfen. Weitere Interessent*innen am Symposium können sich jederzeit bei mir melden. Das Symposium kann hier nachgehört bzw. nachgesehen werden.
Internationale Gedenk- und Befreiungsfeier 2021
Anlässlich der 76. Wiederkehr der Befreiung des KZ-Mauthausen lud das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) in Zusammenarbeit mit dem Comité International de Mauthausen (CIM) und der Österreichischen Lagergemeinschaft (ÖLM) am 16. Mai 2021 um 11:00 Uhr zur Internationalen Gedenk- und Befreiungsfeier mit dem thematischen Schwerpunkt “Vernichtete Vielfalt” ein. Auf Grund der Covid-19 Pandemie war eine Durchführung der Internationalen Befreiungsfeier nur unter Einhaltung aktueller Covid-19 Maßnahmen möglich. Die Internationale Befreiungsfeier fand daher 2021 in Form eines Gedenkzuges mit reduzierter Teilnehmer*innen-Anzahl statt. Die Teilnehmer*innenanzahl wurde auf Grund der Covid-19 Maßnahmen auf reduzierte Delegationen mit Kranzniederlegung beschränkt. Alle Studierenden, Absolvent*innen und Freund*innen des Abendgymnasiums finden die Aufzeichnung der Gedenk- und Befreiungsfeier 2021 im Anschluss.
e-Talk zu „Sprache, Recht und Neue Technologien“ am 20. Jänner 2021
Am 20. Jänner 2021 veranstaltet die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) um 17:00 Uhr einen e-Talk zur Beziehung zwischen Sprache, Recht und Neuen Technologien. Alle Schulangehörigen sind herzlichst eingeladen. Studierenden des Wahlpflichtfaches Sprache und Recht wird der Besuch empfohlen.
Hier gehts zum e-Talk (auch zum Nachhören).
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt des Gesprächs:Ist das Recht der Technik immer hinten nach, und kann es je up-to-date sein?Wie verändern Big Data, Industrie 4.0, Internet der Dinge, Künstliche Intelligenz und Robotik unsere Gesellschaft?Welche Auswirkungen haben Automatisierung und Digitalisierung für kommende Generationen, und (wie) soll der Gesetzgeber mit diesen Herausforderungen umgehen?Wer sind die Player in der globalen Arena der Innovation?Das Werkzeug der Jurist*innen ist die Sprache, doch reicht die Auslegung bestehender Rechtsvorschriften aus, um neue Technologien ausreichend miteinzubeziehen?
Einladung zur Online-Diskussion: “Sprache und Kinderrechte” am 19. März 2021
Am 19. März 2021 veranstaltet die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) eine Online-Podiumsdiskussion zum Thema “Sprache und Kinderrechte. Alle Schulangehörigen sind herzlich eingeladen.
Hier geht’s zum Live Stream.Anlässlich des 10 jährigen Inkrafttretens des BVG Kinderrechte in Österreich und des Regierungsprogramms, welches eine Evaluierung des Grundrechtsschutzes im BVG Kinderrechte aufgrund von 30 Jahren Kinderrechte (UN-KRK) vorsieht, stehen in der Diskussion Kinderrechte im Vordergrund. Seit dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie werden unzählige Kinderrechte verletzt. Der Kontakt mit zentralen Bezugspersonen wurde unterbunden. Gelegenheit zum Kontakt mit Gleichaltrigen ergab sich in den Hochphasen der COVID-19 Maßnahmen weitestgehend nur sporadisch. In Coronazeiten werden Kinder leichter Opfer von physischer und psychischer Gewalt und mit der psychischen Erkrankung von Elternteilen konfrontiert. Eines steht fest: Familien mit niedrigem Einkommen, instabilen oder gewaltgeneigten Strukturen und schwachem Bildungshintergrund werden von Ausgangsbeschränkungen und dem vorübergehenden Wegfall des Präsenzunterrichts mehr belastet als andere. Was sind die Rechte des Kindes in Zeiten der Coronakrise? Welchen Stellenwert sollen Schutz und Fürsorge für die Entwicklung und Entfaltung von Kindern haben? Wie lassen sich die Maßnahmen seit Ausbruch der Pandemie unter dem Gesichtspunkt des Kindeswohls beschreiben? Steht das Kindeswohl immer an erster Stelle? Wann kann man davon ausgehen, dass ein Kind seine Rechte wirklich verstanden hat? Diesen und vielen anderen Fragen stellen wir uns bei dieser Online-Diskussion.
Holocaust-Gedenktag 2021
Auszug aus “Holocaust-Gedenktag: Erinnerung an Befreiung von Auschwitz” – ein wichter Gedenktag, auch für unsere Schulgemeinschaft“Bewusstseinskampagne „#WeRemember“
[…]
Die Kampagne soll Bewusstsein dafür schaffen, dass es wichtig ist, sich der Ereignisse vor über 70 Jahren zu erinnern, im Namen der Opfer die Stimme zu erheben und vor gefährlichen Entwicklungen in Gesellschaft und Politik zu warnen. In diesem Zusammenhang wird der Schriftzug „#WeRemember“ im Zeitraum vom 25. bis zum 29. Jänner beim Parlamentseingang an die Fassade projiziert.
Der ORF startete bereits seinen Schwerpunkt zum Holocaust-Gedenktag. Dazu werden „Universum History: Gaudiopolis“ und die Dokumentation „Reise ohne Rückkehr“ gesendet. Am Samstag widmet ORF III dem Thema einen Programmabend.”
Schulprojekt: Bäume im Schulhof
Beitrag der Studierendenvertretung zum Schulprojekt: “Bäume im Schulhof”
Heutzutage befinden wir uns in einer Welt, in der wir alles von überall wissen können, aufgrund unserer modernen Technologie. Doch oft fühlen wir uns überrumpelt von all den Problemen, die auf dieser Welt herrschen. Lösungen scheinen oft kompliziert und fern unseres Handlungsspielraums zu sein. Die Umweltkrise ist eines dieser hochkomplexen Probleme mit der sich unsere Generation konfrontiert sieht. Somit müssen wir uns nicht nur mit unserer eigenen Lebensrealität befassen, sondern uns auch tagtäglich mit einer Menge an Zukunftssorgen im Allgemeinen auseinandersetzen. Das versetzt uns Jugendliche in eine Hoffnungslosigkeit, da wir scheinbar nichts daran ändern können.
Aber wir, eure neue Studierendenvertretung sagen: Doch das können wir! Wie? Durch kleine Handlungen mit Eigenverantwortung in dem Raum in dem wir uns befinden. Wir müssen selbst mit unseren eigenen Händen zur Tat schreiten und tun was in unserer Macht steht. Uns Studierenden sollte mehr Raum gegeben werden, selbst unsere Zukunft zu gestalten; selbst Probleme zu lösen, sodass wir wieder Hoffnung und Vertrauen schöpfen können.
In diesem Kontext möchte ich der Schulgemeinschaft unser erstes Projekt vorstellen:
Wir wollen Obst- und Nussbäume und auch Beerensträucher im Schulhof pflanzen. Sie sollen uns einerseits daran erinnern, woher unser Essen kommt. Nämlich NICHT aus dem Supermarkt, sondern von der Natur. Wir möchten wieder Leben in unseren Schulhof und auch in unsere Schulgemeinschaft bringen, damit jedes Stadtkind wieder an die Wichtigkeit und Schönheit unserer Natur erinnert wird. Wir alle sollen in den Genuss kommen, uns selbst eine gesunde und nachhaltige Jause direkt vom Baum pflücken zu können.
Aber mehr noch…
Jedem Baum soll eine bestimmte Bedeutung gewidmet werden. Es sollen Bäume der Aufklärung zu unserem Rechtssystem gepflanzt werden welche mit Tafeln ausgestattet werden sollen. Zum Thema Menschenrechte, Umweltrechte und Tierrechte. Unsere Rechte sind unsere Pflichten und unser Rahmen, aber kaum jemand bringt uns diese bei. Wie sollen wir sie dann nützen?
Ich möchte, dass unsere SchülerInnen darüber aufgeklärt werden.
Wir wollen dieses Projekt zum Anlass nehmen, um aufzeigen, wie wichtig es für uns Studierende ist, über die eigenen Rechte und Pflichten aufgeklärt zu werden. Wir möchten, dass wir uns alle damit auseinandersetzen, dass wir alle uns Gedanken dazu machen und selbst für unsere Mitmenschen und Umwelt Verantwortung tragen. Es soll ein Raum geschaffen werden, indem man nicht nur den Hunger im Bauch, sondern auch den eigenen Wissenshunger stillen kann.
Wir wollen einen Schulhof schaffen, in dem wir uns alle noch wohler fühlen, in dem wir geschützt sind vor der prallen Sonne im Sommer. Denn in der Gartenatmosphäre fällt das das Lernen doch viel leichter. Da kann einem die eine oder andere Frucht, Beere oder Nuss schon einmal sehr viel Motivation zum Weiterlernen geben. Wir stellen uns vor, wie sich im Schatten unseres neuen Schulgartens Freundschaften bilden; einfach dadurch, dass wir alle miteinander vor unserem Lieblingsbaum, oder Lieblingsstrauch ins Gespräch kommen.
So ein großes Projekt ist nicht allein umzusetzen. Dazu brauchen wir ein Team. Ein Team von engagierten Leuten, die sagen „Ja, auch ich will meinen Beitrag leisten!“ Es gibt viele kleine und große Aufgaben, für die wir viele helfende Hände brauchen, z.B. die Bepflanzung selbst oder die Ausarbeitung der Texte für die Baum- und Strauchtafeln. Ihr könnt uns auch jederzeit eure Ideen und Anregungen zuschicken. Oder auch einfach nur ein kurze schriftliche Unterstützungserklärung.
Somit können wir dem SGA überzeugend mitteilen, dass dieses Projekt auch erwünscht ist und die Studierenden dies gut heißen.
„Ich,__________, erkläre hiermit meine allgemeine Unterstützung für das Projekt „Bäume im Schulhof“ und möchte, dass dieses umgesetzt wird.“
Ich darf alle Studierenden aufrufen, die das Projekt unterstützen möchten, sich jederzeit bei uns zu melden! Wir freuen uns über jede einzelne Rückmeldung, die wir bekommen.
Ihr könnt uns unter folgender Emailadresse jederzeit erreichen:
mandl.jana@hotmail.com
Wir würden uns sehr über eure Teilnahme freuen und auf den Anblick der ersten neugierigen Geister, welche die Bäume und ihr Wissen betrachten lieben lernen.
Merry Christmas 1.0
Christmas in 2020 is a special Christmas for our school community.
While the coronavirus is raging over the world and has affected many of us in various ways, the quietness of Christmas time truly is a time of reflection of the year gone by.
It is well-known that for many the Christmas after the loss of a loved family member or friend may be a particularly hard one, a Christmas that is not like the Christmases before.
In moments of darkness, it is important not to forget that Christmas is also a time associated with light. It is also a time to remember everything and everyone we are grateful for, our parents, friends, teachers, students and colleagues. I am personally grateful for the selfless contribution of doctors, nurses and everyone involved in the healthcare system that looked after my colleagues, my students and my own family.
Christmas is also the time to make peace and to end all quarrels, however big they may appear. To some of us Christmas is a religious tradition, to others purely an expression of their cultural identity. Some of us celebrate Christmas, some of us do not, and that is okay. As my Muslim students say: there is no compulsion in religion or irreligion.
It is the spirit of our school that allows for the many facets of identity and culture under one roof, in one classroom. It is our strength as a school community to live unity through diversity.
Acceptance goes a step beyond tolerance. I will not tire of emphasising that we accept and do not merely tolerate people’s different traditions and backgrounds, be they religious, cultural, or otherwise. I consider myself lucky to teach at a school where difference is nothing to be overcome but celebrated.
2021 will be a year of finding our way back to our school community. Many of our projects which were due to be implemented in 2020 had to be put on the back burner. But I am confident that we will meet the challenge. We will overcome corona and its aftermath, and we will unite again as a school community in the year to come.
I wish all teachers, students and friends of our school community a very happy Christmas and a happy new year.
May it be a good one.
Online-Diskussion “Sprache, Recht und Corona” am 3. Dezember 2020
Am 3. Dezember 2020 veranstaltet die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) eine Online-Podiumsdiskussion zum Thema: Beziehung zwischen Sprache, Recht und der “neuen Normalität” in Zeiten der Covid-19-Pandemie. Alle Schulangehörigen sind herzlich eingeladen. Für Studierende des Wahlpflichtfaches Sprache und Recht ist der Besuch verpflichtend.
Hier geht’s zum Live Stream.
Folgende Fragen stehen im Mittelpunkt der Diskussion:
Welche Formen behördlichen Handelns können unter Begriffen wie “adäquaten” oder “besonderen Schutzmaßnahmen” (§ 2a Abs 1 COVID-19-Maßnahmengesetz) subsumiert werden?
Gibt es ein differenziertes Legalitätsprinzip in der Krise?
Wie viel Auslegungsspielraum verträgt der Rechtsstaat, und warum hebt der Verfassungsgerichtshof (VfGH) (un)bestimmte Gesetze wieder auf?
Wie können Methoden der Rechtslinguistik dazu beitragen, Auslegungsprobleme im Staatsnotstand (und darüber hinaus) zu lösen?
Es diskutieren:
- Thomas Kronschläger, ÖGRL / Institut für Germanistik Technische Universität Braunschweig
- Paul Schwarzenbacher, ÖGRL
- Christian Piska, ÖGRL / Institut für Rechtswissenschaften, Universität Wien
- Daniel Leisser, ÖGRL / Zentrum für LehrerInnenbildung, Abendgymnasium Wien
Moderation: Vanessa, Krebs ÖGRL
Demokratie, Rechtstaat und Menschenrechte in Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Am 26. November 2020 fand ein Legal Literacy Workshop zum Thema “Demokratie, Rechtstaat und Menschenrechte” am Abendgymnasium Wien statt. Zielgruppe waren Studierende, die sich für dieses Thema interessieren und mehr darüber erfahren wollen. Leider sind Online-Meetings auf eine bestimmte Teilnehmer*innenanzahl beschränkt, aber der nächste Workshop kommt bestimmt. Für alle, die nicht dabei waren, hier ein kurzes Briefing.
Lesen Sie hier einen kurzen Text von Doha Nasr zum Workshop am Abendgymnasium. Ich stimme ihr zu, legal literacy ist kein Bonus, es ist das Um und Auf in unserer Gesellschaft, denn nur, wer die Spielregeln kennt, kann sich auch entsprechend verhalten.
Demokratie, Rechtstaat und Menschenrechte.
Drei Elemente, deren Verinnerlichung für eine pluralistische Gesellschaft unabdingbar ist und die eng mit einander verflochten sind.
Mit Blick auf die Geschichte ist politische Bildung ein erklärtes Ziel an vielen Schulen. Als solche in einer Form oder der anderen im Unterricht verankert.
Schüler*innen werden dazu angehalten, sich an politischen Prozessen zu beteiligen und das sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich.
Sie sollen sich ihrer arbeits- miet- und steuerrechtlichen und auch strafrechtlich relevanten Rechte und Pflichten bewusst sein und sowohl für ihre Rechte, als auch die Rechte der anderen einstehen können. Diesbezügliche Unkenntnis kann einen existenziellen Einfluss auf ihren Lebensverlauf haben.
Doch wie können junge Menschen auf dieses „echte Leben“ vorbereitet sein, ohne, dass ihnen die zugrundeliegenden (rechtlichen) Mechanismen, die viele ihrer Lebensbereiche durchdringen, als Teil der schulischen Ausbildung näher gebracht wurden?
Ist die Möglichkeit eines Studiums der Rechtswissenschaften ein hinreichender Ausgleich für die mangels juristischer Ausbildung an Schulen oft fehlende Ermächtigung zur aktiven Teilhabe an der Gesellschaft?
Vor dem Hintergrund dieser Fragen fand am 26.11.2020 in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik am Abendgymnasium Wien ein Workshop zum Thema Demokratie, Rechtstaat und Menschenrechte statt.
Dabei wurden Fragen behandelt, die den Zugang zur rechtlichen Bildung betreffen, sei es im Rahmen eines Studiums oder im konkreten Fall zur Beantwortung einer dringenden Rechtsfrage.
Nach einer Einführung in das Studium der Rechtswissenschaften und zu formalen und persönlichen Anforderungen, die es an Studierende stellt, hatten die Studierenden des Abendgymnasiums die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu erzählen, in welchen Situationen ihnen bewusst wurde, dass es an rechtlicher Bildung in einer großen Bandbreite der Bevölkerung in einer ihr Leben potenziell beeinträchtigenden Weise mangelt.
Gemeinsam wurde erarbeitet, wie man dieses Problem angehen könnte, und welche Wichtigkeit die Kenntnis des Rechts für die Ausbildung eines demokratisch, rechtstaatlich orientierten Bewusstseins, das Menschenrechte als sein Fundament sieht, hat.
Ein Anliegen, das allen Schüler*innen gemeinsam war, war, dass Rechtstexte in einer für alle Bürger*innen verständlichen Sprache gestaltet werden sollten.
Rechtliche Grundlagen sollten ungeachtet des Schulzweiges allen Schüler*innen näher gebracht werden.
Denn nur dann, wenn alle Bürger*innen in der Lage sind, das Recht, dem sie unterliegen zu verstehen, sind sie auch in der Lage, Gesellschaft gleichberechtigt mitzugestalten. Und das ist die Grundvoraussetzung einer funktionierenden Demokratie. Mehr zum Thema Demokratie, Menschenrechte, Rechtstaat finden Sie hier. Ich bedanke mich herzlich für die Einladung und danke allen Studierenden, für ihre wertvollen Beiträge.
Einladung zum 3. Internationalen Rechtslinguistik-Workshop
Am 12. und 13. Dezember 2020 findet der dritte International Legal Linguistics Workshop (ILLWS20, Deutsch: 3. Internationaler Rechtslinguistik-Workshop) online statt. Der Workshop wird von der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) organisiert. Alle Schulangehörigen sind herzlich eingeladen teilzunehmen.
Eine Teilnahme wird jenen Studierende empfohlen, die gerade an einer Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) schreiben. Für Studierende des Faches “Sprache und Recht” gilt eine Platzgarantie.
Der Workshop ist zweisprachig und wird sich u.a. mit folgenden Leitfragen beschäftigen:
- Can legal linguistics contribute to current discussions and challenges in analytical and normative jurisprudence? If so, how?
- Are there any similarities or differences between legal discourse and political discourse? If so, should a line be drawn?
- How can research associations function as exchange platforms of practitioner’s knowledge and professional experience?
- Does descriptive legal linguistics exist? If not, is descriptivism an ideology?
- How can legal linguistics provide critical perspectives on law and legal institutions as arenas of practice?
- How has the SARS-CoV-2 (‘Corona’) outbreak impacted legislative drafting in Europe?
- Which role should legal linguists play in asylum procedure in Europe?
- Can legal linguistics make a practical contribution to the judicial training of judges, prosecutors and other legal professionals? If so, how?
- How can legal linguists protect and preserve the constitutional state in Europe?
- Are there ethical principles and rules of conduct that legal linguists should always follow? If not, is the draft of the Vienna Declaration sufficient?
Der Call for Papers ist hier abrufbar.
Keynote: Friedrich Forsthuber
Der Eröffnungsvortrag wird von Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichts für Strafsachen Wien und Obmann des Vereins Justizgeschichte und Rechtsstaat gehalten. Er wird wertvolle Einblicke in das Thema „Leichte Sprache und Geschworenenverfahren – Zielkonflikte“ geben.
Wenn Sie als Gasthörer*in am Workshop teilnehmen möchten, schreiben Sie bitte einem der Organisatoren des Workshops (siehe unten). Sie erhalten dann per E-Mail ein Anmeldeformular, das Sie ausfüllen und zurückschicken sollen. Aufgrund begrenzter Kapazitäten können wir einen Fixplatz nur garantieren, wenn Sie sich bis spätestens 25.11.2020 anmelden. Anmeldungen nach diesem Datum werden nur dann entgegengenommen, wenn noch freie Plätze zur Verfügung stehen.
Die Teilnahme am ILLWS20 ist im Sinne einer offenen Wissenschaftskommunikation kostenlos. Das Programm zum Workshop finden Sie hier.
Organisatoren des Workshops:
- Daniel Leisser: daniel.leisser@oegrl.com
- Luke Green: luke.green@oegrl.com
Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen wird ausdrücklich auf die Unzulässigkeit von Aufnahmen der Workshopinhalte hingewiesen.
Beitragsserie “Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Österreich”: Hugh Grimes und Fred Collard
Hugh Grimes und Fred Collard
Auch in diesem Semester werden wir uns im Fach Geschichte und Sozialkunde lehrplangemäß mit der Zeit des Nationalsozialismus in Österreich und Formen des Widerstands gegen die NS-Diktatur auseinandersetzen. Dabei wenden wir uns auch Formen des Widerstands zu, die bisher im deutschsprachigen Raum noch weitgehend unbekannt sind bzw. im Unterricht oft nur am Rande gestreift werden können. Menschen, die unter Gefahr für das eigene Leben anderen Menschen halfen, sollen aber nicht dem Abgrund des Vergessens preisgegeben werden, ja es ist geradezu die Aufgabe eines kritischen Geschichteunterrichts die Rolle der non-conformists als Beispiele gelebter Zivilcourage aufzuzeigen. Im Jahre 1938 wurde einer Vielzahl von jüdischen Menschen in Wien-Landstraße ein Taufzertifikat ausgestellt, welches ihre Chance auf eine Ausreise nach der völkerrechtswidrigen Annexion Österreichs durch Hitlerdeutschland wohl erhöht haben muss. Die beiden anglikanischen Geistlichen Hugh Grimes und Fred Collard stellten in einem Zeitraum von 4 Monaten mehr als 1700 solcher Zertifikate aus, ungeachtet der Tatsache, dass es primär um die Erleichterung der Flucht aus Österreich ging und wohl nur den wenigsten um die Zugehörigkeit zur Church of England. Diese religionsübergreifende Solidarität mit ihren Mitmenschen hat in jüngeren Publikationen und Presseartikeln ihren Niederschlag gefunden, aber beginnen wir von vorne.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich 1938 ließen auch die Nachbarstaaten größere ‘Vorsicht’ bei der Aufnahme von österreichischen Jüdinnen und Juden walten, was zu strengeren Kontrollen führte. Es ist davon auszugehen, dass der Vorweis einer Bestätigung über die formelle Zugehörigkeit zum Christentum diese Bedenken an den Grenzen zumindest reduziert haben könnte. Unmittelbar nach dem Vollzug des ‘Anschlusses’ schießt in Österreich der offene Antisemitismus in die Höhe und die wenigen Personen jüdischer Religion, die sich – zumeist über persönliche Kontakte vermittelt – in der Wiener Jaurèsgasse eingefunden hatten, werden zu Massen.
Englisches Original: “They began to form queues outside the chaplaincy,” reports historian Giles Macdonough, who with British historian Christopher Wentworth-Stanley, has been researching the story of the mass baptisms for the past decade.” On the 14th of June Grimes baptised eight Jews, on the 19th he baptised 12, and on the 26th he baptised 19. He reached 103 on the 10th of July, and his record was 229 on the 25th” (Middleton 2011)
Deutsche Übersetzung: “Sie fingen an Schlangen vor der Kaplanei zu bilden”, sagt Historiker Giles Macdonough, der gemeinsam mit dem britischen Historiker Christopher Wentworth-Stanley die Geschichte der Massentaufen während des letzten Jahrzehnts erforscht hat.” Am 14. Juni taufte Grimes 8 Juden/Jüdinnen, am 19. 12, und am 26. taufte er 19. Er erreichte 103 am 10. Juli, und sein Rekord waren 229 am 25″ (Middleton 2011)
Die Gewissensentscheidung von Grimes löste im Mutterland bzw. der anglikanischen Kirchenaufsicht nur wenig Begeisterung aus. Der Sekretär des Erzbischofs von Canterbury schrieb einen gesalzenen Brief an Basil Staunton Batty, den Bischof von Fulham, indem er die Massentaufen kritisierte, die offensichtlich nur in Rufweite des Kirchenrechts waren. Basil Staunton Batty verteidigte daraufhin seinerseits die Entscheidung von Hugh Grimes auf diplomatische Weise wie folgt:
Englisches Original: “It is a fact that a number of Jews were baptised, but the statement that they were baptised without any preparation is absolutely untrue. I think it must be admitted that his intense sympathy with these poor people in their terrible suffering led him to greater belief in their sincerity than an outsider would have done” (Middleton 2011).
Deutsche Übersetzung: Es ist eine Tatsache, dass Juden/Jüdinnen getauft worden sind, aber die Aussage, dass sie ohne irgendwelche [geistliche] Vorbereitung getauft worden sind, ist völlig falsch. Ich denke, dass zugestanden werden muss, dass sein großes Mitgefühl mit diesen armen Menschen in ihrer schrecklichen Notlage in ihm einen größeren Glauben an ihre Aufrichtigkeit erweckt hat, als dies bei einem Außenseiter der Fall gewesen wäre.”
Hugh Grimes wurde anschließend in das Vereinigte Königreich zurückbeordert, sein Nachfolger Fred Collard setzte sein Werk jedoch fort. Die Nationalsozialisten setzten ihrerseits alles daran, das bestehende britische Agentennetz in Wien zu zerschlagen, ignorierten die Massentaufen im 3. Bezirk aber weitgehend.
Englisches Original: “By and large, they had turned a blind eye to the baptisms; as far as they were concerned, all they wanted was for the Jews to get out and leave their money behind” (Middleton 2011).
Deutsche Übersetzung: “Im Großen und Ganzen haben sie die Taufen ignoriert, was sie [die Nationalsozialisten] betrifft, kam es ihnen vor allem darauf an, dass die Juden/Jüdinnen gehen und ihr Geld zurücklassen.”
Am 17. August 1938 stürmt die Geheime Staatspolizei (Gestapo) unvorhersehbar die Kaplanei und ‘betritt’ 32 Jüdinnen und Juden im Gespräch mit Fred Collard. Der Geistliche wird daraufhin kurzfristig verhaftet, ins Hotel Metropol gebracht und dort ‘befragt’. Auch nach diesem Schock stellt er weiterhin Taufzertifikate aus. Der Sachverhalt stellt auch heute für Historiker*innen eine komplexe Situation dar, was ihre Bewertung betrifft. Einerseits ist davon auszugehen, dass es besser für den*die Besitzer*in war im Besitz eines solchen Dokuments zu sein, wie viel es tatsächlich beim Grenzübertritt ‘wert’ war, ist noch nicht abschließend geklärt.
Seit dem Jahr 2018 erinnert auch eine Gedenktafel an die Geschehnisse des Jahres 1938.
Weiterführende Literatur und Presseartikel
Hirszhaut, Julien. 2015. The Jewish oil magnates of Galicia. Montreal: McGill-Queen’s University Press.
JMV – Jüdische Medien- und Verlags GmbH. 2013. “Man kann fast die Mundpropaganda spüren”. Wina: das Jüdische Stadtmagazin. Online verfügbar unter https://www.wina-magazin.at/man-kann-fast-mund%E2%80%89-propaganda-spueren/ (8. Oktober 2020).
MacDonogh, Giles. 2009. Hitler’s Gamble. New York: Basic Books.
MacDonogh, Giles. 2004. “A Most Unfortunate Case”. Jewish Quarterly 194, 57-62.
Middleton, Christopher. 2011. “Nazi persecution of Jews: saved by the C of E Schindlers”. Daily Telegraph, 11 Aug 2011.
Thomson, Mike. 2011. “The British ‘Schindler’ who saved Austrian Jews”. BBC News. Online vefügbar unter https://www.bbc.com/news/world-14390524 (8. Oktober 2020).
Walser, Angelika. 2002. “Taufe aus Angst”. Die Furche. Online verfügbar unter https://www.furche.at/religion/taufe-aus-angst-1288795 (8. Oktober 2020).
Bildverweis: Hugh Grimes (fortgeschrittenen Alters), © Christopher Wentworth-Stanley
Sprache und Recht: Wahlpflichtfach am Abendgymnasium Wien
Alles, was das Recht berührt, wird zugleich auch durch die Sprache berührt.
Im Wahlfach „Sprache und Recht“ werden wir uns kritisch mit Sprache und Recht auseinandersetzen.
Welche Beziehung besteht zwischen Sprache und Recht? Warum ist die Herrschaft des Rechts zugleich auch eine Herrschaft der Sprache. Kann es Recht ohne Sprache geben? Was versteht man unter dem gordischen Knoten zwischen Rechtssprache und institutioneller Macht? Wie läuft eigentlich eine Gerichtsverhandlung wirklich ab? Diesen und vielen anderen Fragen wollen wir gemeinsam in unserem Wahlpflichtfach nachspüren.
Unsere Studierenden beschäftigen sich vorangig mit rechtswissenschaftlichen bzw. rechtslinguistischen Themen und erwerben bzw. erarbeiten u.a. folgende Kompetenzen und Themenbereiche:
Sachkompetenz:
Recht als gesellschaftliches Konstrukt
Grundlagen der Rechtstheorie
Grundlagen des Öffentlichen Rechts
Grundlagen des Privatrechts
Grundlagen der Rechtsphilosophie
Grundlagen des Europarechts
Sprache und Auslegungsmethoden
Methodenkompetenz:
Analyse und Auslegung von Rechtssprache in ausgewählter rechtswissenschaftlicher u. rechtslinguistischer Literatur
Analyse und Auslegung von historischen und zeitgenössischen Rechtstexten
Analyse und Auslegung von Gesetzesvorschlägen
Analyse von Hauptverhandlungen am Landesgericht für Strafsachen
Analyse und Interpretation von sprachlichen Problemstellungen anhand zeitgenössischer Fälle
Analyse und Interpretation von rechtslinguistischen Texten.
Modulleitung: Mag. Daniel Leisser und Mag. Eva Gotschim
Dieses Lehrangebot entspricht dem in der veralteten Auflistung genannten Wahlpflichtfach “Recht und Gerechtigkeit”. Weitere Informationen finden Sie auch unter https://bildungshub.wien/projekte/sprache-und-recht-unterrichtsfach-am-gymnasium-fuer-berufstaetige/
“Unser Abendgymnasium” gemalt von Chris To (Harlow, England)
Fotowettbewerb 2018 und Gewinnerin
Unsere Schule in Wien XXI. Ein Ort des Lehrens und des Lernens,
der Einzigartigkeit und der Diversität.
Im Rahmen des Fotowettbewerbs, der im Jahre 2018 unter dem Motto “Unser Abendgymnasium” an unserer Schule organisiert wurde, erhielt Frau Jana Möseler mit Ihrer Architekturfotografie den 1. Platz und wurde somit zur Gewinnerin erklärt.
Reise einer Fotografie in das Vereinigte Königreich
In der Ausschreibung des Fotowettbewerbs wurde angekündigt, dass das Gewinnerfoto von einem britischen Künstler gemalt und anschließend im Original an unserer Schule ausgestellt wird. Zuerst musste es aber in die Hände von Chris To gelangen, der als angesehener freischaffender Künstler in der kleinen englischen Stadt Harlow lebt und sich bereit erklärt hat, unser Abendgymnasium mit viel Leidenschaft und Geschick zu malen.”Rast nicht die Welt in allen Strömen fort und mich soll ein Versprechen halten?” (Goethe). Die kurze Antwort: Ja, mein Versprechen wird mich halten, und so kam es im Zuge einer meiner Reisen in das Vereinigte Königreich dazu, dass die Fotografie von unserer Schule Chris To übergeben werden konnte. Chris To hat versprochen unsere Schule zu malen und auch er hat dieses Versprechen gehalten. An dieser Stelle darf ich mich recht herzlich bei Chris To für seine Zeit und Mühe bedanken.
Kunst und Sprachen überwinden alle Landesgrenzen
Nun da das Werk fertiggestellt ist, ist es uns eine besondere Ehre, die Früchte dieses austro-britischen Projektes vorstellen zu dürfen. Gemäß Art 185 des Abkommens über den Austritt des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland aus der Europäischen Union und der Europäischen Atomgemeinschaft wird das Vereinigte Königreich heute Nacht um 24:00 Uhr die Europäische Union verlassen (Brexit). Dennoch gilt, wie dieses Projekt auch eindrucksvoll zeigt: Kunst und Sprache vermögen es alle Landesgrenzen zu überwinden und werden auch in Zukunft Menschen zusammenführen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Trotzdem fallen mir drei Worte ein, wenn ich auf das Bild blicke, das ab kommenden Semester in unserer Schule ausgestellt sein wird: einzigartig, divers und bunt – und das ist gut so.
© Chris To 2020
Besuch des Stadtpolizeikommandos Floridsdorf am Abendgymnasium Wien
Es ist uns eine Ehre, als Teil der Projektwoche das Stadtpolizeikommando Floridsdorf im Abendgymnasium Wien begrüßen zu dürfen. In einem Vortrag werden wir erfahren, welche Einsatzfelder es bei der Polizei heute gibt und was die Arbeit als Polizist bzw. Polizistin so spannend macht.
Zur Zielgruppe dieser Veranstaltung gehören alle, die sich für dieses Thema interessieren oder vielleicht selbst mit dem Gedanken spielen, Polizist bzw. Polizistin zu werden.
Wann: 28. Jänner 2020, 10: 00 Uhr
Wo: Raum E06
Link: https://www.polizei.gv.at/wien/lpd/dst/dienststellen.aspx?org=73456664597A4A454757633D
Voranmeldung per Email: daniel.leisser@abendgymnasium.at
Eintritt: € 0,00
Anmeldeschluss: 26. Jänner 2020, 23:59 Uhr
Themenabend zu Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaat
Wir freuen uns in der letzten Einheit des Faches “Sprache und Recht” den Präsidenten des Landesgerichts für Strafsachen, Herrn Mag. Friedrich Forsthuber, zum gemeinsamen Austausch über Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaat begrüßen zu dürfen.
Wann: 23. Jänner 2020, 19: 45 Uhr
Wo: Raum E06
Warum: „Ohne politische Bildung fehlt unserer Demokratie der Sauerstoff zum Atmen.“ (S. Schiele, 2004)
Link: https://www.justizgeschichte-rechtsstaat.at/
Voranmeldung per Email: daniel.leisser@abendgymnasium.at
Anmeldeschluss: 22. Jänner 2020, 23:59 Uhr
Weihnachtsfrieden 1914 / The Christmas Truce 1914
“Wir wollten schon auf sie feuern, als wir sahen, dass sie unbewaffnet waren, also ging einer von unseren Männern zu ihnen hin und binnen zwei Minuten wuselten zwischen den Gräben Soldaten und Offiziere beider Seiten schüttelten sich die Hände und wünschten sich fröhliche Weihnachten” (Captain Alfred Dougan Chater).
Entgegen der Befehle ihrer Vorgesetzten stellten Briten und Deutsche ab 24. Dezember 1914 die Kampfhandlungen an der Westfront vorübergehend ein. Es kam zu Verbrüderungen zwischen offiziell verfeindeten Soldaten. Nach dem Weihnachtsfrieden ging das Töten weiter.
Die British Broadcasting Corporation hat zu diesem historischen Thema auch eine kurze Sendung produziert, die hier abrufbar ist.
Krieg und Frieden hat uns dieses Semester sowohl im Englisch- als auch im Geschichteunterricht beschäftigt. Welche “Regeln” sollen im Kriegsfall gelten? Wer sagt, was im Krieg “erlaubt” ist? Am 12. Jänner werden wir uns im Legal Literacy Workshop”Strafrecht” (im Rahmen des Faches “Sprache und Recht”) auch mit dem Militärstrafgesetz beschäftigen. Wie wäre das Verhalten der Soldaten heute rechtlich zu beurteilen? Weitere Informationen zum Workshop finden Sie hier.
Legal Literacy Workshop: Grundlagen des österreichischen Strafrechts
Grundlagen des österreichischen Strafrechts
Am 12. Jänner 2020 findet auf Wunsch der Studierenden des Faches “Sprache und Recht” ein Legal Literacy Workshop zur Wiederholung des Unterrichtsstoffes statt.
Themenüberblick:
a. Strafrecht (Allgemeiner Teil)
b. Strafrecht (Besonderer Teil)
c. Strafprozessrecht und Strafverfahren (Grundsätze des Strafprozesses in Österreich)
Wann: 12. Jänner 2020, 10:30 bis 13:00 Uhr (pünktlich)
Wo: Raum E01
Warum: Man kann das positive Recht nicht auswendig lernen, man muss es verstehen, um damit arbeiten zu können.
Für Studierende des Faches “Sprache und Recht” ist keine Anmeldung erforderlich. Studierende, die das Fach nicht besuchen, können sich gerne per Email (daniel.green@abendgymnasium.at) anmelden.
Besuch der Vereinten Nationen (UNO) in Wien
Im Rahmen der Projekttage besuchen wir gemeinsam den Amtssitz der Vereinten Nationen in Wien und erhalten eine Führung durch die Räumlichkeiten. Die Exkursion wird in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik organisiert.
Wann: 29. Jänner 2020, 13:10 Uhr
Wo: U1-Ubahnstation: “Kaisermühlen/Vienna International Centre”
Warum: „Die UNO wurde nicht gegründet, um uns den Himmel zu bringen, sondern um uns vor der Hölle zu bewahren.“ Winston Churchill
Link: http://www.unis.unvienna.org/unis/de/visitors_service/index.html
Begleitende Lehrperson: Daniel Leisser
Verpflichtende Anmeldung per Email: daniel.leisser@abendgymnasium.at
Anmeldeschluss: 24. Jänner 2020, 23:59 Uhr
Eintrittsgebühr: € 7,00 pro Person
Informationen zu den Vereinten Nationen in Wien
Sind Sie neugierig, was die UNO für eine bessere Welt tut? Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie die UNO in Wien ansässig wurde, einem der vier globalen Amtssitze? Möchten Sie als engagierter Bürger/engagierte Bürgerin wissen, wie wir die Ziele für nachhaltige Entwicklung erreichen können?
Wir bieten einen Einblick in die Zusammenarbeit von mehr als 190 Nationen für die weltweite Förderung von Frieden, nachhaltiger Entwicklung und Menschenrechten. Erleben Sie die Welt der Vereinten Nationen bei einem Besuch des Vienna International Centre (VIC), auch bekannt als “UNO City”.
Wichtige Hinweise
Für den Besuch des VIC beachten Sie bitte folgendes:
- Sie müssen durch den Sicherheitscheck. Vergessen Sie bitte nicht, einen gültigen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Pass, Führerschein) mitzubringen; eine Kopie des Dokuments wird nicht akzeptiert.
- Da der Sicherheitscheck einige Zeit in Anspruch nimmt, empfehlen wir, das VIC mindestens 15 Minuten vor Beginn der Führung hier zu erreichen.
- Kleine Taschen dürfen auf die Führung mitgenommen werden. Aus Sicherheitsgründen gibt es im VIC jedoch keine Gepäckaufbewahrung.
- Die Bezahlung ist nur in bar möglich.
- Der Besucherdienst ist an Wochenenden und an offiziellen UN Feiertagen geschlossen.
Wie Sie das VIC erreichen
Das VIC liegt in Wien Donaustadt, vom Zentrum in nur 7 Minuten mit der U-Bahn zu erreichen.
Die Adresse lautet Wagramer Straße 5, 1220 Wien. Der Besuchereingang liegt direkt an der U-Bahn-Haltestellte “Kaisermühlen/Vienna International Centre”.
Wir empfehlen, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
- Mit der U-Bahn
Vom Wiener Stadtzentrum (Stephansplatz) nehmen Sie die rote U-Bahnlinie U1 in Richtung Leopoldau. Steigen Sie bei der Station “Kaisermühlen/Vienna International Centre” aus. Vom vorderen Ausgang in Fahrtrichtung gehen Sie zum VIC Haupteingang (Gate 1), direkt neben der U-Bahnstation.
Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln suchen
Bild 2: Öffentliche Verkehrsverbindungen
- Mit dem Bus
Busse können in der Nebenfahrbahn der Wagramer Straße 5 halten - Mit dem Auto
Eine begrenzte Zahl an Parkplätzen gibt es gegen Gebühr beim Austria Centre.
Die Vereinten Nationen in Wien
Wien ist neben New York, Genf und Nairobi einer der vier Amtssitze der Vereinten Nationen.
Das Vienna International Centre (VIC), allgemein bekannt als “UNO City”, wurde 1979 eröffnet und für einen symbolischen österreichischen Schilling (7 Eurocent) an die Vereinten Nationen auf 99 Jahre vermietet.
Rund 5.000 Angestellte aus mehr als 125 Ländern arbeiten für die in Wien ansässigen Organisationen.
Zur Familie der Vereinten Nationen in Wien gehören :
Das Büro der Vereinten Nationen in Wien (UNOV): sorgt für die Verwaltung, einschließlich Konferenzplanung und Dolmetscherdienste für die UNO-Programme, sowie für die Sicherheit. Der Generaldirektor von UNOV, Yury Fedotov, vertritt den Generalsekretär gegenüber dem Gastgeberland und den in Wien akkreditierten diplomatischen Vertretungen.
Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) : ist das zentrale zwischenstaatliche Forum für wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kernenergie. Die IAEO arbeitet für eine sichere und friedliche Nutzung der Nuklearwissenschaft und -technologie und trägt so zu internationalem Frieden und Sicherheit und den ‘Zielen für nachhaltige Entwicklung’ der Vereinten Nationen bei.
Die Organisa tion der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) : die Sonderorganisation fördert industrielle Entwicklung für gemeinsamen Wohlstand und schafft wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zum Schutz der Umwelt und zur Stärkung des Wissens und der Institutionen.
Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) : vom Hauptsitz in Wien und über ein weltweites Netzwerk an Außenstellen hilft UNODC den Mitgliedstaaten, die Anfälligkeit für Drogen und Verbrechen sowie Korruption und Terrorismus zu bekämpfen und Sicherheit und Gerechtigkeit für alle zu fördern.
Die Vorbereitende Kommission für die Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO PrepCom) : widment sich den Vorbereitungen für die Implementierung des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT), der alle Atomwaffentests auf der Erde, in der Atmosphäre, unter Wasser und unter der Erde verbietet. CTBTO baut ein globales Überprüfungssystem mit 337 Überwachungsstationen auf, um zu gewährleisten, dass keine Kernexplosionen unentdeckt bleiben. Die Kontrolldaten werden auch für Nicht-Überprüfungs-Zwecke wie Tsunami-Warnungen und weltweite Strahlungsüberwachung verwendet.
Das Büro der Vereinten Nationen für Weltraumfragen (UNOOSA) : fördert die internationale Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung des Weltraums. Das Büro unterstützt die Mitgliedstaaten, insbesondere die Entwicklungsländer, beim Zugang zu Weltraumwissenschaft und -technologie sowie deren Anwendung für nachhaltige Entwicklung. Über UN-SPIDER hilft UNOOSA den Ländern, das Potential der Weltraumtechnologie für Katastrophenmanagement und Gefahrenabwehr wirksam einzusetzen. Das Büro erfüllt auch die im Rahmen des Internationalen Weltraumrechts an den Generalsekretär übertragenen Zuständigkeiten, einschließlich der Aufrechterhaltung des Registers der in den Weltraum gestarteten Objekte.
Die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (ICPDR) : fördert die internationale Zusammenarbeit, um die Donau, Europas zweitgrößten Fluss, sauberer, gesünder und sicherer zu machen, und arbeitet für eine nachhaltige und gerechte Nutzung des Wassers und der Süsswasserressourcen des Donaubeckens. Die Arbeit von ICPDR liegt der Konvention zum Schutz der Donau zugrunde.
Der Internationale Suchtstoffkontrollrat (INCB) : ist ein unabhängiges Expertengremium zur Überwachung und Förderung der Einhaltung der internationalen Drogenkontrollübereinkommen. INCB arbeitet für die Gewährleistung der Verfügbarkeit von Suchtstoffen und psychotropen Substanzen für medizinische und wissenschaftliche Zwecke, während die Abzweigung in illegale Kanäle und Missbrauch verhindert werden. Der Rat überwacht nationale Kontrollen über Vorläufersubstanzen, die bei der illegalen Herstellung von Drogen verwendet werden, und unterstützt Regierungen bei der Verhinderung der Abzweigung von Vorläufersubstanzen.
Die Internationale Organisation für Migration (IOM): widmet sich der Förderung einer humanen und ordnungsgemäßen Migration zum Wohle aller und der internationalen Zusammenarbeit bei Migrationsthemen. IOM bietet humanitäre Hilfe für Migranten in Not. Zu IOM Vienna gehören das IOM-Landesbüro für Österreich sowie das Regionalbüro für Südosteuropa, Osteuropa und Zentralasien.
Das Sekretariat der Karpaten-Konvention – UN Umwelt Wien: fördert die internationale Zusammenarbeit für den Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Karpaten, Europas größter grenzüberschreitender Bergregion, basierend auf der Karpaten-Konvention. Das Büro ist das globale Zentrum von UN Umwelt für die Arbeit über Bergregionen und das subregionale Zentrum von UN Umwelt für Südosteuropa.
Sustainable Energy for All Initiative (SE4ALL): ist eine globale Platform, die für die Erreichung eines allgemeinen Zuganges zu nachhaltiger Energie arbeitet, als Beitrag für eine saubere, gerechte und wohlhabende Welt für alle. Die Initiative bringt Tausende Partner aus dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft zusammen.
Die Kommission der Vereinten Nationen für internationales Handelsrecht (UNCITRAL) : konzentriert sich auf die Modernisierung und Harmonisierung der Rechtsvorschriften für den internationalen Handel und für Unternehmen, um legale Hindernisse für den internationalen Warenverkehrsfluss zu reduzieren. UNCITRAL entwickelt Konventionen, Modellgesetze und Regelungen, sowie rechtliche Leitfäden und Gesetzesvorgaben auf dem Gebiet der Schiedsgerichtsverfahren und Schlichtungen; für Mikro-, Klein- und mittlere Unternehmen; für electronic commerce; und für Insolvenzrecht und Sicherungsrecht.
Die Hauptabteilung Politische Angelegenheiten und Friedenskonsolidierung der Vereinten Nationen (DPPA) unterhält ein Verbindungsbüro in Wien, das auch die UN-Hauptabteilungen Friedensmissionen und Operative Unterstützung vertritt. Zweck ist, die Zusammenarbeit zwischen den vertretenen Hauptabteilungen und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu stärken.
Der Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) : prüft die Umsetzung der Asylgesetze in Österreich entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention und gibt den Behörden Ratschläge zu flüchtlingsbezogenen Fragen.
Der Informationsdienst der Vereinten Nationen (UNIS): ist Teil eines weltweiten Netzwerkes an UNO-Informationszentren. UNIS verbreitet die Aktivitäten und Belange der Vereinten Nationen in den vier Ländern, für die UNIS zuständig ist – Österreich, Ungarn, Slowakei und Slowenien. UNIS unterstützt auch die Informationstätigkeiten der in Wien ansässigen UN-Organisationen.
Das Büro der Vereinten Nationen für Abrüstungsfragen (UNODA) – Wiener Büro: unterstützt eine engere Zusammenarbeit und effektive Interaktion auf allen Gebieten der Abrüstung, Nichtweiterverbreitung und Rüstungskontrolle. Das Wiener Büro koordiniert die Partnerschaft für Abrüstung und Nichtweiterverbreitung (DNP) und bringt 30 Partnerorganisationen zusammen, um Bildungspakete zu Abrüstungsthemen zu entwickeln.
Die Postverwaltung der Vereinten Nationen (UNPA): bringt UNO-Briefmarken heraus, die die Arbeit der Vereinten Nationen reflektieren. Die Briefmarken, die in Wien herausgegeben werden, können nur bei den Vereinten Nationen aufgegeben werden.
Das Register der Vereinten Nationen für die Erfassung der durch den Bau der Mauer in dem besetzten palästinensischen Gebiet verursachten Schäden (UNRoD): unterhält ein dokumentarisches Verzeichnis über die Schäden, die durch den Bau der Mauer durch Israel in dem besetzten palästinensischen Gebiet, einschließlich in und um Ostjerusalem, entstanden sind.
Der Wissenschaftliche Ausschuss der Vereinten Nationen für die Auswirkungen radioaktiver Strahlung (UNSCEAR) : analysiert das Ausmaß und die Auswirkungen von Strahlenbelastungen. Seine Berichte bieten die wissenschaftliche Basis für Strahlenschutzmaßnahmen, die von Regierungen und internationalen Einheiten verwendet werden.
Quelle: Vereinte Nationen. 2020. “Besuchen Sie die UNO in Wien”. Online verfügbar unter http://www.unis.unvienna.org/unis/de/visitors_service/index.html (14. Jänner 2020).
VWA-Inspirationen / Let’s play: eSport, Wirtschaft und Recht
Besuch von “Let’s play: eSport, Wirtschaft und Recht”
Auf Einladung von Herrn Universitätsprofessor Piska besuchen wir die Veranstaltung “Let’s play: eSport, Wirtschaft und Recht”, die von Haslinger / Nagele Rechtsanwälte gemeinsam mit der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien organisiert wird. Nach einer Reihe von Kurzvorträgen, in denen verschiedene rechtliche Perspektiven aufgezeigt werden, folgt eine offene Diskussion mit allen Experten.
Wir bedanken uns im Voraus für die freundliche Einladung und die gebotenen VWA-Inspirationen.
Podiumsdiskussion: Sprache, Recht und Religionsfreiheit
In den Fächern „Sprache und Recht“ und Geschichte u. Sozialkunde beschäftigen wir uns u.a. mit der Frage nach der Versprachlichung und konkreten Gestaltung des Rechts auf Religionsfreiheit – ein Thema, das auch im Zentrum dieser Podiumsdiskussion steht. Alle Schulangehörigen sind herzlich eingeladen, mit uns mitzudiskutieren.
Weitere allgemeine Informationen zu diesem spannenden Thema finden Sie hier.
Vorwissenschaftliche Arbeiten mit rechtslinguistischem Schwerpunkt: Themenabend am 12.12.2019
Vorwissenschaftliche Arbeiten mit rechtslinguistischem Schwerpunkt: Themenabend am 12.12.2019
Die Rechtslinguistik ist nun auch in den Schulen und den Einreichformularen zur Vorwissenschaftlichen Arbeit (VWA) angekommen.
Bei der Durchführung empirischer rechtslinguistischer Forschung gelten jedoch weit höhere ethische Standards als in einer ausschließlich auf Literaturrecherche fußenden Arbeit.
Welche Einsatzfelder gibt es für rechtslinguistische Arbeiten? Warum lohnt es sich, Sprache in rechtlichen Kontexten zu erforschen? Diese und viele andere Fragen werden wir gemeinsam im Rahmen des Themenabends “Vorwissenschaftliche Arbeiten mit rechtslinguistischem Schwerpunkt: Fragen und Antworten” diskutieren.
Wann: 12.12.2019, 19:45 Uhr
Wo: Raum E06
Warum: »Wer nichts weiß, muss alles glauben« Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916)
Podiumsdiskussion: “Künstliche Intelligenz im Spannungsverhältnis zur Demokratie”
Einladung an die Lehrenden, Studierenden und Absolventinnen und Absolventen des Abendgymnasiums Wien
Was ist eigentlich “KI”, welche rechtlichen Herausforderungen stellen sich beim Einsatz im Rahmen der Verwaltung und welche Chancen und Gefahren gibt es für den öffentlichen Sektor? Eine Podiumsdiskussion in Kooperation mit der FH Campus Wien, Digital City Vienna und der Universität Wien.
Begrüßung
FH-Prof. Dr. Peter Grabner, Fachbereichsleiter FH Campus Wien
Univ.-Prof.Dr. Christian Piska, Universität Wien/Juridicum
Keynote: Künstliche Intelligenz technisch beleuchtet
DI Harald Leitenmüller, CTO Microsoft Österreich
Keynote: Künstliche Intelligenz: Rechtliche Herausforderungen
Univ.-Prof.Dr. Christian Piska, Universität Wien/Juridicum
Künstliche Intelligenz: Chancen und Gefahren für den öffentlichen Sektor
Walter Palmetshofer, Senior Expert Smart City Vienna
Matthias Lichtenthaler, Head of Digital Government & Innovation, BRZ
Wichtiger Hinweis: Für Studierende des Faches “Sprache und Recht” ist der Besuch der Veranstaltung verpflichtend. Die Inhalte der Diskussion sind für den Methodenkorb der Abschlussprüfung relevant.
Zeitzeugengespräch mit Renate Scherr: »Als ungeliebtes Kind geboren und trotzdem alt geworden«
»Als ungeliebtes Kind geboren und trotzdem alt geworden«
Das Abendgymnasium Wien organisiert in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) ein Zeitzeugengespräch zur Zeit des Nationalsozialismus. Renate Scherr (*1927) spricht mit Studierenden über Ihre Erfahrungen und Erinnerungen aus dieser Zeit und was wir heute daraus lernen können.
Wann: Montag. 21. Oktober 2019, 17:00 Uhr
Wo: Abendgymnasium Wien, Brünner Straße 72, A-1210 Wien, Raum B24
Es sind alle Studierenden unserer Schule herzlich eingeladen, diese selten gewordene Chance zum Austausch zu ergreifen.
The Language and Culture Blog 2019/1 – Abendgymnasium Wien
For a long time the primacy of language has been on the mind of humanity. According to the Talmud the world was created ‘by a Word’. In the Bible it states: ‘[i]n the beginning was the word’. Sura 96 of the Qur’an assumes that literacy was taught to humans by God.
Language is a fascinating phenomenon. It can be used to communicate and cooperate with others, to negotiate social status in a community and to exchange information about the present, the past and the future. Humans can use language to induce powerful feelings and images in recipients and language can also lead to misunderstandings and conflict. The way language is used may also reflect the ideology of its users, such as that of empowerment and disempowerment (Zhang).
Language and culture are inseparable. Language reflects the diversity of what it means to be human and that being human can take many different shapes. In 2019 the Education Authority (EA) launched a bilingual book entitled When the Lights Go Out in order to foster mutual understanding between Syrian refugee children and children in Northern Ireland. This is yet another example of how language may function as a key to the world, a key that can be used to explore and discover places, cultures and, most importantly, our fellow human beings.
During my teacher placement year I was taught ‘to speak properly’ and told that I should ‘by no means deviate from Austrian Standard German (ASG)’ in class. It was not specified what should be understood by ASG, but there was agreement that this language norm should be upheld. After all, it was argued, such deviation would confuse students if some teachers used Standard German and others did not. It is often when individuals encounter the enforcement of language norms that they realise it is their own identity which is under review. This raises the question as to who’s language it is that should be taught.
In this blog series which is being compiled with the much appreciated help of students at the Abendgymnasium Wien, we intend to give voices to people of varying ages and origins, both linguistically and culturally, to share the role language plays in their lives. It is our hope that this will spark interest in the study of language and the way we relate to one another, regardless of our background.
Besuch des Sparkling Science-Kongress 2019, Montag, 7. Oktober 2019, 16:45 Uhr
Dieses Jahr besuchen auch Studierende des Abendgymnasiums Wien den Sparkling Science-Kongress 2019 an der Technischen Universität Wien.
Wann: 7. Oktober 2019, 16:45
Wo: Karlsplatz 13, A-1040 Wien
Den Veranstaltungstext und das Programm zum Sparkling Science-Kongress 2019 finden Sie hier.
Sparkling Science-Kongress
Datum: 07.10.2019 10:00 – 18:30
Ort: TU Wien, Karlsplatz 13, 1040 Wien
Seit 2007 gelingt es dem Forschungsprogramm Sparkling Science, hochwertige Forschung mit voruniversitärer Nachwuchsförderung zu verbinden: Mehr als 95.000 beteiligte Schülerinnen und Schüler arbeiteten und arbeiten gemeinsam mit über 4.200 Forschenden sowie knapp 2.600 Lehrpersonen im Rahmen von 299 Forschungsprojekten an aktuellen Forschungsfragen.
In dieser Zeit hat Sparkling Science in den beteiligten Institutionen – Forschungseinrichtungen wie Schulen – zum Teil große Systemveränderungen bewirkt. Diese institutionellen Wirkungen wurden umfassend in einer Studie evaluiert und werden im Rahmen des nächsten Sparkling Science-Kongresses am 7. Oktober 2019 an der TU Wien präsentiert und diskutiert.
Der Kongress geht zum einen den Fragen nach, wie sich die Zusammenarbeit von Forschungs- und Bildungseinrichtungen weiterentwickelt hat und welche neuen Kompetenzen bei den Beteiligten entstanden sind.
Zum anderen sollen gemeinsam mit an den Projekten beteiligten Schülerinnen und Schülern, Forschenden sowie Lehrpersonen Best Practice-Beispiele aufgezeigt und neue Ideen gefunden werden, wie die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Schule über das Programm Sparkling Science hinaus noch weiterhin gestärkt werden kann.
Abgeschlossen wird der Kongresstag mit einer gemeinsamen Feier der Erfolge des innovativen Forschungsprogramms.
Online verfügbar unter https://www.zentrumfuercitizenscience.at/de/e/sparkling-science-kongress (6 Oktober 2019)
Diese Informationen sind vor mehr als einem Jahr veröffentlicht worden und beziehen sich auf ein vergangenes Semester.
„Im Namen der Republik“: Exkursion in das Landesgericht für Strafsachen 4.0 am 14.10.2019 um 8:30 Uhr
m Rahmen des Wahlpflichtfaches “Sprache und Recht” organisieren Aylin Özçelik und ich in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik eine Exkursion ins Landesgericht für Strafsachen.
Wann: 14.10.2019, 08:30 Uhr (voraussichtliches Ende 12:00 Uhr).
Wo: Wickenburggasse 22, 1080 Wien.
Treffpunkt: Wir treffen einander vor dem Eingang in der Wickenburggasse 22.
Anmeldung: Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist bis 11. Oktober 2019 möglich.
Wir ersuchen Sie ausdrücklich, den Sicherheitsbestimmungen und allen anderen an Sie ergehenden Aufforderungen Folge zu leisten. Wir behalte uns vor, Studierende bei Zuwiderhandeln an der weiteren Teilnahme der Exkursion auszuschließen.
Auf Ersuchen des Landesgerichts ergeht an Sie die dringende Bitte keine spitzen Gegenstände, Waffen jeglicher Art, Parfumflaschen, Kameraausrüstung, Diktiergeräte, Regenschirme etc. mitzubringen. Diese Gegenstände müssen aus Sicherheitsgründen abgenommen werden, was die Kontrolle beim Eingang naturgemäß erheblich verzögert. Während der Verhandlung sind Mobiltelefone abzuschalten. Das Aufzeichnen von Verhandlungen mit Diktiergeräten ist untersagt, ebenso das Filmen oder Fotografieren. Sollte das Verlassen des Saales während der Verhandlung unbedingt notwendig sein, ergeht das höfliche Ersuchen dies möglichst leise zu tun.
Wir freuen uns auf einen spannenden Halbtag am Landesgericht für Strafsachen und hoffen, Sie für einen kritischen Einblick in die österreichische Strafrechtspflege begeistern zu können.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Rechtswissenschaften studieren?
Gastvortrag und Workshop von Richard Bonomo, Kultur- und Sozialanthropologe und Student der Rechtswissenschaft
Unterrichtsfach: Sprache und Recht | WS2019
Auf Einladung von Daniel Green und Aylin Özçelik war am 26.09.2019 Richard Bonomo, Student an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) im Wahlfach “Sprache und Recht” zu Gast.
In seinem praxisnahen Vortrag Warum heute Rechtswissenschaften studieren sprach Richard Bonomo mit den Studierenden des Abendgymnasiums Wien über das Recht als Gegenstand wissenschaftlicher Erkenntnis, das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und die verschiedenen Berufsfelder der juristischen Praxis.
Der Workshop umfasste folgende Fragen:
- Warum brauchen wir das Recht?
- Was bedeutet es, eine Rechtsnorm auszulegen?
- Welche Rolle spielt die Sprache bei der Ermittlung des Sinns einer bestimmten Rechtsvorschrift?
- Kann man Rhetorik lernen?
- Ist Recht dasselbe wie Gerechtigkeit?
- Gibt es derzeit Studiengebühren in Österreich? Welche Regelungen gelten in anderen Staaten der Europäischen Union?
- Welche juristischen Berufe können Studierende des Abendgymnasiums nach einem Studium der Rechtswissenschaften ergreifen?
- Kurzum: Warum lohnt es sich Rechtswissenschaften zu studieren?
Im Namen der Fachgruppe möchten wir uns nochmals recht herzlich bei Richard Bonomo für sein bewundernswertes Engagement und seine Zeit bedanken.
Wir hoffen, ihn bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Weitere Informationen zu diesem Bildungsangebot finden Sie unter dem Link bildungshub.wien
Ausstellungseröffnung: Di. 17.9.2019, 19:00 Uhr
Studierende und Lehrende des Abendgymnasiums Wien nahmen im vergangenen Semester fächerübergreifend an dem Projekt “Junge MuslimInnen in Österreich” teil. Die Früchte dieser Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis können in der Ausstellung ”Junge MuslimInnen in Wien” im Volkskundemuseum von allen Studierenden, Lehrenden, AbsolventInnen und FreundInnen unserer Schule betrachtet werden.
Schulgespräche: Junge Muslim*innen in Wien
Mi, 18.09.2019 – So, 02.02.2020
Muslim*in zu sein – was alles bedeutet das für österreichische Jugendliche? Wie leben muslimische und nicht-muslimische Jugendliche im Schulalltag zusammen? Wie wird der Islam praktiziert oder nicht praktiziert? Welche Rolle spielen überhaupt Religion und Bekenntnis in der Schule? Wie wirken sich Elemente islamischer Lehre im Rahmen der verschiedenen Fächer aus?
[vimeo 353104857 w=640 h=360]
Schulgespräche – Junge MuslimInnen __ Trailer from IKT ÖAW on Vimeo.
Die Ausstellung zeigt eine Videoinstallation, die das umfangreiche Videomaterial des Forschungs- und Ausstellungsprojekts „Junge Muslim*innen in Österreich. Eine sozialanthropologisch-kulturwissenschaftliche Forschung an Wiener Schulen“ thematisch verarbeitet:
Der öffentliche und politische Diskurs über Muslim*innen und „den Islam“ wird dominiert von problematisierenden Darstellungen und der Verbindung mit primär negativ konnotierten Phänomenen wie Flucht und Migration, gesellschaftlicher Segregation, religiösem Extremismus und Gewalt – überwiegend geäußert von Nicht-Muslim*innen. Dem gegenüber bleiben die Stimmen der Muslim*innen in der Öffentlichkeit leise, und die soziokulturelle Vielfalt muslimischen Lebens ist weitgehend unbekannt. Die Spannung zwischen Selbstwahrnehmungen von Muslim*innen und problematisierenden bis hin zu offen abwertenden Fremdzuschreibungen hat sich im Verlauf der letzten 15 Jahre in der gesamten „westlichen Welt“ zu einer politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kluft vertieft, die ein friedliches und produktives Zusammenleben gefährdet. Muslimische und nicht-muslimische Jugendliche finden sich in diesem Diskurs kaum wieder.
Hier setzte das partizipative Forschungs-und Ausstellungsprojekt „Junge Muslim*innen in Österreich“ an. Gemeinsam mit Schüler*innen ab der 6. Klasse AHS sowie mit Lehrer*innen und Direktoren entdeckten und analysierten der Kulturwissenschafter Georg Traska und die Sozialanthropologin Valeria Heuberger die Vielfalt der Lebenswelten und Verhältnisse im sozialen Raum der Schule. Die dabei entstandene Videodokumentation bildet die Grundlage der Ausstellung.
Die Videoinstallation mit 15 thematischen Kurzfilmen stellt den diskursiven Raum der Schule und seiner Mitglieder in unterschiedlichen Gesprächs-und Interviewsettings dar: Schüler*innen interviewen Schüler*innen anderer Klassen und Schulen. Einzel-und Gruppeninterviews werden von den leitenden Wissenschafter*innen geführt. Lehrer*innen verschiedener Fächer leiten Diskussionen in ihrem Unterricht und sprechen untereinander über ihre Sichtweise des Sozialraums Schule und die Herausforderungen in ihren Disziplinen. Direktoren und Vertreter*innen der Schulbehörden formulieren ihre Perspektiven.
Die Kurzfilme befassen sich mit spezifisch muslimischen Themen wie dem Kopftuch, Ramadan, der religiösen Praxis in der Schule; mit Islamischem Religionsunterricht und den Besonderheiten einer islamisch-konfessionellen Schule; aber auch mit Schulkultur in einer weiteren Perspektive und mit den weichen Übergängen zwischen kulturellen, ethnischen und religiösen Zuschreibungen. Die Jugendlichen formulieren ihre Vorstellungen zu aktuellen Geschlechterrollen und sprechen über interkonfessionelle Freundschaften und Beziehungen. Kontextualisiert werden die Filme durch Kurztexte im Ausstellungsraum.
Zum Projekt
„Junge Muslim*innen in Österreich. Eine sozialanthropologisch-kulturwissenschaftliche Forschung an Wiener Schulen“ wurde für das Programm Sparkling Science konzipiert, das die Zusammenarbeit von wissenschaftlicher Forschung und Schule fördert. Georg Traska und Valeria Heuberger gestalten das Projekt als Kooperation des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte sowie des Instituts für Sozialanthropologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Seit November 2017 arbeiten sie mit vier Wiener Schulen zusammen.
Projektleiter: Georg Traska
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Valeria Heuberger
Projektbeteiligte Schulen: Abendgymnasium, Wien 21, BRG/ORG Henriettenplatz, Wien 15, GRG Ettenreichgasse, Wien 10, Islamisches Realgymnasium, Wien 15
Ausstellungseröffnung:
Di, 17.9.2019, 19.00 Uhr
Begrüßung: Matthias Beitl, Direktor
Zur Ausstellung: Georg Traska, Kurator und Projektleiter / Valeria Heuberger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Grußworte: Michael Sörös, Bildungsdirektion für Wien, Mitglied des nationalen Beirates von Sparkling Science
Quelle: https://www.volkskundemuseum.at/schulgespraeche
Mehr Informationen finden Sie auf der Website des Volkskundemuseums in diesem PDF
Legal Literacy Workshop: Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
Eingeladen sind alle Studierenden, AbsolventInnen und FreundInnen des Abendgynasiums.
Ein lebensnaher Workshop über die wesentlichen Grundlagen des österreichischen Arbeits- und Sozialversicherungsrechts für unsere berufstätigen Studierenden. In diesem werden wir uns mit nachstehenden Fragen beschäftigen:
Arbeitsrecht
Warum brauchen wir ein funktionierendes Arbeitsrecht und was ist der Sinn hinter Kollektivverträgen? Wie mache ich richtig Urlaub und was ist eigentlich ein Entgeltfortzahlungsanspruch? Wo liegt der Unterschied zwischen einer Kündigung und einer Entlassung? Wann muss ich einen Schaden am Arbeitsplatz wieder gut machen? Brauche ich wirklich immer einen Arbeitsvertrag oder ist ein Dienstzettel schon ausreichend?
Sozialversicherungsrecht
Was ist im Sozialversicherungsrecht geregelt? Welche Informationen finde ich auf einem Sozialversicherungsdatenauszug? Worum handelt es sich bei einer ‘beitragsrechtlichen Rückabwicklung’? Wann bin ich selbstständig und was steht eigentlich im Sozialversicherungs-Zuordnungsgesetz (SV-ZG)? Was ist der Sinn einer Prüfung aller lohnabhängigen Abgaben (GPLA-Prüfung)?
Wann: Mittwoch, 26.6.2019, 18:00 Uhr
Wo: Abendgymnasium Wien
Warum: “Wer nichts weiß, muss alles glauben” (Marie von Ebner-Eschenbach)
Treffpunkt: D32
Kosten: keine
An- und Abmeldung: persönlich bei daniel.green@abendgymnasium.at
Workshopleitung: Daniel Green (Abendgymnasium Wien)
Exkursion zur Ausstellung „DEMOKRATIE – MENSCHENRECHTE – RECHTSSTAAT“ des Vereins Justizgeschichte und Rechtsstaat
Auf Einladung des Herrn Präsidenten Mag. Forsthuber organisiere ich in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik für die Studierenden des Abendgymnasiums eine Exkursion zur Ausstellung „DEMOKRATIE – MENSCHENRECHTE – RECHTSSTAAT“.
Wann: Montag, 17.6. 15.15 Uhr
Wo: Schmerlingplatz 10-11, 1010 Wien
Wir danken dem Herrn Präsidenten und dem Verein Justizgeschichte und Rechtsstaat für die freundliche Einladung.
Das Handout zur Ausstellung finden Sie hier.
Das Begleitheft zur Ausstellung lässt sich hier abrufen.
Weitere Informationen zum Verein Justizgeschichte und Rechtsstaat finden Sie hier.
Exkursion zum Weiheraum (ehemaliger Hinrichtungsraum) des Landesgerichts für Strafsachen
“Durch die Presse erfahren, dass die Stelle des Scharfrichters im Freistaat Preußen frei ist. Möchte mich um den Posten bewerben, aus zwei Gründen: 1. Aus Hass gegen das Untermenschentum. 2. Aus wirtschaftlichen Nöten! Dass ich badischer Staatsangehöriger bin sollte nichts ausmachen. Denn wir sind auch Deutsche!
Hochachtungsvoll: Adolf E.
Lahr” (Auszug aus Hillenbrand 2013).
Auf Einladung des Herrn Präsidenten Mag. Forsthuber, organisiere ich für die Studierenden des Abendgymnasiums eine Exkursion zum Weiheraum des Landesgerichts für Strafsachen.
Wann: 4. Juni 2019, 14:40
Wo: Wickenburggasse 22,1 A-1080 Wien
8. Mai 1945: Tag der Befreiung
Das Fest der Freude gibt uns jedes Jahr Anlass zum Gedenken an die Verbrechen und ihre Opfer, ist gleichzeitig aber auch Ausdruck der Freude über die Befreiung vom NS-Terror. Lernen wir aus der Geschichte, damit sich das Grauen nicht wiederholt. Das friedliche Europa und die Menschenrechte sind eine historische Errungenschaft, die wir alle gemeinsam gegen Faschismus und Rechtsextremismus verteidigen — Willi MERNYI, Vorsitzender des Mauthausen Komitees Österreich
Im Geschichteunterricht kam in diesem Jahr die Frage nach dem 8. Mai 1945 auf. Ein Tag der Freude auch heute?
Eine Analyse von Daniel Leisser
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge begehen wir 74 Jahre nach der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht und dem Ende des sinnlosen Mordens in ganz Europa einen der wichtigsten Gedenktage unserer Zeit.
Freude empfinden wir für alle, die als direkte Folge des Falls des Nationalsozialismus der mörderischen Vernichtungindustrie des NS-Terrors entkommen konnten.
Trauer für alle, die es nicht geschafft haben; die in den Konzentrationslagern vergast, erschossen, zu Tode geprügelt oder – für lebensunwert oder unbrauchbar erklärt – in den Tötungsanstalten von Mördern in Arztkitteln systematisch umgebracht wurden.
Die Einzigartigkeit des nationalsozialistischen Verbrechens an der Menschheit zeigt sich besonders deutlich in der bürokratischen Gleichgültigkeit und Effizienz der Täter und Täterinnen bei der Umsetzung ihrer Vorstellung vom “reinen Volkskörper”. Nach den Vorgaben des von Konrad Meyer-Hetling und Anderen ausgearbeiteten Generalplan Ost (GPO) sollte beispielsweise nahezu die gesamte Bevölkerung Polens als “rassisch mindertwertig” erklärt; bis zu 50 Millionen Menschen zum Zwecke der Zwangsarbeit und Sklavendienstes deportiert werden. Die Stadt Leningrad sollte, nach erfolgreicher Vertreibung 3.2 Millionen dort wohnhafter Menschen, mit 200 000 Deutschen besiedelt werden.
Keine Diktatur hat das Anlitz der Weltgeschichte so unverhohlen mit ihrer Bereitschaft und ideologisch-fundierter Zielgerichtetheit zum Massenmord entstellt, wie Hitlerdeutschland. Mehr als 50 Millionen Menschen hat “die geniale Strategie des Weltkriegsgefreiten sinn- und verantwortungslos in Tod und Verderben gehetzt.”
Gerade deshalb ist es wichtig, sich der historischen Ereignisse aktiv zu erinnern und nicht das Geschehene als “vergangen” zu verdrängen. Das lange Schweigen der Mitlebenden über die Gräuel des NS-Terrors kommt einer Verhöhnung der Opfer gleich.
Wir gedenken daher ganz bewusst auch jenen Angehörigen der ehemaligen Arbeitermittelschule, die den Tag der Befreiung nicht selbst miterleben konnten.
Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen
… Ich bitte um Veranlassung, dass solche unmenschlichen Handlungen unterbleiben bzw. Dort gemacht werden, wo man sie nicht sieht.
Am 27. April 2019 organisierte das Abendgymnasium Wien unter Leitung von Prof. Christoph Buchner, Prof. Martin Söll und Prof. Daniel Leisser eine schul- und fächerübergreifende Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen. Die Exkursion wurde von der Arbeitsgemeinschaft Zweiter Bildungsweg und der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik unterstützt. Im folgenden Beitrag wollen wir verschiedene Eindrücke der ExkursionsteilnehmerInnen wiedergeben.Ich habe mich dafür entschieden, nach Mauthausen mitzufahren, weil ich noch nie dort war und es mich sehr interessiert hat. Weiters halte ich solche Exkursionen für sehr wichtig, da man mit Theorie allein nicht so viel erreicht. Studierende können sich im Geschichtsunterricht nicht so gut in die Situation der Menschen damals hineinversetzen. Es scheint so weit entfernt zu sein. Eine solche Exkursion kann Studierenden das Thema geographisch und emotional näher bringen. Sie sehen Geschichte mit eigenen Augen, die gegen Ende mit Tränen gefüllt sind. Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass die Aktualität eines Ereignisses nur bedingt damit zu tun hat wie lange es zurückliegt. Es ist sehr wichtig zu begreifen, wie schnell wir wieder in so eine Situation kommen können. Es ist vor allem sehr wichtig, dies als wahlberechtigter Mensch zu verstehen. — Sehr gut gefallen hat mir, dass die Führung auf Deutsch und Englisch angeboten wurde. Mir hat außerdem gefallen, dass der Tourguide auf Euphemismen weitgehend verzichtet hat, da Studierende so wirklich verstehen können, wie heftig es damals war, wie brutal, wie unmenschlich Menschen behandelt und getötet worden sind und wie willkürlich diese Taten waren. — Die Exkursion nach Mauthausen hat mich nicht nur nachdenklich gemacht, sondern auch sehr viele verschiedene Gefühle und Emotionen in mir ausgelöst. Wut, Enttäuschung, Trauer, Mitleid, aber auch Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass wir doch daraus gelernt haben und das nächstes mal verhindert werden kann, bevor es überhaupt zu einem nächsten mal kommt. — Ich würde jederzeit wieder auf ähnliche Exkursionen mitfahren und andere dazu bewegen, ebenfalls mitzukommen. Wie bereits erwähnt, halte ich es für eine gute Idee, (im Rahmen des Geschichteunterrichts) auf Exkursionen zu fahren, um sich das, was man in Geschichte lernt, auch wirklich vorstellen und die Relevanz und die Aktualität der Historie begreifen zu können. — Lea Möseler, Schulsprecherin bis 2019
Abbildung: Anzeige der Landwirtin E. Gusenbauer (Quelle: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
Abbildung: Totenbuch des NS-Standortarztes (Quelle: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
Fotos: Exkursionsgruppe u. Rosen, Todesstiege – Martin Söll; Konzentrationslager Mauthausen – Daniel Green
Ein Recht – 24 Sprachen Mehrsprachige Rechtssetzung in der EU
Mehrsprachigkeit und Rechtssetzung war auch gestern für die Studierenden des Faches “Sprache und Recht” ein Thema. Ebenso war es uns eine Ehre, unsere engagierten KollegInnen der Universität Wien vom Zentrum für LehrerInnenbildung in unserem Unterricht begrüßen zu dürfen.
Deutsch
Recht und Mehrsprachigkeit sind in Europa untrennbar miteinander verbunden. Die allererste EWG-Verordnung des Jahres 1958 betrifft die Sprachenfrage und regelt bis heute die Amts- und Arbeitssprachen der Europäischen Union. Artikel 22 der Charta der Grundrechte der EU schreibt die Achtung der sprachlichen Vielfalt vor. Die EU bekennt sich zur Mehrsprachigkeit und zum Erhalt sprachlicher Diversität: die Amtssprachen sind gleichwertig, Mehrsprachigkeit wird gefördert und Regional- und Minderheitensprachen werden geschützt.
Diese Mehrsprachigkeit stellt JuristInnen, RechtslinguistInnen und TranslatorInnen allerdings mitunter vor komplexe Aufgaben, weshalb auch die Idee einer europäischen Lingua Franca immer wieder aufgeworfen wird. Was macht nun aber mehrsprachige Rechtssetzung so schwierig? Wo liegen die Herausforderungen konkret und wie geht man sie an? Wäre eine Lingua Franca die bessere Lösung? In dieser Podiumsdiskussion lädt die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) und das Haus der Europäischen Union zum Austausch mit VertreterInnen der Rechtswissenschaften, der Linguistik und der Translationswissenschaften ein und betrachten mehrsprachige Rechtssetzung aus der Sicht der drei Disziplinen. Alle Studierenden, AbsolventInnen und LehrerInnen des Abendgymnasiums sind herzlich ins Haus der EU eingeladen.
Français
Un droit – 24 langues. La législation pour le multilinguisme au sein de l’Union Européenne
Le droit et le multilinguisme sont étroitement liés en Europe. Le règlement n°1 du CEE de l’année 1958 concerne le régime linguistique et régule aujourd’hui encore les langues officielles et de travail de l’Union Européenne. L’article 22 de la charte européenne des droits fondamentaux stipule le respect de la diversité langagière. L’Union Européenne reconnaît son multilinguisme et affirme le maintien durable de la diversité des langues : les langues officielles sont équivalentes entre elles et le multilinguisme promu. Les langues régionales et minoritaires sont protégées.
Toutefois, ce multilinguisme confronte parfois les professionnels du droit, les juristes linguistiques ainsi que les traducteurs à des tâches complexes, ce qui explique que l’idée d’une Lingua Franca européenne a souvent été mise sur la table. Mais que rend la législation multilingue si difficile ? Quels en sont les défis concrets et comment peut-on y répondre ? Une lingua Franca serait-elle la meilleure solution ? A l’occasion de ce débat public nous vous invitons à venir échanger avec des juristes, des linguistes et des traducteurs. La question de la législation multilingue sera présentée sous l’égide de ces trois disciplines.
La Société Autrichienne de Linguistique Juridique (SALJ) s’intéresse aux défis contemporains lié au jargon juridique en Europe dans le cadre de recherches en compréhensibilité et en participation.
English
One Law – 24 Languages. Multilingual legislation in the EU
Law and multilingualism in Europe are inseparable. The very first EEC regulation of 1958 concerns the language question, and still governs the official and working languages of the European Union. Article 22 of the Charter of Fundamental Rights of the EU requires respect for linguistic diversity. The EU is committed to multilingualism and linguistic diversity; each official language holds the same value, multilingualism is promoted and regional and minority languages are protected.
However, this multilingualism sometimes makes life complicated for lawyers, legal linguists and translators, and as such, the idea of a European Lingua Franca is repeatedly revisited. But what makes multilingual legislation so difficult? Where are the challenges tangible and how can they be addressed? Would a Lingua Franca be the better solution? In this panel discussion, we invite you to exchange with lawyers, linguists, and translators and look at multilingual legislation from the perspective of the three disciplines.
Text: Claudia Kropf & Daniel Green
Übersetzung (Englisch): Katie Bray
Übersetzung (Französisch): Théo Gambon
Podiumsdiskussion: Sprache, Recht und Geschlecht
Im Fach “Sprache und Recht” beschäftigen wir uns u.a. mit der Frage nach der Repräsentation von Geschlecht – ein Thema, das auch im Zentrum dieser Podiumsdiskussion steht. Alle Schulangehörigen sind herzlich eingeladen, mit uns mitzudiskutieren.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Sozialforschung in “Sprache und Recht”
Herzlich willkommen in Recht
In den vergangenen zwei Tagen waren Dr. Georg Traska und Dr. Valerie Heuberger von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) zu Gast in unserem Wahlpflichtfach “Sprache und Recht”. Dieses wird in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) an unserer Schule angeboten. Eines der heute besprochenen Themen war die Frage nach möglichen Normenkonflikten zwischen Staat und Religion, also zwischen staatlichen und religiösen Sollensanordnungen.
Ich bedanke mich bei allen Studierenden, die so fleißig mitdiskutiert haben und kann nur zustimmen: “Die Muslime gibt es nicht!”.
Junge Muslim/innen in Österreich
Eine sozialanthropologisch-kulturwissenschaftliche Forschung an Wiener Schulen
Gemeinsam mit SchülerInnen der 6. und 7. Klassen erforscht das Projekt an drei Wiener Schulen (Islamisches RG Wien 15, BRGORG 15 Henriettenplatz und GRG 10 Ettenreichgasse), wie unterschiedlich und vielfältig junge MuslimInnen in Österreich leben, in welcher Weise sie den Islam im Alltag und als Teil ihres gesellschaftlichen und kulturellen Lebens praktizieren oder nicht praktizieren. Zugleich wird das interkulturelle Zusammenleben von muslimischen und nicht-muslimischen SchülerInnen in und außerhalb der Schulen untersucht.
Der (inter-)religiöse Diskurs wird erforscht als Austragungsort kultureller Differenzen, welche die SchülerInnen innerhalb der österreichischen Gesellschaft sowie zwischen ihren hiesigen Lebenswelten und den Herkunftsregionen ihrer Familien wahrnehmen. Unter forschender und gestaltender Mitwirkung der muslimischen und nicht-muslimischen SchülerInnen werden deren Fähigkeiten kultureller Übersetzung dargestellt und im Projektverlauf produktiv vertieft.
Das Projekt wird durch Videoaufzeichnungen dokumentiert, die über die wissenschaftliche Auswertung hinaus die Veröffentlichung in einem pädagogisch wirksamen Rahmen auf einer Webseite und für ein weiteres Publikum in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Museum für Volkskunde ermöglichen.
Information:
Projektleiter:
Georg Traska
Projektpartner:
Institut für Sozialanthropologie (ISA) der ÖAW
Österreichisches Volkskundemuseum
Finanzierung:
Drittmittelprojekt (Sparkling Science)
Projektdauer:
1.11.2017 – 31.10. 2019
Quelle: https://www.oeaw.ac.at/ikt/forschung/translation/junge-musliminnen-in-oesterreich/
Jus-Studierende erklären EU-Recht: Erasmus mit Richard Bonomo
Jus-Studierende erklären EU-Recht: Erasmus mit Richard Bonomo
Am Abendgymnasium Wien wird im Wahlfach Rechtslinguistik gelehrt. Über das Recht reden – das haben auch Studierende der Universität Wien gemacht. Wie, das sehen Sie hier in diesem Beitrag.
Rechtstexte verständlich: Im Rahmen der Semesterfrage “Was eint Europa?” erklären Jus-Studierende der Universität Wien europäische Rechtstexte. Im dritten Teil sieht sich Richard Bonomo an, was hinter dem Begriff “Erasmus” steckt und warum die EU-Staaten gesetzlich dazu verpflichtet sind, Erasmus zu ermöglichen.
- Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien
- Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik
- uni:view Magazin
- Semesterfrage WS 18/19 “Was eint Europa?”
Jus-Studierende erklären Menschrenrechte
Jus-Studierende erklären EU-Recht: Menschenrechte mit Doha Nasr
Am Abendgymnasium Wien wird im Wahlfach Rechtslinguistik gelehrt. Über das Recht reden – das haben auch Studierende der Universität Wien gemacht. Wie, das sehen Sie hier in diesem Beitrag.
Rechtstexte verständlich: Im Rahmen der Semesterfrage “Was eint Europa?” erklären Jus-Studierende der Universität Wien europäische Rechtstexte. Im zweiten Teil nimmt Doha Nasr die Grund- und Menschenrechte unter die Lupe.
- Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien
- Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik
- uni:view Magazin
- Semesterfrage WS 18/19 “Was eint Europa?”
„Im Namen der Republik“: Exkursion in das Landesgericht für Strafsachen 3.0 am 10.4.2019 um 8:00 Uhr
Liebe Studierende,
Im Rahmen unseres Wahlpflichtfaches organisieren Herr Professor Mang und ich in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ZVR-Zahl: 1050981907) eine Exkursion ins Landesgericht für Strafsachen.
Wann: 10.04.2019, 08:00 Uhr (voraussichtliches Ende 12:00 Uhr).
Wo: Wickenburggasse 22, 1080 Wien.
Treffpunkt: Wir treffen einander vor dem Eingang in der Wickenburggasse 22.
Anmeldung: Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist bis 3. April 2019 möglich.
Ich ersuche Sie ausdrücklich, den Sicherheitsbestimmungen und allen anderen an Sie ergehenden Aufforderungen Folge zu leisten. Ich behalte mir vor, Studierende bei Zuwiderhandeln an der weiteren Teilnahme der Exkursion auszuschließen.
Auf Ersuchen des Landesgerichts ergeht an Sie die dringende Bitte keine spitzen Gegenstände, Waffen jeglicher Art, Parfumflaschen, Kameraausrüstung, Diktiergeräte, Regenschirme etc. mitzubringen. Diese Gegenstände müssen aus Sicherheitsgründen abgenommen werden, was die Kontrolle beim Eingang naturgemäß erheblich verzögert. Während der Verhandlung sind Mobiltelefone abzuschalten. Das Aufzeichnen von Verhandlungen mit Diktiergeräten ist untersagt, ebenso das Filmen oder Fotografieren. Die durchschnittlichen Verhandlungssäle fassen 10 bis 15 Personen, größere Gruppen sind sohin auf verschiedene Gerichtssäle aufzuteilen. Sollte das Verlassen des Saales während der Verhandlung unbedingt notwendig sein, ergeht das höfliche Ersuchen dies möglichst leise zu tun.
Ich freue mich wieder auf einen spannenden Halbtag am Landesgericht für Strafsachen und hoffe, Sie für einen kritischen Einblick in die österreichische Strafrechtspflege begeistern zu können.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Gedenkfeier des Abendgymnasiums Wien anlässlich der Pogromnacht vom 9.11.1938
Nachdenklicher Spaziergang in Floridsdorf
Die Fachgruppen Geschichte und Religion luden ein zu einem „nachdenklichen Spaziergang durch Floridsdorf“. Ausgangspunkt für diesen Spaziergang war die Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 – also vor 80 Jahren – für eine Nacht brannten die Synagogen.
Das Grundstück, auf dem Räumlichkeiten des Abendgymnasiums Wien stehen, war ursprünglich eine Landmaschinenfabrik „Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth AG.“ Im beginnenden Sommer 1944 wurde dieses Gelände in ein Aussenlager des KZ Mauthausen umgewandelt und Zwangsarbeiter mussten hier arbeiten. In den letzten Wochen des Naziregimes wurde dieses Lager aufgelöst und die Häftlinge wurden in „Todesmärschen“ Richtung Mauthausen geschickt. Ca. 120 Häftlinge aus den beiden KZs in Floridsdorf überlebten diesen Marsch nicht.
Im Bewusstsein dieser Geschichte fanden sich am Donnerstag, 8.November 2018, zahlreiche Studierende, LehrerInnen und AbsolventInnen unserer Schule zu einem „nachdenklichen Spaziergang durch Floridsdorf“ zusammen.
Der Spaziergang begann mit einer Einführung in die Geschichte des Grundstückes, auf dem die Schule steht, es ging weiter zu Plätzen des Gedenkens in der Brünnerstrasse, Kranzniederlegung beim Mahnmal des Erinnerns in der Pragerstrasse beim Bezirksmuseum und weiter in die Hopfengasse, FAC- Platz. Am Außenzaun ist noch der Eingang in das ehemalige zweite KZ in Floridsdorf zu sehen. Der Kranz trägt den Schriftzug „Niemals vergessen“ und „Abendgymnasium Wien“.
„Nicht vergessen“ möge keine Allerweltsphrase werden, sondern die Erinnerung an das sinnlose Leiden der Opfer wachhalten und die Notwendigkeit unterstreichen, dass heutige Meinungs-, Gewissens- und Religionsfreiheit nicht selbstverständlich sind, sondern immer wieder neu bedacht werden müssen. Das Prinzip des Dialoges auf Augenhöhe bleibt dafür Grundvoraussetzung.
Die Informationen wurden bereichert um Texte von Dietrich Bonhoeffer, Dorothe Sölle, Paul Celan („Die Todesfuge“) und Eva Erben (“Mich hat man vergessen”). Zur Sprache kamen auch aktuelle Wünsche der Schulgemeinschaft in Richtung einer pluralen demokratischen Gesellschaft, die es mit Aufmerksamkeit zu erhalten gilt.
Sprache und Recht III
Liebe Kolleg_innen, Studierende und Absolvent_innen,
ich darf Sie alle recht herzlich zum dritten Teil der Podiumsdiskussionsreihe „Sprache und Recht“ einladen, die in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ZVR: 1050981907) und den Büchereien Wien organisiert wird.
Wann: 8. Oktober 2018, 19.00 Uhr
Wo: Hauptbücherei, Urban Loritz-Platz 2a, 1070 Wien
Sprache und Recht 3
Sprache und Recht in der Schule
Die Schule soll Schülerinnen und Schüler mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können ausstatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb erziehen. Die Vermittlung von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kompetenzen im Verständnis und der Anwendung von Rechtssprache stellt jedoch einen nach wie vor vernachlässigten Aspekt der österreichischen Schule dar. Die Verrechtlichung der modernen Gesellschaft geht notwendigerweise mit dem Recht auf Rechtskundigkeit einher, aber wann und wie soll rechtliches Grundwissen an den Schulen vermittelt werden? Wann und wie sollen Schülerinnen und Schüler mit Recht und Rechtssprache konfrontiert werden? Wie viel Recht verträgt die österreichische Schule und soll es ein Lehramtsstudium der Rechtswissenschaften geben?
Die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) beschäftigt sich im Rahmen der Partizipationsforschung mit den zeitgenössischen Herausforderungen der Rechtssprache in Lehre und Schulentwicklung. In Kooperation mit der Universität Wien wurden bereits zahlreiche Methoden zur Vermittlung von Recht und Rechtssprache erarbeitet und vorgestellt. In dieser Podiumsdiskussion wollen wir neue Perspektiven für die Vermittlung von Sprache und Recht in der Schule diskutieren, denn um das Recht zu verstehen, muss man erst seine Sprache sprechen.
In Kooperation mit der ÖGRL (Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik).
Wir freuen uns über alle, die mitdiskutieren.
Ein Wort zum Geleit durchs Studium der Rechtswissenschaften
Recht als Fach am Abendgymnasium Wien
Seit dem Schuljahr 2017/18 gibt es am Bundesgymnasium, Bundesrealgymnasium und Wirtschaftskundlichen Realgymnasium für Berufstätige (kurz: “Abendgymnasium Wien”) ein System aus zwei von der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) begleiteten Fächern, welche dem großen Interesse der Studierenden an rechtsdogmatischen, rechtslinguistischen und rechtsphilosophischen Themen Rechnung tragen bzw. eine Vertiefung bereits erworbenen Wissens ermöglichen sollen.
Es handelt sich hierbei einerseits um das Fach Recht und Gerechtigkeit, das bisher von Daniel Leisser und Anna Heidlmair unterrichtet wurde, und andererseits um das im kommenden Semester angebotenen Fach Sprache und Recht. Das letztere der beiden Fächer wurde von Harald Mang und Daniel Leisser in Kooperation mit einem Praxisforschungsseminar der Universität Wien als Schulentwicklungsprojekt konzeptioniert. Gemäß § 2 Schulorganisationsgesetz hat die österreichische Schule “die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen”. Dabei stellt sich die Frage, welchen Beitrag rechtswissenschaftlich orientierte Fächer bei diesem Bildungsziel leisten können bzw. leisten sollen. Wie sollen Ethik und Moral im rechtswissenschaftlichen Studium Beachtung finden und welchen Wert sollen zukünftige Studierende der Rechtswissenschaften diesen abstrakten Kategorien beimessen?
Recht ist ein Schild und kein Schwert
Nachdem bereits einige Studierende berichtet haben, dass sie sich für ein Studium der Rechtswissenschaften interessieren bzw. bereits dafür inskribiert sind, scheint es angemessen, hier einen Gedankenanstoß für den Weg durchs rechtswissenschaftliche Studium darzulegen. Zwar ist dieser vom common law geprägt, aber er könnte eventuell für jeden Studienanfänger von Nutzen sein.
Capozzi schreibt in seiner Einführung zu Law School in Plain English (2014):
If you are to succeed as a law student, and eventually as a lawyer, you must change the way you think. For the most part, this change comes automatically as a natural reaction to studying the law. This change does not happen overnight. The process is not a sprint; it is not quite a marathon. There is no start and finish line. The goal is to learn how to critically think – to think like a lawyer. Gradually, you will no longer see black and white. No clear right, no clear wrong. Opinions once solidified deep within your persona will change. Grey becomes your new colour and you wear it proudly. You will no longer watch a political debate, at least not in the same way you once did, because all you will see and hear is, well, nothing. No argument made to you will be free from your counter-argument. Suddenly you react more quickly. You can now think of a point to make in the future while making a current point. There is always a hole, always a fallacy, always a chink in the armor of another’s argument. You must be careful with this new mind of yours. Its power can have serious repercussions. You must pledge not to use this weaponry on loved ones or helpless souls. For if you do, conflict is sure to erupt. At its most grandiose misuse, terrible social injustices can and will occur.
Lehrer_innen und Jurist_innen kommen nicht um die Gerechtigkeit umhin, welche Gestalt aber die Gerechtigkeit annehmen soll, ist und bleibt oftmals eine Gewissensfrage.
Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) zu Sprache, Recht und Geschlecht
Das Abendgymnasium Wien verwendet zur Zeit noch die binäre Geschlechtskodierung (männlich/weiblich). Hier stellt sich die Frage, wie alternative Geschlechtsidentitäten im Sinne der jüngsten Entscheidung in der Studienkoordination adequat repräsentiert werden sollen, wenn Studierende die Kategorien männlich oder weiblich ablehnen. Ein Aspekt wird am Beispiel der VfGH-Entscheidung sehr deutlich: Die Sprache des Rechts soll die Lebensrealität der Rechtsunterworfenen abbilden, nicht aber eine Geschlechtsidentität überstülpen, da dies unvereinbar mit der im Verfassungsrang stehenden Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) ist.
Die Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik (ÖGRL) “begrüßt die Entscheidung des VfGH vom 15. Juni 2018 und “unterstützt den rechtsrealistischen Ansatz des VfGH im Hinblick auf das in Art. 8 Abs. 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) normierte Recht auf individuelle Geschlechtsidentität.”
Sie “betont die Notwendigkeit einheitlicher Bestimmungen bei der Prüfung der Angemessenheit von personenstandbehördlichen Eintragungen (siehe Vorschlag der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt: divers, inter, oder offen). Außerdem weist sie auf die durch “das Erkenntnis notwendig gewordene sprachliche Realisierung eines dritten Geschlechtes in rechtlichen Kontexten hin.”
“Intersexuelle Menschen, deren biologisches Geschlecht also nicht eindeutig „männlich“ oder „weiblich“ ist, haben ein Recht auf eine ihrer Geschlechtlichkeit entsprechende Eintragung im Personenstandsregister oder in Urkunden. Das hat der Verfassungsgerichtshof im Wege einer verfassungskonformen Interpretation des Personenstandsgesetzes festgestellt. Die Aufhebung einer Bestimmung dieses Gesetzes, die der Verfassungsgerichtshof einer amtswegigen Prüfung unterzogen hat, war nicht notwendig.
Die Entscheidung vom 15. Juni 2018 gründet auf Artikel 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK), der die Achtung des Privat- und Familienlebens gewährleistet. Darunter fallen auch der Schutz der menschlichen Persönlichkeit in ihrer Identität, Individualität und Integrität und somit die geschlechtliche Identität. Dieses Recht auf individuelle Geschlechtsidentität umfasst auch, dass Menschen nur jene Geschlechtszuschreibungen durch staatliche Regelung akzeptieren müssen, die ihrer Geschlechtsidentität entsprechen.
Wörtlich heißt es in dem Erkenntnis: „Art. 8 EMRK räumt daher Personen mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung gegenüber männlich oder weiblich das verfassungsgesetzlich gewährleistete Recht ein, dass auf das Geschlecht abstellende Regelungen ihre Variante der Geschlechtsentwicklung als eigenständige geschlechtliche Identität anerkennen, und schützt insbesondere Menschen mit alternativer Geschlechtsidentität vor einer fremdbestimmten Geschlechtszuweisung.“
Diesem Anspruch wird das Personenstandsgesetz 2013 gerecht. Zwar verpflichtet es zur Eintragung des Geschlechts sowohl bei Eintragungen in das Zentrale Personenstandsregister als auch auf Personenstandsurkunden. Das Gesetz konkretisiert das Personenstandsdatum „Geschlecht“ aber nicht näher, gibt also keine Beschränkung ausschließlich auf männlich oder weiblich vor. Wörtlich hält der Verfassungsgerichtshof dazu fest: „Der von § 2 Abs. 2 Z 3 PStG 2013 verwendete Begriff des Geschlechts ist so allgemein, dass er sich ohne Schwierigkeiten dahingehend verstehen lässt, dass er auch alternative Geschlechtsidentitäten miteinschließt.“
Eine alleinige Bezeichnung für diese alternativen Geschlechtsidentitäten lässt sich dem Personenstandsgesetz und der übrigen Rechtsordnung nicht entnehmen. „Die Ermittlung einer hinreichend konkreten, abgrenzungsfähigen Begrifflichkeit ist aber unter Rückgriff auf den Sprachgebrauch möglich“, heißt es dazu in dem Erkenntnis.
Und weiter: „Dabei ist von Bedeutung, dass sich zwar (noch) keine alleinige Bezeichnung als Ausdruck einer entsprechenden Geschlechtsvariation entwickelt, sich aber eine (überschaubare) Zahl von Begrifflichkeiten herausgebildet hat, die üblicherweise zur Bezeichnung des Geschlechts bzw. zum Ausdruck der Geschlechtsidentität von Menschen mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung gegenüber männlich oder weiblich verwendet werden.“ Der Verfassungsgerichtshof verweist diesbezüglich insbesondere auf die Bezeichnungen „divers“, „inter“ oder „offen“, die auch von der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt vorgeschlagen werden.
Die Vorgaben des Art. 8 EMRK stehen einer konkreten Festlegung und begrifflichen Eingrenzung einer derartigen Geschlechtsbezeichnung durch Gesetz- oder Verordnungsgeber nicht im Weg. Auch können die Personenstandsbehörden prüfen, ob die von einer solchen Person beantragte Eintragung adäquat ist. Denn Art. 8 EMRK verlangt keine beliebige Wahl der Bezeichnung des eigenen Geschlechts.
Anlass für die amtswegige Prüfung war die Beschwerde einer Person aus Oberösterreich, die versucht hatte, ihren Geschlechtseintrag im Zentralen Personenstandsregister (ZPR) auf eine von „männlich“ oder „weiblich“ verschiedene Eintragung abändern zu lassen. Sie scheiterte damit sowohl beim zuständigen Bürgermeister als auch beim Landesverwaltungsgericht und wandte sich in der Folge an den Verfassungsgerichtshof. Die Richterinnen und Richter gaben dieser Beschwerde statt.”
Links:
Erkenntnis des VfGH vom 15. Juni 2018
Presseaussendung des VfGH (G 77/2018)
Presseaussendung der ÖGRL zum Erkenntnis des VfGH
Podiumsdiskussion: Sprache und Recht II
Liebe KollegInnen, Studierende und AbsolventInnen,
ich darf Sie alle recht herzlich zum zweiten Teil der Podiumsdiskussionsreihe “Sprache und Recht” einladen, die in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik und den Büchereien Wien organisiert wird.
Im Rahmen dieser Podiumsdiskussion werden wir uns mit verschiedenen Fragen beschäftigen, die das österreichische Strafrecht bzw. das Mandatsverfahren im Strafrecht betreffen.
Fotowettbewerb: Gewinnerin
Bekanntgabe der Gewinnerin
Wir danken für die Einreichungen im Rahmen des Fotowettbewerbs zum Thema: “Unser Abendgymnasium”. Einreichungen waren bis inklusive 15. April 2018 möglich. Wir freuen uns – wie angekündigt – die Gewinnerin des Wettbewerbs nun bekanntgeben zu dürfen. Es handelt sich dabei um Frau Jana Möseler. Wir gratulieren der Gewinnerin recht herzlich und danken allen für die Teilnahme.
“Recht und Gerechtigkeit”: ein Fall aus unserem Wahlpflichtfach
“There are few, if any, stronger bonds known to humankind than the love that a parent has for his or her child; to lose a child, particularly at such a tender age, and in such tragic circumstances, is grief of a magnitude of immense proportions. These parents should know that no parent could have done more for their child. They have, however, now accepted that Charlie’s life cannot be improved and that the only remaining course is for him to be given palliative care and to permit him to die with dignity.”
The Honourable Mr Justice Francis
([2017] EWHC 1909 (Fam))
Alle, die sich für ethische Problemfälle im Medizinrecht interessieren, finden hier das Urteil in the Matter of Charlie Gard gelesen von Lady Hale. Viewer discretion is advised.
„Im Namen der Republik“: Exkursion in das Landesgericht für Strafsachen 2.0 am 18.4.2018 um 8:00 Uhr
Liebe Studierende,
aufgrund des großen Interesses an der letzten Exkursion wird dieses Semester wieder eine solche in das Landesgericht für Strafsachen organisiert. Ich will Ihnen daher die wichtigsten Informationen zu dem Gerichtsbesuch zur Kenntnis bringen. Die Veranstaltung für Studierende des Abendgymnasiums wird wieder in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik (ZVR-Zahl: 1050981907) organisiert.
Wann: 18.04.2018, 08:00 Uhr (voraussichtliches Ende 13:00 Uhr).
Wo: Wickenburggasse 22, 1080 Wien.
Treffpunkt: Wir treffen einander vor dem Eingang in der Wickenburggasse 22.
Anmeldung: Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist noch möglich.
Ich ersuche Sie nochmals ausdrücklich, den Sicherheitsbestimmungen und allen anderen an Sie ergehenden Aufforderungen Folge zu leisten. Ich behalte mir vor, Studierende bei Zuwiderhandeln an der weiteren Teilnahme der Exkursion auszuschließen.
Auf Ersuchen des Landesgerichts ergeht an Sie die dringende Bitte keine spitzen Gegenstände, Waffen jeglicher Art, Parfumflaschen, Kameraausrüstung, Diktiergeräte, Regenschirme etc. mitzubringen. Diese Gegenstände müssen aus Sicherheitsgründen abgenommen werden, was die Kontrolle beim Eingang naturgemäß erheblich verzögert. Während der Verhandlung sind Mobiltelefone abzuschalten. Das Aufzeichnen von Verhandlungen mit Diktiergeräten ist untersagt, ebenso das Filmen oder Fotografieren. Die durchschnittlichen Verhandlungssäle fassen 10 bis 15 Personen, größere Gruppen sind sohin auf verschiedene Gerichtssäle aufzuteilen. Sollte das Verlassen des Saales während der Verhandlung unbedingt notwendig sein, ergeht das höfliche Ersuchen dies möglichst leise zu tun.
Ich freue mich wieder auf einen spannenden Halbtag am Landesgericht für Strafsachen und hoffe, Sie für einen kritischen Einblick in die österreichische Strafrechtspflege begeistern zu können.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Beitragsreihe “80 Jahre danach”: Der 12. März 1938 – Ein schicksalshafter Tag für Österreich
In diesem Semester werden wir uns im Fach Geschichte und Sozialkunde lehrplangemäß mit dem Nationalsozialismus in Österreich befassen. Eine kurze aber schicksalsträchtige Zeit. Die Zeitgeschichte, von Hans Rothfels so treffend als “Epoche der Mitlebenden” bezeichnet, ist für uns als brodelnde Geschichte Identitätsstifterin und Auftrag zugleich, vor der wir uns nicht verstecken können oder verstecken wollen.
Am Samstag, den 12. März des Jahres 1938, marschierten hitlerdeutsche Truppen völkerrechtswidrig in Österreich ein. In der Ausgabe der Wiener Zeitung (Nr. 70) finden wir unter dem Titel “Ergreifende Abschiedsworte des Kanzlers”, die folgende abgedruckte Rede Schuschniggs vom 11. März 1938 (hier auch zum Nachhören: https://www.mediathek.at/atom/015C6FC2-2C9-0036F-00000D00-015B7F64)
“Der heutige Tag hat uns vor eine schwere und entscheidende Situation gestellt. Ich bin beauftragt, dem österreichischen Volk über die Ereignisse des Tages zu berichten. Die deutsche Reichsregierung hat dem Herrn Bundespräsidenten ein befristetes Ultimatum gestellt, nach welchem der Herr Bundespräsident einen ihm vorgeschlagenen Kandidaten zum Bundeskanzler zu ernennen und die Regierung nach den Vorschlägen der deutschen Reichsregierung zu bestellen hätte, widrigenfalls der Einmarsch deutscher Truppen für diese Stunde in Aussicht genommen wurde.
Ich stelle fest vor der Welt, dass die Nachrichten, die in Österreich verbreitet wurden, daß Arbeiterunruhen gewesen seien, dass Ströme von Blut geflossen seien, dass die Regierung nicht Herrin der Lage wäre und aus eigenem nicht hätte Ordnung machen können, von A bis Z erfunden sind.
Der Herr Bundespräsident beauftragt mich, dem österreichischen Volk mitzuteilen, dass wir der Gewalt weichen. Wir haben, weil wir um keinen Preis, auch in ernster Stunde nicht, deutsches Blut zu vergießen gesonnen sind, unserer Wehrmacht den Auftrag gegeben, für den Fall, dass der Einmarsch durchgeführt wird, ohne wesentlichen Widerstand, ohne Widerstand, sich zurückzuziehen und die Entscheidung der nächsten Stunde abzuwarten.Der Herr Bundespräsident hat den General der Infanterie Schilhawsky, den Generaltruppeninspektor, mit der Führung der Wehrmacht betraut. Durch ihn werden weitere Weisungen an die Wehrmacht ergehen. So verabschiede ich mich in dieser Stunde von dem österreichischen Volke mit einem deutschen Wort und einem Herzenswunsch: Gott schütze Österreich!”
Im Bundesgesetzblatt (BGBl. Nr. 75/1938) finden wir das Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, welches den Anschein einer ordnungsgemäßen Rechtsüberleitung geben soll.
Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich.
Vom 13. März 1938.Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:
Artikel I
Das von der Österreichischen Bundesregierung beschlossene Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 13. März 1938 wird hiermit Deutsches Reichsgesetz; es hat folgenden Wortlaut:Auf Grund des Artikels III Abs. 2 des Bundesverfassungsgesetzes über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung,
B. G. Blatt I Nr. 255 1934, hat die Bundesregierung beschlossen:
A r t i k e l I: Österreich ist ein Land des Deutschen Reiches.
A r t i k e l II: Sonntag, den 10. April 1938, findet eine freie und geheime Volksabstimmung der über zwanzig Jahre alten deutschen Männer und Frauen Österreichs über die Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich statt.
A r t i k e l III: Bei der Volksabstimmung entscheidet die Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
A r t i k e l IV: Die zur Durchführung und Ergänzung des Artikels II dieses Bundesverfassungsgesetzes erforderlichen Vorschriften werden durch Verordnung getroffen.
A r t i k e l V: Dieses Bundesverfassungsgesetz tritt am Tage seiner Kundmachung in Kraft. Mit der Vollziehung dieses Bundesverfassungsgesetzes ist die Bundesregierung betraut.Wien, den 13. März 1938.Artikel II
Das derzeit in Österreich geltende Recht bleibt bis auf weiteres in Kraft. Die Einführung des Reichsrechts in Österreich erfolgt durch den Führer und Reichskanzler oder den von ihm hierzu ermächtigten Reichsminister.Artikel III
Der Reichsminister des Innern wird ermächtigt, im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsministern die zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften zu erlassen.Artikel IV
Das Gesetz tritt am Tage seiner Verkündung in Kraft. Linz, den 13. März 1938.
[…]
Die oben Verwendung findende Formulierung “freie und geheime Volksabstimmung” ist eine nachträgliche Scheinlegitimation demokratischer Willensbildung. Ein Aufruf zur Teilnahme an dieser vermeintlich freien und geheimen Volksabstimmung lautet wie folgt:
Keine Stimme darf durch Unachtsamkeit ungültig werden. Wähle daher erst, nachdem du dich sorgfältig unterrichtet hast. Dein Kreuz gehört in den großen Kreis, der mit Ja überschrieben ist.”
Quelle: Projekt “Oberösterreich in der Zeit des Nationalsozialismus” (www.ooezeitgeschichte.at/Presse.html)
Mit der verfassungs- und völkerrechtswidrigen Annexion Österreichs beginnt ein Prozess der sukzessiven Entrechtung österreichischer Jüdinnen und Juden. Im Deutschen Reich selbst sind die Bestimmung zur Expropriierung jüdischer Bürger noch nicht ausgearbeitet, in Österreich dagegen setzt ein unmittelbarer und teils gewaltsamer Eingriff in das Eigentumsrecht jüdischer Österreicher ein (sogenannte “wilde Arisierungen”). Mit dem Gesetz über die Bestellung von kommissarischen Verwaltern und kommissarischen Überwachungspersonen vom 13. April 1938 will man diesen unzulässigen Eingriffen in wohlerworbene Rechte den Anschein der Legitimität geben. Mit der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden vom 26. April 1938 werden jüdische Österreicher dazu gezwungen, jedwedes Vermögen anzumelden, das die Grenze von 5000 RM übersteigt. Am 27. April 1938 wird die nunmehr terminologische Trennung in Juden und Nicht-Juden in den Normbestand aufgenommen. Am 28. Mai 1938 treten die sogenannten Nürnberger Gesetze (Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre [RGBl. I S. 1146] und das Reichsbürgergesetz [RGBl. I S. 1146] in Kraft. Bis zur offenen Gewalt gegen jüdische Österreicher ist es nicht mehr weit.
Bericht einer Zeitzeugin (Presse, Ausschnitt aus einem Artikel von Hellin Sapinski vom 8. November 2013):
Das Leben der damals zehnjährigen Vilma Neuwirth änderte sich im Jahr 1938 mit einem Schlag. “Wir wohnten in der Glockengasse in Wien-Leopoldstadt, hatten ein Friseurgeschäft. Mein Vater war Jude, meine Mutter Christin”, erinnert sich die heute 85-Jährige an ihr “normales Leben”. Dann kam der “Anschluss” Österreichs an Nazi-Deutschland, bald darauf folgten die Novemberpogrome – “und ich lernte die wahren Wiener, die wahren Österreicher kennen”.
“Unsere Nachbarn haben begonnen uns zu beschimpfen. ‘Du jüdische Drecksau, du Rassenschänder’, riefen sie uns nach”, erzählt Neuwirth Donnerstagabend bei der Gedenkveranstaltung an die von den Nazis so genannte “Reichskristallnacht” vom 9. auf den 10. November 1938 im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW). “Von Burschen der Hitlerjugend wurde ich getreten und bespuckt, Uniformierte schlugen uns mit Hundepeitschen, unser Geschäft wurde verbarrikadiert, die Fenster eingeschossen.”
Es folgt eine unmenschliche Verfolgung und Vernichtung von Jüdinnen und Juden, die alle Gesellschaftsschichten und Alterklassen erfasst. Die 11-jährige Eva wird im Jahre 1941 in das berüchtigte Lager Auschwitz deportiert und berichtet über ihre Erfahrungen:
“Vor unserem Abtransport teilte man uns Kleider und Schuhe aus. Ich hatte dabei kein Glück, denn ich ergatterte nur zwei linke Schuhe. Naiv wie ich war, wollte ich mich dem Schuhhaufen ein zweites Mal nähern, um einen der Schuhe auszuwechseln. Plötzlich fühlte ich einen furchtbaren Schlag, der mich mitten ins Gesicht traf. Es war der Gewehrkolben eines SS-Mannes, der die Verteilung beaufsichtigte. Durch diesen Schlag verlor ich zwei Schneidezähne” (Eva Erben, Mich hat man vergessen, S. 31).
Zeitgeschichte ist mit einem Auftrag für die Gestaltung der Zukunft verbunden. Als im März 1986, 48 Jahre nach dem “Anschluss”, die sogenannte Waldheim-Affäre die österreichische Öffentlichkeit erreicht, wird in der ORF-Pressestunde der Satz geprägt “Ich habe im Krieg nichts anderes getan als hunderttausende Österreicher auch, nämlich meine Pflicht als Soldat erfüllt.” Das Spannungsverhältnis zwischen Befehl, Pflichterfüllung und der Frage moralischen Handelns wird noch zukünftige Generationen beschäftigen. Die Zeit des Nationalsozialismus lehrt uns, was Menschen anderen Menschen antun können und diese “Banalität des Bösen” (Arendt, 1963) ist auch eine Geschichte Österreichs. Sie darf niemals vergessen werden.
Literaturvorschlag
Erben, Eva. 2005. Mich hat man vergessen: Erinnerungen eines jüdischen Mädchens. Weinheim Basel: Gulliver.
Artikel
Caecilia Smekal (Text), Michael Baldauf und Dominique Hammer (Fotos und Videos), Peter Pfeiffer (Grafik), Georg Filzmoser (Lektorat), alle ORF.at, Kurt Schmutzer (Archiv), ORF – “Als Österreich nicht mehr war”, online verfügbar unter http://orf.at/vstories/1938unddiefolgen (12 März 2018).
Reiner Mayerhofer (Wiener Zeitung) “Wir weichen der Gewalt”: Österreichs Weg zum Anschluß im März 1938, online verfügbar unter http://www.hagalil.com/austria/aktuell/anschluss.htm (13 März 2018).
Interview
Interview von Matthias Röder mit Univ.-Prof. Oliver Rathkolb zum “Anschluss” Österreichs vom 07.03.2018, online verfügbar unter: https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article174289053/Oliver-Rathkolb-ueber-den-Maerz-1938-Die-Oesterreicher-wollten-die-besseren-Deutschen-sein.html (10 März 2018).
Siehe auch die Dokumentation
Hitlers Österreich: der Anschluss (http://presse.phoenix.de/dokumentationen/2012/03/20120305_Hitlers_Oesterreich/20120305_Hitlers_Oesterreich.phtml (11 März 2018).
Fotowettbewerb zum Thema: “Unser Abendgymnasium”
Fotowettbewerb zum Thema: “Unser Abendgymnasium” (Architekturfotografie)
Unsere Schule in Wien XXI. Ein Ort des Lehrens und des Lernens, der Einzigartigkeit und der Diversität. Überraschen Sie mich mit Ihren schönsten Bildern, die unsere Schule Ihrer Meinung nach am Besten repräsentieren.
Technische Empfehlungen:
- Maximale Anzahl an Einreichungen: 2 Bilder
- Bildformat im Verhältnis von 3:2
- Bildauflösung: 300dpi
- Maximale Dateigröße: 30 MB
- Erlaubtes Dateiformat: ausschließlich JPG
Es ist auch möglich, die Bilder als google drive link zu übermitteln.
Das Gewinnerfoto wird von einem britischen Künstler gemalt und ausgestellt. Ich freue mich auf Ihre Einreichungen an daniel.green@abendgymnasium.at
Einsendeschluss: 15. April 2018, 23:59 Uhr MEZ.
Die Verständigung des Gewinners bzw. der Gewinnerin erfolgt am 30. April 2018.
Symbolbild: Lizenz CC0 Public Domain
Disclaimer: Es gibt keinen Anspruch auf eine Veröffentlichung. Jedwede mit diesem Fotowettwewerb möglicherweise in Verbindung stehende Haftung wird ausdrücklich ausgeschlossen.
Podiumsdiskussion: Sprache und Recht I
Liebe KollegInnen, Studierende und AbsolventInnen,
ich darf Sie alle recht herzlich zur Podiumsdiskussionsreihe “Sprache und Recht” einladen, die ich im kommenden Semester in Kooperation mit der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik und den Büchereien Wien organisiere. Im Rahmen dieser Podiumsdiskussion werden wir uns mit verschiedenen Fragen beschäftigen, die auch die österreichische Schule betreffen.
Ich freue mich auf spannende Beiträge und wünsche Ihnen einen guten Start in das Sommersemester 2018!
Projekttag: Sprache und Recht
Projekttagsangebot für Mittwoch, 31. Jänner 2018, ab 18:00 Uhr
Sprache und Recht / Lex et Lingua: Die Herrschaft des Rechts ist eine Herrschaft der Sprache.
In diesem Projekt wollen wir zu den Wurzeln unseres Rechtssystems vordringen und anhand ausgewählter übersetzter Textstellen aus dem Römischen Recht wesentliche Aspekte unserer eigenen Rechtsordnung näher kennenlernen.
Was versteht man unter Besitz, was unter Eigentum? Was ist Haftung und was ein Haftungsausschluss? Ziel dieses Projektes ist es, die Relevanz des Römischen Rechts für unser heute geltendes Zivilrecht im Hinblick auf das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) aufzuzeigen und Denkanstöße für die untrennbare Verbindung zwischen Sprache und Recht zu bieten.
Wissenschaftliche Begleitung: Österreichische Gesellschaft für Rechtslinguistik
Anmeldung: Abgeschlossen.
Ihre Anmeldung ist verbindlich.Wenn Sie nicht kommen können, melden Sie sich bitte bis zur angegebenen Deadline wieder ab. So können Plätze auf der Warteliste freigegeben werden.
Treffpunkt: Mittwoch, 31.01.2018, 18:00 Uhr, Abendgymnasium, Raum D20
Koordinierender Lehrer: Daniel Leisser
daniel.green@abendgymnasium.at
“Im Namen der Republik”: Exkursion in das Landesgericht für Strafsachen am 21.06.2017
Liebe Studierende und AbsolventInnen!
Ich darf mich recht herzlich bei Ihnen für die Teilnahme an der Exkursion in das Landesgericht für Strafsachen am 21.06.2017 bedanken und freue mich wirklich sehr, dass Sie so viel Interesse an der Strafprozessordnung zeigten. Sie haben während und nach den besuchten Verhandlungen mehrere Fragen zur Prozessführung gestellt. Nachdem die meisten dieser Fragen auf die zulässigen Rechtsmittel im österreichischen Strafverfahren abzielten, erlaube ich mir, Ihnen, geehrte Studierende, die öffentlich einsehbaren Informationen zum Instanzenzug in Strafsachen auf diesem Wege zu übermitteln. Für detailierte Auskünfte können Sie sich auch an die Österreichische Rechtsanwaltskammer wenden. An dieser Stelle sei auch der Richterin des Landesgerichtes, Frau Mag. Christina SALZBORN, für die administrative Abwicklung ganz herzlich gedankt.
Im Rahmen des Wahlpflichtfaches Recht und Gerechtigkeit werden wir uns ebenso mit verschiedenen Formen des gerichtlichen Verfahrens auseinandersetzen. Sollte ausreichend Platz vorhanden sein, sind alle Studierenden eingeladen, an den im Rahmen des Wahlpflichtfaches organisierten Exkursionen teilzunehmen. Ich bitte Sie in diesem Falle wiederum um eine Voranmeldung.
Ich darf zuletzt noch Frau Nina PAPP der 3V besonders hervorheben, die im Sommersemester 2017 nicht nur eine ausgezeichnete Projektarbeit zum Thema “Die Instrumentalisierung des Rechts im Nationalsozialismus am Beispiel des Volksgerichtshofes” verfasst hat, die weit über die geforderten Leistungserfordernisse hinausgeht. Frau PAPP hat auch für ihre mündliche Reifeprüfung im Fach Geschichte und Sozialkunde dieses rechtsgeschichtliche Thema als ihr Spezialgebiet gewählt und war aufgrund ihrer hohen Fähigkeiten und Fertigkeiten in Kernstoff als auch Spezialgebiet mit Sehr Gut zu beurteilen. Ich gratuliere allen Studierenden zur bestandenen Matura und darf jene ermutigen, bei denen es nicht geklappt hat – ich bin mir sicher, mit Fleiß und Arbeitseifer werden Sie es das nächste Mal schaffen!
Ich wünsche Ihnen allen einen erholsamen Sommer und freue mich schon auf ein spannendes Wintersemester 2017/18.
Gründung der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik
Liebe Kolleginnen, liebe Studierende, liebe Absolventinnen,
ich freue mich, Ihnen die Gründung der Österreichischen Gesellschaft für Rechtslinguistik im Umfeld der Universität Wien zur Kenntnis bringen zu dürfen und möchte Sie herzlich einladen, im Herbst an den Gründungsfeierlichkeiten teilzunehmen.
Rechtslinguistik ist ein Forschungsbereich der Sprachwissenschaft, der sich mit dem Zusammenhang von Recht und Sprache beschäftigt. Wie kann man zum Beispiel jemanden – rechtswirksam – durch Sprache beleidigen, und wie nicht.
Die Diskursanalyse untersucht dabei, welche Sprache in alltäglichen und besonderen Situationen verwendet wird. Während meines Studiums der Anglistik an der Universität Wien war dies mein Fachgebiet, mit dem ich mich auch jetzt als Englischlehrer am Abendgymnasium weiter gerne beschäftige. Als ehemaliger Studierender dieser Schule möchte ich Sie daher auch über diese spannende zeitgenössische Forschung innerhalb der österreichischen Rechtslinguistik informieren.
Für jene, die sich noch mehr in den Zusammenhang zwischen Recht und Sprache vertiefen wollen, empfehle ich den Besuch des Wahlpflichtfaches, das von Anna Heidlmair und mir im kommenden Wintersemester unterrichtet wird. Es trägt den Titel „Recht und Gerechtigkeit“. Über die Inhalte des Wahlpflichtfaches können Sie sich hier informieren.
Ich freue mich, wenn Sie Ende September/Anfang Oktober mit uns feiern. Um Anmeldung per E-Mail an daniel.green@abendgymnasium.at wird gebeten.
Wahlpflichtfach Sprache und Recht
“[j]ust as everything King Midas touched turned into gold, everything to which the law refers becomes law, i.e. something legally e x i s t i n g”.
Hans Kelsen
Im Wahlpflichtfach „Sprache und Recht“ werden wir uns kritisch mit Sprache und Recht aus rechtslinguistischer und rechtsdogmatischer Perspektive auseinandersetzen.
Welche Beziehung besteht zwischen Sprache und Recht? Warum ist die Herrschaft des Rechts zugleich auch eine Herrschaft der Sprache. Kann es Recht ohne Sprache geben? Was versteht man unter dem gordischen Knoten zwischen Rechtssprache und institutioneller Macht? Diesen und vielen anderen Fragen wollen wir gemeinsam in unserem Wahlpflichtfach nachspüren.
Unsere Studierenden beschäftigen sich vorrangig mit rechtswissenschaftlichen bzw. rechtslinguistischen Themen und erwerben bzw. erarbeiten u.a. folgende Kompetenzen und Themenbereiche:
Sachkompetenz:
Recht als gesellschaftliches Konstrukt, Grundlagen der Rechtstheorie, Grundlagen des Öffentlichen Rechts, Grundlagen des Privatrechts, Grundlagen der Rechtsphilosophie, Grundlagen des Europarechts, Sprache und Auslegungsmethoden
Methodenkompetenz:
Analyse und Auslegung von Rechtssprache in ausgewählter rechtswissenschaftlicher u. rechtslinguistischer Literatur, Analyse und Auslegung von historischen und zeitgenössischen Rechtstexten, Analyse und Auslegung von Gesetzesvorschlägen, Analyse von Hauptverhandlungen am Landesgericht für Strafsachen, Analyse und Interpretation von sprachlichen Problemstellungen anhand zeitgenössischer Fälle, Analyse und Interpretation von rechtslinguistischen Texten.
Ausspracheworkshop: British English revisited
Am 01.02.2017 um 10.15 fanden zahlreiche Studierende mit unterschiedlichsten Erstsprachen (Türkisch, Arabisch, Serbisch, Deutsch und viele andere) in den von mir organisierten Ausspracheworkshop im Raum D32. Nach einer kurzen theoretischen Einführung zu allgemeinen Fragen des menschlichen Sprechapparates und den verschiedenen Lauten, die in der Britischen Standardvarietät vorkommen, erkundeten wir gemeinsam die Unterschiede zwischen unseren Erstsprachen und Englisch als Fremdsprache (EFL). Eine kritische Diskussion zur ‘richtigen’ Aussprache durfte hier natürlich auch nicht fehlen. Alle, die über das Thema English as a Lingua Franca noch mehr erfahren möchten, können sich jederzeit per Email oder in meiner Sprechstunde an mich wenden. Ich gebe Ihnen gerne weitere Literaturtipps.
Ich möchte mich nochmals auf diesem Wege ganz herzlich bei allen Anwesenden für Ihr Kommen und die rege Mitarbeit bedanken und freue mich auf das Projektwochenseminar in diesem Semester, dass sich mit Vagheit und Sprache befassen wird.
Willkommen am Abendgymnasium: Daniel Green
Dear all,
My name is Daniel Green and I am very honoured and privileged to teach English and History at our school and to be a member of such a great team of teachers.
In addition to my work here at the Abendgymnasium, I am also a tutor at the Department of English at the University of Vienna. In my research, I investigate the relationship between law and language with a focus on indeterminacy in normative texts. My latest research projects involve an empirical study on indeterminate language use in the Austrian Civil Code (ABGB), and an investigation of the participatory challenges in the normative space in Austria today. Apart from my specialised work as a legal linguist, other research interests involve applied linguistics and language learning, English as a lingua franca, discourse analysis, and language interpretation in general.
I am of the conviction that every human being can develop critical and self-reliant thinking, which is why this is the very cornerstone of my teaching philosophy. I hope to spark my students’ interest in the study of language and history, and I am very grateful for the warm welcome from both teachers and students.
I look forward to many more fascinating discussions and I wish you all a successful summer term 2017.
Ergebnis des 1. Charity Pub Quiz des Abendgymnasium Wien
Liebe KollegInnen, liebe Studierende und AbsolventInnen,
ich darf euch alle über die Spendeneinnahmen des ersten Charity Pub Quiz des Abendgymnasium Wiens in Kenntnis setzen. Dieses fand gestern, den 24.4.2017, statt und brachte eine Summe von 44,09 Euro für die St. Anna Kinderkrebsforschung ein.
Nach dem Quiz ist vor dem Quiz. Über das Charity Pub Quiz im Mai, werden wir euch aber gesondert informieren. Wir freuen uns jedenfalls schon auf alte und neue Teams.
Charity Pub Quiz 1.0
Liebe KollegInnen, liebe Studierende und AbsolventInnen,
ich freue mich, Sie/euch alle herzlich zu einem Wohltätigkeitsevent einzuladen, das von Herrn Luke Green und mir zur Unterstützung der St. Anna Kinderkrebsforschung organisiert wird; das erste Charity Pub Quiz des Abendgymnasium Wiens.
Wann: Montag, den 24.04.2017, ab 19:45 Uhr
Wo: Highlander Scottish Pub, Garnisongasse 3, 1090 Wien
Warum: Weil man etwas Gutes tun und zugleich viel Spaß haben kann
Empfohlene Spende: €1,00 pro TeilnehmerIn
Quizsprache: Englisch
Teams: 2-6 Personen
Ich nehme gerne Ihre/eure Anmeldungen mit Teamnamen unter: daniel.leisser@abendgymnasium.at, Betreff: “Anmeldung Pubquiz 1.0” bis zum 23.04.2017, 23:00 Uhr entgegen und freue mich auf euer reges Erscheinen.
“Im Namen der Republik”: Exkursion in das Landesgericht für Strafsachen am 21.06.2017 um 8:00 Uhr
Liebe Studierende,
hiermit darf ich Sie über die Exkursion der 3V in das Landesgericht für Strafsachen am 21.06.2017 aufmerksam machen und Ihnen die wichtigsten Informationen zu dem Gerichtsbesuch zur Kenntnis bringen.
Wann: 21.06.2017, 08:00 Uhr (voraussichtliches Ende 12:00 Uhr).
Wo: Wickenburggasse 22, 1080 Wien.
Anmeldung: schriftlich auf der Liste im Sekretariat (15 freie Plätze). Studierende des Moduls 3V werden vorrangig behandelt, weitere freie Plätze aber nach dem „first-come, first-served” Prinzip vergeben.
Ich ersuche Sie ausdrücklich, den Sicherheitsbestimmungen und allen anderen in der Zwischenzeit an Sie ergangenen Aufforderungen Folge zu leisten. Ich behalte mir vor, Studierende bei Zuwiderhandeln an der weiteren Teilnahme der Exkursion auszuschließen.Aus Sicherheitsgründen ergeht das dringende Ersuchen keine spitzen Gegenstände, Waffen jeglicher Art, Parfumflaschen, Kameraausrüstung, Diktiergeräte, Regenschirme etc. mitzubringen. Diese Gegenstände müssen aus Sicherheitsgründen abgenommen werden, was die Kontrolle beim Eingang naturgemäß erheblich verzögert. Während der Verhandlung sind Mobiltelefone abzuschalten. Das Aufzeichnen von Verhandlungen mit Diktiergeräten ist untersagt, ebenso das Filmen oder Fotografieren. Die durchschnittlichen Verhandlungssäle fassen 10 bis 15 Personen, größere Gruppen sind sohin auf verschiedene Gerichtssäle aufzuteilen. Sollte das Verlassen des Saales während der Verhandlung unbedingt notwendig sein, ergeht das höfliche Ersuchen dies möglichst leise zu tun. Informationen für den Besuch von Gerichtsverhandlungen amLandesgericht für Strafsachen WienIch freue mich auf einen spannenden Halbtag am Landesgericht für Strafsachen und hoffe, Sie für einen kritischen Einblick in die österreichische Strafrechtspflege begeistern zu können.
Warum die Reifeprüfung am Abendgymnasium ablegen?
Im Rahmen der BeSt³ 2017 war das Abendgymnasium sowohl von Studierenden als auch Lehrenden als einer der 350 Aussteller gut vertreten. Viele der 79.500 BesucherInnen konnten sich so angeregt in Beratungsgesprächen über unsere Schule informieren und stellten interessante Fragen über die Schullaufbahn, den Vormittags- und Nachmittagsunterricht und auch über finanzielle Aspekte, wie beispielsweise die Frage nach der Höhe des Schulgeldes.
Dass wir Lehrende uns bemühen, unseren Unterricht flexibel und studierendenzentriert zu gestalten, ist jedoch nicht das einzige bonus feature. Auch nicht, dass der Unterricht am Abendgymnasium kostenfrei ist, also kein Schulgeld entrichtet werden muss. Ein Grundpfeiler der andragogischen Ausrichtung unserer Bildungseinrichtung ist und bleibt die Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit unserer Studierenden. Gelehrt und gelernt wird nicht durch autokratischen Zwang, sondern durch Zielstrebigkeit, Fleiß und Begeisterung. Das Abendgymnasium versucht auf Inklusion statt Selektion zu setzen. Viele unserer AbsolventInnen streben nach ihrer Reifeprüfung ein Universitätsstudium an und so mancher ist auch selbst schon als Lehrende/r zurückgekehrt.
Wünschen wir also unserer großartigen Schule, dass sie auch in Zukunft blühe, wachse und gedeihe und unseren Maturanten im Jahr 2017 ein erfolgreiches 8. Semester und viel Erfolg bei der bevorstehenden Reifeprüfung.
Ausspracheworkshop: British English
Gepostet von Daniel Green | 24. Jan 2017 | Green’S Diary
Projektwochenangebot für Mittwoch, 1. Februar 2017 ab 10:15 Uhr.In diesem Workshop wollen wir uns der Standardaussprache des Britischen Englisch annähern und die Theorie anhand von praktischen Übungen verstehen.Der Workshop zielt darauf ab, Ihnen Grundkenntnisse der englischen Aussprache zu vermitteln und die wichtigsten Problemfelder von Sprechern mit anderen Muttersprachen zu thematisieren.Sie sind nach Absolvierung des Workshops nicht nur in der Lage, eigene Schwächen zu entdecken, sondern kennen auch Techniken, um sich dieser zu entledigen.Es wird darum ersucht, Schreibutensilien für das gegenseitige Feedback mitzubringen.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Treffpunkt: D32